Können die Kredite refinanziert werden, dann kann ich auch virtuelle Villen beleihen.

Silke, Dienstag, 25.09.2018, 18:55 (vor 2032 Tagen) @ Phoenix53737 Views
bearbeitet von Silke, Dienstag, 25.09.2018, 19:32

Das war doch im Prinzip bei der Subprime-Krise auch so, nur das die "Villen" nicht virtuell sondern real aber nicht so wertvoll wie ausgepreist und mit Krediten belastet waren, als die Eigentümer die Raten nicht bringen konnten und der Markt keine Preissteigerungen bzw. Verkaufschancen mehr her gab.

Lieber Phoenix5,

Die andere ist die für die Kredittilgung erforderliche Leistung,
welche im Idealfall weitere Beleihungsbasen für weitere Kredite
hervorbringt - sonst reißt der Kettenbrief.

Wir brauchen nur new credits und
die Besicherung derselben mit Leistungsversprechen.
In was Steuern erhoben werden, in dem wird die nötige Leistung zur Tilgung erbracht - fortan in der Euro-Zone neben dem Euro eben auch in virtuellen Geldeinheiten, weil diese als StZM und GZM parallel zum Euro verkündet werden (siehe BGBl soundso).
Alle sollten sich notgedrungen einen Spielzugang besorgen und virtuelle oder reale Leistungen leisten, wenn sie an die virtuellen Geldeinheiten kommen wollen, die neben dem Euro nun auch StZM sind (mit günstigerem Abgabewert natürlich z.B. E/2 = V damit alle ihre Steuern lieber in virtuellem Abgabemittel leisten wollen, da in diesem halb so hohe Steuern.

Dann kann auch in Ruhe vom Staat weiter Aufschuldung über das Staatsanleihesystem parallel in € und V erfolgen, da diese durch die Besteuerung besichert und diese durch die Redistribution abgesichert ist.

Und wir brauchen auch Vertrauen in das Funktionieren dieses System's.
D.h. Zwang der Vermögensverwalter zum Kauf von Staatsanleihen in E und V da nur diese mündelsicher sind (Zwangsanleihen).
Auch die Redistribution kann in virtuellen Geldeinheiten oder Euro erfolgen - Harz IV und Rente in dem oder dem.
Hier aber mit Umtauschwert E = V/2 und alle versuchen eher V zu bekommen als Euro und dieses im Spiel zu benutzen.
Davon geht der Staat pleite? Später um so schneller, klar.
Aber aktuell nicht, wenn er sich dadurch besser finanzieren kann als bisher.

Grundsteuer auf die virtuellen Villen erheben.
Steuern auf die virtuellen Einkommen und MWSt. auf die virtuellen Käufe/Verkäufe erheben.

Der Staat legt fest, was das Steuermittel und damit auch was das Gesetzliche Zahlungsmittel ist. Da ist doch Parallelität von Virtuellem und Nichtvirtuellem kein Problem.
Übernimmt er das Monopol auch über die virtuelle Währung kann er sie auch managen.
Jeder Spieler muss entweder im echten Leben oder in der virtuellen Welt irgendetwas rödeln, was besteuert werden kann, weil er nur damit an Geldeinheiten kommt (Euro oder virtuelle).

Stellen wir uns einen Kreditnehmer vor, der 10.000€ Kredit von der Bank
eingeräumt bekommt und dafür ein virtuelles Haus in einem Spiel kauft. Um
seinen Kredit zu tilgen, muss er Leistung in der realen Welt erbringen, die
vom Markt bewertet wird. Selbst wenn er auch Programmierer bzw.
Spiele-Designer ist, sitzt er ganz real vorm PC und muss seinen Kredit
durch das Entwickeln von Spielen abarbeiten.

Wieso nur Leistung in der realen Welt?
Er kann virtueller Maler, Designer, Werbeprofi, Makler, Verkäufer, Prostituierter, Mörder oder sonst was sein und seine Raten dadurch beibringen, nur eben softwarebedingt nicht per krimineller Aktivitäten - also schön auf alles Steuern zahlen.

Der Knackpunkt ist: Was hat er
konkret "in der Hand", wenn er seinen Kredit abgestottert hat? Ein
virtuelles Haus, das ihm 10.000€ gekostet hat, das er aber nicht
beleihen kann.

Könnte er aber, sobald die Titel von der ZB auch für notenbankfähig erklärt werde.
Das nennt sich die Machtzession ausweiten.

Warum? Stellen wir hierfür die Situation der Bank dar.
Will jemand einen Kredit und dafür ein virtuelles Haus als Sicherheit
hinterlegen, hat die Bank ein Problem. Nicht weil das Haus virtuell ist -
das ist für den Kapitalismus kein Problem (siehe "geistiges Eigentum").
Die Bank weiß, dass das Haus 10.000€ gekostet hat, weil es besonders
luxuriös und geräumig ist.

Nein, weil es andere Marktteilnehmer haben wollen, also haben müssen (wegen ihrer Urschuld [[zwinker]] ).
Der Wert der Immo im Spiel findet sich durch die Nachfrage des virtuellen Marktes.

Sie weiß aber auch, dass es für den
Spieledesigner keinen Unterschied macht, ob er eine Villa designt oder eine
Bruchbude.

Der Spieler muss aber beide bezahlen. Die eine kostet wenig, die andere viel. Er kann sie durch virtuelle Bauunternehmer gegen besteuerte Bezahlung aufpeppen lassen. Die Immobilie kann natürlich auch vermietet und zusätzlich beliehen werden. Grundsteuer liegt drauf.

Letztere mit ihren Wandrissen und Schimmelflecken ist
möglicherweise sogar mühsamer zu designen.

Da muss halt besteuerte Handwerkerleistung zugekauft werden (Schwarzarbeit geht im Spiel nicht mehr, da komplette Überwachung per Software).
Es gibt virtuelle Architekten und Statiker nur jede Aktivität kostet Geld (Investition) und sollte möglichst gut sein zusätzlichen Wert zu schaffen (möglicher Profit bei Veräußerung) weil sonst die Pleite droht.
Urschuld muss natürlich von den virtuellen Figuren auch bedient werden wie bei einem Tamagotchie. Die Software lässt sich nicht betrügen. Wer im Spiel stirbt wird im realen Leben abgeholt zu was auch immer Steinbruch oder Guiottine bis zu seiner zweiten Chance.
Auch die Bedürfnisse der realen Menschen werden im Smart Home mittels Instant Payment befriedigt.

Wichtiger für die Kreditvergabe ist aber nicht das Pfand sondern die Einkommenssituation (keine Bank möchte gern die Zwangsversteigerung).

Der Bank ist also bewusst,
dass die 10.000€ ein willkürlich getroffener Preis des Spieleentwicklers
ist und eine rein künstliche Limitierung darstellt, die auf das Prestige
des Konsumenten abzielt.

Nicht willkürlich, sondern vom virtuellen Markt festgelegt - so eine megacoole Textur, so tolle Gimmicks und so raffinierte Konstruktionen - die will jeder haben, die muss jeder haben für einen Empfang, eine Präsentation eine Verführung - auf der spielinternen Bewertungsplattform mehrere Mio. Like's, das ist DIE Werbefläche. Die Villa steht auf gekauftem Grund, macht monatliche Grundsteuerzahlung erforderlich und kann vermietet werden.

Sie weiß, dass dieses luxuriöse Haus - sobald
einmal designt - quasi nur noch kopiert werden muss und damit ebensogut
für 10€ verkauft werden könnte.

Wer sollte denn kopieren?
Jeder sieht sofort, dass billig kopiert wurde (Zeitstempel) - die Kopie hat Null Wert.
Einen kopierten Picasso will auch keiner haben, weil das nur noch ein hässliches Bild ist. Einen echten Picasso will jeder, egal was der damals in Ölfarben eingetaucht und über die Leinwand gejagt hat.
Es ist doch für jeden besser ein eigenes cooles Projekt zu starten oder im Auftrag erstellen zu lassen, wenn man zu doof ist.
Außerdem rüstet der Erstersteller ständig auf - guck ma, jetzt hat er noch dasundas drangebaut, wie cool ist das denn, das muuuss ich haben - ooops DRM, egal ich zahle die Gebühren.

Und was hindert den Spieleentwickler
daran es in 5 Jahren für 1.000€ statt für 10.000€ anzubieten?

Das dürfte, wenn überhaupt noch, ein reeller Wert sein, weil die Betuchten Player nach 5 Jahren lange ganz andere Villen haben müssen um Aufmerksamkeit und Werbefläche zu erregen. Da wollen nur noch Nachmacher mit der alten Hülle den Hauch des Erhabenen riechen, wie die Leute die heute durch das Wohnhaus von XXXX tippeln.

Was
hindert ihn daran, das Spiel ganz einzustellen, wenn es nicht mehr gut
läuft oder was besseres am Markt ist?

Der Obereigentümer Staat, der das Spiel beauftragt hatte.
Spielkreationserlaubnis gibt es nur gegen schweineteure Lizenz, Befähigungsnachweis und gewaltige Steuern.

Auch der virtuelle Grund und Boden
kann nicht bewertet werden, weil er im Prinzip beliebig erweitert werden
kann - die Rechenleistung stellt die einzige Limitierung dar und die steht
in keinem Verhältnis zu den 10.000€.

Unbebautes Land kann von den Spielern nur vom Obereigentümer (Staat) erworben werden (beurkundet) + monatliche Grundsteuer.
Bauland muss erst kostenintensiv erschlossen werden wie im realen Leben auch.
Hast du noch nie eine Aufbaustrategie gespielt?

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Bank
kann damit nicht kalkulieren.

Doch, kann sie hervorragend.
Primär von der Einkommenssituation her, da die wichtiger ist.
Sekundär aber auch wie beschrieben über das Pfand.
Das hat einen Wert, den der virtuelle Markt ihm zuschreibt.
Boden bekommt vom Obereigentümer ein Preisschild. Was drauf gebaut wird bepreist der Markt und wird besteuert.
Das ganze ist nicht fertig ausformuliert aber durchaus machbar, wenn es kein anarchistisches oder privatwirtschaftliches Projekt wie die roma quadrata mit Allmende und Eigentumstauscherei frei nach Heinsohn/Steiger wird sondern eben eins unter voller staatlicher Kontrolle gemäß der Machttheorie nach @dottore.
Sanktionsarten bei Steuervermeidung oder nicht erfülltem Steuersoll bzw bei Bankrott sollten sich finden lassen. Die meisten werden aber rödeln, weil sie es wollen - wie cool ist das denn! Ein Videospiel im Videospiel, eine Simulation in der Simulation!

Dieses Problem haben wir übrigens in der realen Welt auch. Es fehlt an
Beleihungsbasen, die sich nach und nach in der Oberschicht konzentrieren
und dort unbelastet herumstehen (was übrigens der Grund für Enteignungen
am Ende eines kapitalistischen Durchlaufs ist bzw. für so kuriose Dinge
wie den "Lastenausgleich" 1948, wo man Vermögende zwang, ihr Eigentum mit
Kredit zu belasten.)

Vermögen muss laut @pigbonds per ständig wiederkehrender Vermögenssteuer zum Beleihen gezwungen werde:
"Das Schrauben an der Einkommensabgabe ist sinnlos, es geschieht nur wegen dem festen Glauben an die TAUSCHTHEORIE und den darin auftretenden ÜBERSCHÜSSE. Die Show läuft aber über das Vermögen, dessen Besteuerung und dessen Eigentumsschutz durch den Zwingherr.
Deshalb läuft der Debitismus dort gut, wo der "Zwingherr" möglichst gut akzeptiert wird, z.B. in einer partizipativen oder direkten Demokratie und ein sanfter Druck auf den Vermögenden lastet, ihr Vermögen produktiv einzusetzen ("Eigentum verplichtet").
Fazit: das Engagement für Anarchie, Solidargemeinschaft, Kommunismus, frei-tauschender Individualismus, Libertärismus, u.ä. ist für die Katz und wird nie dauerhaft etwas Guten bringen, wobei "das Gute" als "Aufwärts ohne Ende" definiert sei.
Die Hauptschwäche meines Ansatzes in der Besteuerung des Vermögens an sich, liegt darin, dass Vermögen nicht mehr wie früher vor allem auf ein Territorium beschränkt ist, sondern aus Anteilen an auszuschüttenden Cashflow besteht, z.B. Anteile an Unternehmen. Die Vermögenssubjekte können sich dann ihr Steuerdomizil aussuchen, während die Angestellten meistens lokal gebunden sind. Somit muss der Staat leider auf die Einkommen durchgreifen.
Ich denke, wir werden bezüglich Besteuerung und ihrer Umsetzung noch Interessantes erleben oder dieser debitistische Durchlauf wird abbrechen."

Genau das wird auch für ein böses Erwachen in
Deutschland während der nächsten Wirtschaftskrise sorgen: Die Deutschen
sind beim Eigentumserwerb am vorletzten Platz vor Portugal und dennoch
redet man ihnen ein, sie wären "reich" (von den fehlenden Lohnerhöhungen
seit den 90ern, der absurd niedrigen Rente, etc. gar nicht erst zu
sprechen).

Die Deutschen sind reich an Erfahrung und Fähigkeit. Sie können alles managen und werden in der Welt als diszipliniert, fleißig, ehrlich und kreativ wahrgenommen - made in Germany ist heute eine Marke, ein Gütesiegel, eine Verpflichtung und keine Zwangskennzeichnung.

Die Deutschen sind in irgendetwas schlecht?
Die meisten anderen sind darin noch schlechter!
Die Deutschen sind in den in Summe meisten Sachen besser als die anderen außer in Selbstbewusstsein.

Bricht in Deutschland der Export zusammen, wird sich das ganze
Ausmaß der Misere ungeschminkt zeigen.

Eher wird die Hölle einfrieren.
Ihr unterschätzt alle die Leistungskraft der Deutschland-AG, obwohl sie doch wiederholt historisch dargestellt wurde.
Der Chinese versteht die Rohstoffe, die Arbeitsschritte und das Ergebnis,
der Ami versteht die Punkte zum schnellen Abschöpfen von Profit,
der Deutsche versteht die Prozesse und die Verhältnisse.
Deutschland nimmt es mit der ganzen Welt auf.

Liebe Grüße
Silke


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