Eben deswegen

Mephistopheles, Samstag, 22.09.2018, 18:51 (vor 2041 Tagen) @ Hyperion3032 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 22.09.2018, 18:57

Weltkarte, in der die Länderflächen den aktuellen Bevölkerungszahlen

der

Länder entsprechen


Indien ist vielleicht eine zusammenhängende Verwaltungszone, aber keine
homogene Nation. Nicht umsonst heißt es "indischer Subkontinent", das Land
hat mehr ethnische Gruppen als Europa. Aus Wikipedia z.B.:

Nur wegen der Vielzahl seiner ethnischen Gruppen konnte Europa die internationale Dominanz gewinnen.


"Neben den beiden überregionalen Amtssprachen Hindi und Englisch
erkennt die indische Verfassung die folgenden 21 Sprachen an: Assamesisch,
Bengalisch, Bodo, Dogri, Gujarati, Kannada, Kashmiri, Konkani, Maithili,
Malayalam, Marathi, Meitei, Nepali, Oriya, Punjabi, Santali, Sanskrit,
Sindhi, Tamil, Telugu und Urdu. Die meisten dieser Sprachen dienen in den
Bundesstaaten, in denen sie von einer Bevölkerungsmehrheit gesprochen
werden, auch als Amtssprachen."

Inder im Ausland sprechen untereinander immer Englisch, wenn sie sich
nicht kennen - die Chance, dass der andere die gleiche Sprache spricht, ist
einfach zu klein.

Wenn Europäer sich vor 500 oder 600 Jahren im Ausland begegneten, dann unterhielten sie sich immer auf lateinisch. Auch wenn die Chance gering war, dass der jeweilige Gesprächspartner lateinisch konnte, so war aber die Chance riesengroß, dass er zumindest einen kannte, der lateinisch verstanden hat. Wer vor 500 Jahren irgendwo in Europa wissenschaftliche Reputation gewinnen wollte, veröffentlichte seine Schriften auf lateinisch.
Es gab vor 500 Jahren eine Verständigung zwischen italienischen, feranzösischen, deutschen, niederländischen, spamischen und englischen Gelehrten, die besser funktionierte als heute und maßgeblich ist für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Europäer untereinander, weil alle sich auf lateinisch verständigten. Wenn irgendwo ein Europäer aus seinem Heimatland vertrieben wurde wie der Schotte Ockham vor 700 Jahren und sich auf lateinisch verständigen konnte, der konnte überall in Europa unterkommen.
Die Vielfalt ist Indiens Stärke und eine lingua franca gibt es auch.

So ein Vielvölkerstaat mit Sprachwirrwarr lässt sich nicht gescheit
führen, kontrollieren und mobilisieren... und Gegner haben es leicht, zu
teilen und zu herrschen. Daher sage ich voraus: Indien wird keine
Supermacht werden.

Jaja, das setzt aber voraus, dass die gegenwärtigen Supermächte niemals untergehen. Niemals hätten die germanischen Stämme weltweit irgendeine Bedeutung gehabt, wenn das Imperium Romanum ewig bestanden hätte.

Gruß Mephistopheles


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