Terra Preta und meine Kritik dazu

Waldläufer, Freitag, 05.10.2018, 14:56 (vor 2001 Tagen) @ Reikianer1415 Views

Kurze Erklärung zum 2. Bild: Ohne zusätzliche Nährstoffe saugt die Kohle
die Erde leer und es bleibt nicht viel für die Pflanze, wenn die Kohle mit
Nährstoffen gesättigt ist, wächst sie "maximal" gut.

Mich stört einiges an der ganzen TP Geschichte.

Mich stört, dass man damit sau-viel Geld verdient und dass das Zeug von Brasilien hier her gekarrt wird. Geht`s noch? Was hat das noch mit Bio zu tun? Warum versucht man nicht hinter das "Geheimnis" zu steigen? Weil man damit fast nichts mehr verdient? Weil dieses mystische Etwas wegfällt?

Die Indianer dort, und ich bin mir dessen ganz sicher, haben eigentlich nur Müll produziert. Ganz sicher Biomüll! Das das Zeug so gute Düngeeigenschaften hat, war schlicht Zufall. Abfall vom Essen, von der Essenszubereitung, Holzkohle, Asche, Fäkalien, Schlachtabfälle, biologische Abfälle vom Häuserbau usw.; eben, was alles so anfällt.

Ich möchte dazu etwas ausholen.
Die Menschen dort haben eine ganz andere Mentalität als wir. Hier in Mitteleuropa hat nur der überleben können, der Vorratswirtschaft betrieben hat. Vorrat an Essen, Kleidung und Vorrat an Heizmaterial. Wir hier haben gelernt, man muss immer an morgen denken. Man muss Vorräte an überlebenswichtigen Dingen haben, weil man wetterabhängig ist. Das alles muss für Monate im voraus bedacht werden, weil der Winter lang sein kann.

In den Tropen/ Subtropen Brasiliens ist das ganz anders. Man lebt da heute und jetzt. Gibt es genug zu essen, wird nicht etwa Vorratswirtschaft betrieben, sondern es werden alle Freunde und Verwandte eingeladen und es wird solange gefeiert, bis das Essen alle ist. Aus unserer Sicht mag das leichtsinnig sein, aber vielleicht sind die Menschen dort glücklicher?

Auf alle Fälle bin ich mir sicher, dass dort nicht systematisch daran "gearbeitet" wurde, um eine besonders fruchtbare Erde zu entwickeln.
Man zieht im Urwald alle paar Jahre weiter; brennt eine Stückchen Wald ab, baut da bestimmte Pflanzen an und wenn der Boden in seiner Fruchtbarkeit nachlässt zieht man weiter. Alles andere ist Mystik!

Trotzdem denke ich, dass zum Thema Fruchtbarkeit des Bodens viel mehr machbar wäre. Ich hatte hier in meinem Garten Bodenwertzahl 12! Holzkohleeinsatz birgt vielleicht eine bessere Aufnahmefähigkeit der vorhandenen Nährstoffe?? Keine Ahnung. Hühnermist düngt auf alle Fälle gut! Wichtig finde ich organisches Material: mulchen, Kompost, Mist … das alles verbessert den Boden; wohl durch die vielen Mikroorganismen, denen Lebensraum geboten wird. Regenwürmer sind auf alle Fälle auch sehr gut!

schöne Grüße

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg


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