Es geht ums Elektroauto

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Samstag, 22.09.2018, 09:49 (vor 2035 Tagen) @ helmut-14306 Views

1) Worauf beruht das Dieselfahrverbot, - auf Prinzipienreiterei, oder auf
dem CO²-Ausstoß, den wir schon lange kennen, - nur damals haben wir noch
gar nicht gelebt:

Die gegenwärtige Anti-Diesel-Kampagne hat direkt nichts mit der vermeintlichen CO2-Problematik zu tun. Es geht angeblich um den Ausstoß von giftigen Stickoxiden (NOx), die für zigtausende von Toten jedes Jahr verantwortlich gemacht werden. Der Dieselmotor galt noch vor nicht allzu langer Zeit als "Klimaretter", weil er deutlich geringere CO2-Emissionen hat, als ein Benziner (er braucht halt weniger Kraftstoff und Diesel enthält mehr Energie als Benzin). Erst seit kurzem gilt der Diesel als Killer (Erklärung dazu weiter unten im Baum unter "Ein Popanz zur Begründung der Hexenverfolgung").

2) Aus welchem Grunde ist man in der Regierung/Politik nicht in der Lage,
die Autohersteller, die da offensichtlich bei den Aussagewerten gemogelt
haben, zur Nachrüstung der Motoren zu verpflichten (kostenfrei für den
Käufer, der das Auto ja in gutem Glauben gekauft hat), damit man letztlich
die von der Regierung vorgeschriebenen Werte erreicht? Soviel ich weiß,
ist das technisch möglich, aber aus irgendeinem Grunde nicht gewollt. Aus
welchem Grunde eigentlich?

Tja, da beißt sich die Katze in den Schwanz. Auf der einen Seite steht die EU mit ihren Grenzwerten, Fahrverboten und sozialistischen Weltrettungsideen, auf der anderen Seite stehen die Hersteller mit Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen, sowie deren Aktionäre. Eine solche Nachrüstungsaktion käme natürlich unglaublich teuer und würde auch erst in einigen Jahren technisch möglich sein (es gibt zwar schon heute prinzipiell Möglichkeiten, die aber erst auf jedes Modell spezifisch abgestimmt werden müssten). Es wäre einfacher, wenn die vermeintlich "bösen Diesel" ganz einfach von deutschen Straßen verschwinden würden (und danach irgendwo anders weiter laufen). Dazu bedürfte es aber einigem Nachdruck bzw. großen Anreizen, damit die vielen Dieselfahrer ihr teuer erworbenes Vehikel mal eben so mit riesigem Verlust nach Osteuropa oder Afrika vertickern. Daher zunächst die Fahrverbote, und sollten die als Folterinstrument nicht reichen, gibt´s vielleicht noch eine vom Steuerzahler finanzierte Abwrackprämie für Diesel. Hier ist das Dilemma allerdings nicht die finanzielle Belastung der Industrie, sondern diejenige des Wählers, der sich bei der nächsten Wahl vielleicht daran erinnern könnte.

Ansonsten weiter unten im Baum "Popanz zur Begründung der Hexenverfolgung" lesen. Es geht eigentlich um die Elektromobilität, deren größter Feind der Dieselmotor ist.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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