Die Stones, spießiger als Karl Moik und Franzl Lang

Tempranillo, Sonntag, 30.09.2018, 10:41 (vor 2007 Tagen) @ Mephistopheles1511 Views

Hallo Meph,

darauf wollte ich hinaus:

Beethoven nahm nie ein Blatt vor den Mund; er war schlagfertig und neigte zu Übertreibungen. Natürlich war er immer kritisch bis zum Sarkasmus, vor allem, wenn es um die Regierung, die Justiz, die Polizei und die Amoralität des Adels ging. Bemerkungen wie die, daß der Schurke Franz I. an den Galgen gehöre, kamen ihm leicht über die Lippen.

Freunde ermahnten ihn deshalb immer wieder, sich zumindest in der Öffentlichkeit vorsichtiger und leiser zu äußern. Schließlich konnten ihn Wien die Wände Ohren haben, (Caeyers, S. 663).

Metternichs GESTAPO führte über Beethoven geheime Akten, (Friedrich Rochlitz, der Beethoven persönlich kannte).

Beethovens revolutionäre Renitenz wird man selbstverständlich nicht überall wiederfinden, er war schließlich kein Propagandakomponist, aber in wesentlichen Werken wie Sinfonie Nr. 3,5,7 und Fidelio.

Die demokratische Kunst dagegen, auch Trivilakunst, gefällt sich seit Jahrzehnten größtenteils darin, im Kielwasser von IMT, Siegermächten und einem nahöstlichen Staat nachzubeten und zu illustrieren, was von den Machthabern als Geschichts- und Weltanschauungsdogma vorgegeben wurde.

Mir ging's darum, darzustellen, daß Stones, Beatles, Pop, Rock und Rap auf ihre Weise genauso spießig und systemkonform sind wie Franzl Lang und Karl Moik, die sogar für sich in Anspruch nehmen hätten können, provinziell, regionalistisch und folglich antiglobalistisch zu sein.

Jetzt kauf' ich mir einen Tirolerhut, zieh' meine Lederhos'n an und geh' auf d'Wies'n!

Damit bin ich mindestens so revolutionär und sytemkritisch wie die Besucher eines Stones-Konzerts.

Tempranillo

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*Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi).


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