Kann man die Umfrage "repräsentativ" nennen?
Wie wurde sie gemacht? Hier die Kurzbeschreibug:
"Bei der Ende Juli 2018 durchgeführten Befragung mit 1047 Teilnehmern sollten die Befragten ohne Vorgabe irgendwelcher Namen in freier Entscheidung unter Nennung von maximal drei Personen angeben, bei welchen „Deutschen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur“ es sich um Persönlichkeiten handele, „auf die man wegen ihrer Bedeutung in Vergangenheit und Gegenwart besonders stolz sein“ könne. Hierbei erzielte Angela Merkel den höchsten Wert: Auf die CDU-Vorsitzende entfielen 16 Prozent aller Einzelnennungen."

Okay, und hier mein Versuch, die Aussage auf ihre Aussagekraft hin zu untersuchen:

1) Wer antwortet überhaupt auf solche dämlichen Anrufe?

2) Welchen Einfluss hat der Bekanntheitsgrad von Angie? Sprich: Angie kann man kaum ignorieren - man muss sie quasi kennen. Wer also hat überhaupt eine Chance, gegen sie zu gewinnen? Wie sollte das gehen?
* 100% kennen sie und 16% nennen sie als eine von bis zu drei Namen am Telefon als "da kann man stolz drauf sein". Na gut - mag sein. Das steht allerdings soooo nicht in dem Artikel.
* Un nu kommt's!
Wenn es z.B. aus der Wirtschaft einen wahrlich kühnen Menschen gäbe, den aber nur 20% kennen, dann müsste er von allen, die ihn überhaupt kennen, eine "Nationalstolz"-Einschätzung (huch - kann ich das irgendwie anders und trotzdem griffig sagen?) von 80% kommen, um in der Umfrage an Merkel mit ihren 16% heranzukommen.
So muss Statistik!!
* Und ALLE, die weniger als 16% der Befragten am Telefon spontan einfallen, haben NULL Chance mehr.
* Ist es nicht auffällig, dass fünf der sechs Erstplatzierten Bundeskanzler waren und der sechste Bundespräsident? Und dass von den letzten 5 Bundeskanzlern nur Gehard Schröder es nicht unter die ersten 6 geschafft hat? (dabei war er es, der NEIN zum Krieg gesagt hat...)
* Mir scheint, es ist eine Umfrage, welche Namen den meisten der "repräsentativ" Ausgewählten eingefallen sind (bis zu drei Mehrfachnennungen wurden ja sogar mitgezählt).

3) Welches Ergebnis wäre wohl rausgekommen, wenn die Frage auf Auswahl zwischen drei vorgegebenen Frauen gelautet hätte: Angela Merkel, Steffi Graf und Helene Fischer?
Oder drei Politiker: Bismarck, Schmidt und Merkel? oder Karl den Großen, Bismark und Merkel? Oder gilt Deutschland (und damit "deutsch" erst ab 1914 oder 1933?)

4) Welches Ergebnis wäre wohl rausgekommen, wenn man dann noch zusätzlich auch Negativ-Bewertungen zugelassen hätte?

5) Wäre Erich zufriiiidn mit Angiii - oder würde er 98% als Messlatte setzen?

6)- 99) spare ich mir.

Wünsche eine gute und gesunde nächste Woche.
Ich fürchte, wir werden weiterhin unseren stabilen Humor brauchen!