Dieser abstrakte Gedanke zur sogenannten Metaebene sei allen konkreten
Hysterikum-Strategen anempfohlen. Ich verstehe nur nicht, warum Du von
1000-jährigen Tradition redest? Ist die ecclesia erst 1000 Jahre alt?

Ja. Das, was wir heute als Kirche kennen, ist erst 1.000 Jahre alt. Von der vorhergehenden Kirche hat sie außer dem Namen so gut wie nichts übernommen.
Man kann das, wenn man das zeitlich fixieren will (natürlich war das ein kultureller Prozess) gerne auf die Trennung von Ost- und Westkirche eingrenzen. Früher war das eine einheitliche Kirche. Die ursprüngliche Kirche kannte weder Zölibatsverpflichtung noch Pfarrhaushälterin . Dass als Pfarrhaushälterin vorzugsweise eine alte Schachtel genommen wird war erst eine Folge der Reformation. Früher waren die jung und hübsch, nur durften ihre Kinder eben nicht erben. Das Erbe fiel der Kirche zu, insbes. die Pfründe. (Aber so was kennt man in Leipzig kulturell bedingt wohl weniger)
Auch das Fegefeuer war bei der ursprünglichen Kirche unbekannt. Die Ohrenbeichte auch. Und, so viel ich weiß, auch das Sakrament der Ehe mit dem lebenslänglichen Treuegelöbnis. Gab es alles nicht.

Selbstredend sollte man zweitens die protestantische
"Kinderfickertradition" nicht aus dem Augen verlieren. Die wird aber zu
einem späteren Zeitpunkt, wenn's passt, von unseren Medien thematisiert.

Das dürfte eher auf den Humanismus und die Pais-agogik zurückzuführen sein. Der Pais ist der Knabe und der Agoge ist derjenige, der ihn vührt - oder verführt. Ganz anders bei den Griechen, da war der Pädagoge ein Sklave, der das Schulzeug des Bengels zu tragen hatte und im Unterricht mit anwesend sein musste, aber nicht der Lehrer. Durchaus möglich, das der ursprüngliche Pädagoge mal die Funktion eines Nachhilfelehrers übernommen hat. Repetitio est mater studiorum.

Gruß Mephistopheles

Herzlich
Oblomow