Die Eigenart der Nation

Taurec ⌂, München, Freitag, 05.10.2018, 09:20 (vor 2024 Tagen) @ Weiner2455 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 05.10.2018, 09:23

Hallo!

Völker sind als Träger einer kulturellen Entwicklung in erster Linie "seelische Zustände". Man ist ethnisch Deutscher (oder als Subkompartiment Bayer, Österreicher usw.), wie man darüber hinaus z. B. standesmäßig Bauer ist und als Mensch z. B. Mann. Damit gehen bestimmte seelische Eigenschaften einher. Einem ist aber kein bestimmter Volkscharakter zueigen, der beispielsweise mit der zufälligen Einwohnerschaft in der kleinen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt einhergeht. Diese kann verschwinden, geteilt werden, in einen größeren Verbund eingegliedert werden, ohne daß die Untertanen dadurch ihre seelische Verfassung ändern würden.
Dabei ist nebensächlich, ob den Trägern dieser Eigenschaften ihre Eigenart in Abhebung gegen andere bewußt ist oder sie sich als Untertanen eines Herrschers sehen, weil diese oberflächliche Abgrenzung etwa die augenscheinlichste wäre und man (vergleichbar einem "Dialektkontinuum") inmitten eines "Volkskontinuums" lebt, das seine Grenzen weit hinter dem Gesichtskreis des durchschnittlichen mittelalterlichen Landbewohners hat.

Darüber hinaus sind Völker durchaus politisch formbar, bzw. einer gewissen kulturellen "Zucht" zugänglich. Anders wäre es nicht möglich gewesen, aus dem Kontinuum des deutschen Volkskörpers das Preußentum zu heben, das fürderhin für die ganze deutsche Nation prägend wurde. Die Formbarkeit findet aber ihre Grenzen, wenn man versucht, allzu verschiedene Ethnien in einem Staate zusammenzuschweißen. Vielvölkerstaaten, in denen die Politik der Motor des Zusammenhalts ist, neigen wie alle Staaten zum Zerfall, aber mit dem Unterschied, daß nach ihrem Ende kein einheitlich (sozial, kulturell, sprachlich, religiös etc.) durchgeformtes Volk fortbesteht (das jederzeit in einem neuen Staate wieder in Verfassung gebracht werden kann), sondern die unterschiedlichen Ethnien ihrer Wege gehen. Die seelische Eigenart ist immer das Ausschlaggebende, auf welchem die Politik aufsetzen kann.

Du reduzierst den Volksbegriff auf die am Übergang zur Zivilisation entstandenen politisch-ideologischen Konzeptionen des Nationalismus. Dieser war nur der erste Schritt auf dem Wege zur Vermassung, indem man eine allen gemeine Selbstverständlichkeit zum definierenden Merkmal erhob. Diese Selbstverständlichkeit, z. B. das Dasein als Deutscher, war aber längst zuvor vorhanden und wurde nicht von den Erfindern des Nationalismus erst in die Welt gesetzt. Es ist daher nicht sachgemäß, den Deutschen verächtlich in Anführungszeichen zu setzen, als ob es ihn nicht gäbe. Damit wirkst Du genau in die Richtung der modernen Zersetzer und Völkermörder, was daher grundsätzlich abzulehnen ist.
Mir stellt sich die Frage, ob es Dir lediglich der Empfindungsfähigkeit gebricht, diese simplen Tatsachen nachzuvollziehen, weswegen Du an der politischen Oberfläche kleben bleibst, oder irgendeine Agenda Dich bestimmt.

Wer politisch die Deutschen vor Vermischung, Auflösung und kultureller Dekomposition bewahren will, täte gut daran, nicht etwa als Kernanliegen den deutschen Staat wiederherstellen zu wollen oder über ein nationalistisches Verständnis des Volkes nicht hinauszukommen. Er sollte vielmehr gedanklich bei der seelischen Grundverfassung ansetzen, die das Deutschsein ausmacht und aus der sich alle kulturellen Schöpfungen entwickelt haben. Diese gilt es zu erhalten, indem man ihren Trägern ermöglicht, ihre Eigenart zu leben und zu kultivieren, und nicht zuletzt dafür sorgt, daß die Bevölkerung dieses Landes mit großer Mehrheit deutscher Abstammung bleibt, nachdem die Ethnie auf gewisse Weise mit dem Blute bzw. mit den Genen gekoppelt ist (⇒ der Körper als Spiegel der Seele). Aus einem Semiten wird nicht einfach ein Indogermane, dessen genetische Komposition und dessen Temperament sich über Jahrtausende an nördlichen Breiten, Klima, Flora, Fauna und Nahrung herausgebildet hat, sondern bestenfalls ein "Kryptoaraber", der sich begrenzt deutsch verhalten wird, solange das Deutsche in Deutschland bestimmend ist, der aber niemals deutsch empfinden wird.

Gruß
Taurec

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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh’ zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Weltenwende


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