Mechanistische, unorganische Einteilung

Gernot ⌂, Samstag, 22.09.2018, 19:58 (vor 2041 Tagen) @ Dieter1078 Views

https://regionen-europas.work/eurotopia.html

Dezentralisierung ist das Motto zu Einheiten, die für den Menschen
überschaubar sind.

...

Eine Masse aus Individuen aber zerstört die Freiheit und

verhält sich nicht wie vernünftige Wesen, sondern wie leblose Teilchen,
die statistischen Gesetzen gehorchen. Begibt sich der freie Mensch in die
Masse, degeneriert er vom Kulturwesen zum Teil einer physikalischen
Gesetzen unterliegenden Einheit.

...

Die Philosophie erscheint mir nachvollziehbar. Gerade der kursiv markierte Teil spricht mich, der ich ständig Ethnopluralismus predige, besonders an: Die Mischbevölkerung bestünde aus "Lediglich-Individuen", und die sind nach Mengenlehre eine Menge (Masse). Ohne ihre ethnische Prägung ließe sich die Gleichheit ihrer Elemente durch Moden für alle Lebensbereiche steuern.

Genau die ethnische Prägung aber lässt die vorgeschlagene Realisierung durch die Europa-Regionenkarte vermissen.
Offenbar wurden geographische und historische Umstände berücksichtigt, das m.E. Wichtigste, die Völker als Träger ihrer Kultur, wurden schlichtweg ignoriert. Eine vertikale Gewaltenteilung sollte sich m.E. eher an ihnen orientieren als an historischen Machtbegebenheiten.
Die Lösung mag nach dem Umtausch der Bevölkerung sinnvoll sein, solange es noch erkennbare Völker gibt, ist sie es nicht:
Um ihre Selbstbestimmung oder schlichte Existenz ringende Völker blieben völlig unberücksichtigt:
Liven, die anderen Balten, Basken, Korsen, Bretonen, die Deutschen in Südtirol, die westlich davon lebenden Ladiner - mehr fallen mir im Moment nicht auf Anhieb ein. Die Flamen finden Erwähnung, die Wallonen nicht.
Allein dadurch wäre Konfliktstoff für die Zukunft vorprogrammiert - vorausgesetzt, die Völker würden sich selbst erhalten statt als eurasisch-negroide Bevölkerungen mit Staatsangehörigkeit.
Stämme (Elsass, Lothringen) werden im Konzept genauso ignoriert wie die osteuropäischen Völker außerhalb der EU, denen diese als vielgestaltige, unnatürliche Hydra gegenüberstünde. Polen wird gleich mal wieder geteilt.

Ich musste an den irrsinnigen Vorschlag denken, die beigetretene, ehemalige DDR in mehrere gleichmäßige, geometrische Kreise/Bundesländer zu teilen.

Ein jedes Ordnungs- und Gesellschaftskonzept, dass mechanistisch menschlichen Plänen, bloßer Vernunft, so weit sie überhaupt eine solche ist, Ideologien oder, eigentlich zusammengefasst, menschlicher Willkür statt natürlicher, organischer Ordnung entspricht, halte ich für ungenügend, konfliktbeladen, ja geradezu für dekadent wie alles menschliche Streben wider die Natur.


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