Auch mit Deiner Spenglerschen Perspektive kommt man zum Ergebnis: Den frühen Christen passte die Johannes Apokalypse in ihr Weltbild

BerndBorchert, Freitag, 05.10.2018, 12:49 (vor 2024 Tagen) @ Taurec2687 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.10.2018, 13:42

Und sie dachten wahrscheinlich, die Apokalypse sei vom Apostel Johannes geschrieben worden, als so eine Art Alterswerk. Dieser Irrtum hat sich dann fortgesetzt, so dass sie heute immer noch ein Teil des NT ist, auch wenn kaum noch jemand die Auffassung vertritt, dass der Apostel Johannes die Apokalyspe geschrieben hat.

Eine gefährliche und bösartige Last, die sich da vor fast 2000 Jahren in die Bibel und damit in das Christentum eingeschlichen hat. Damit meine ich weniger den kindischen Unsinn mit 666 etc., sondern die Endzeit-Vorstellungen, im Sinne eines Weltuntergangs, und zwar eines kriegerischen Weltuntergangs https://de.wikipedia.org/wiki/Harmagedon

Endzeit-Christen, die den Kuckuck Apokalypse als Teil ihres Glaubens ansehen, könnten zusammen mit Endzeit-Juden (auch im Judentum gibt es m.W. Endzeit-Lehren) und Okkultisten/Teufelsanbetern auf die Idee kommen, den kriegerischen Weltuntergang künstlich herbeizuführen, eventuell wortwörtlich den Beschreibungen der Johannes Apokalypse folgend. Vielleicht laufen sogar aktuell Vorbereitungversuche: liegt Armageddon nicht in Syrien?

Damit sind wir beim Endzeit-Glauben, also einer Angst vor einem Weltuntergang, der - glaube ich - etwas Allgemein-Menschliches ist. Siehe Angst Dezember 2012 Maya Kalendar. Oder siehe dieses Forum: Soll nicht das Schuldgeldsystem wegen fehlender Nachschuldner bald untergehen? zumindest verstehe ich die Core-Debitisten so. Oder tue ich ihnen unrecht?

Bernd Borchert

Danke nochmal für das Update mit der Spengelerschen Theorie. Ich hatte das Buch gelesen (ca. bis zur Mitte ..., sorry) als ich damals in Münster Mathe studiert habe. Das mit der Endlichkeit bei den Griechen und der Unendlichkeit bei den Abendländern konnte ich direkt nachvollziehen: Definition des Grenzwertes als Limes im Unendlichen - das war etwas, was die Griechen nicht auf dem Plan hatten. Definition der Stetigkeit von reelen Funktionen mittels einer Vorstellung von Unendlichkeit im Kleinen genau so. Der Nachweis von verschiedenen Leveln von Unendlichkeit (G. Cantor ca. 1880) setzt der gedanklichen Distanz zu den Griechen noch eins drauf.


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