Zu Makedonien

aprilzi, tiefster Balkan, Samstag, 29.09.2018, 13:06 (vor 2008 Tagen)3256 Views

Hi,

heute und morgen gibt es eine Volksabstimmung in Makedonien, ob sich das Land zukünftig Nord-Makedonien nennen soll.

Das Parlament hat seine Zustimmung dazu gegeben, aber der Präsident Ivanov will diese Entscheidung nicht zum Gesetz machen, indem er diese Entscheidung des Parlaments unterschreibt. So kann also diese Entscheidung nicht bindend werden.

In der makedonischen Verfassung gibt es kein Passus in dem gesagt wird in welchem Zeitraum der Präsident unterschreiben muss. Ohne diese Unterschrift aber erkennt Griechenland nicht Makedonien an und gibt es weder Nato noch EU-Teilnahme.

Mit diesem Referendum versucht also der Premier Zaev den Präsidenten sozusagen zu zwingen diese Entscheidung des Parlaments zu unterschreiben. Es kam die ganze EU-Elite in Skopie an, Juncker, Merkel, Hann, Stoltenberg von der Nato, Mattis von den USA usw..

Das Referendum ist also nicht bindend und Makedonien wird zum Spielball der Mächte. Russland, der Erfinder Jugoslawiens, möchte seinen künstlichen Staat Jugoslawien nicht begraben, denn Makedonien trägt als einziger Staat in seinem Namen noch den Zusatz Jugoslawien. Die Türkei als Feind Griechenlands sieht Makedonien als sein Verbündeten gegen Griechenland und ist voll auf der Linie vom Präsidenten Ivanov.

Bulgarien unterstützt Zaev in seinem Ansinnen endlich aus der Isolation des Landes herauszukommen und sich an der Schlange zum EU-Beitritt anzustellen.

Wobei ich sagen muss, dass die Makedonier ein undankbares Volk sind. Erstens versteht man die Nord-Makedonier als Bulgare schwer. Die Sprache wurde in den Jahrzehnten voll mit serbischen Wörtern durchsetzt und man versteht schwer was, dagegen versteht man sehr gut die Sprache der Makedonier, die im griechischen Teil Makedoniens verblieben sind. Also der Bulgarenhass in Nord-Makedonien wurde über Jahrzehnte gehegt, maßgeblich durch Serbien und der Sowjetunion und Russland und dieser gibt nach wie vor die politische Richtung in Makedonien an.

Soviel dazu.

Zu Erdogan in Deutschland kann ich nur noch hinzufügen, dass Erdogan zwei türkische Nato-Generäle zurückfordert, die er an der Putsch-Teilnahme beschuldigt und die sich in Deutschland aufhalten.

Gruß


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung