Medizinischer Unsinn

Diego2, Mittwoch, 12.09.2018, 19:47 (vor 2024 Tagen) @ nereus3914 Views

Die Ermittler in Sachsen-Anhalt entkräften Behauptungen, nach denen
der in Köthen nach einer Auseinandersetzung mit zwei Afghanen gestorbene
22-Jährige doch durch Schläge und Tritte der Asylbewerber gestorben sei.

"Die Todesursache ist auch entgegen mancher Behauptungen ein Herzinfarkt",
sagte der leitende Oberstaatsanwalt Horst Nopens in Halle vor
Journalisten.

Der Direktor des bei der Obduktion des Leichnams federführenden Instituts
für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Halle, Rüdiger Lessig, sagte,
der Tote sei "schwer krank" gewesen.
Bei dem Mann hätte es wegen seiner Vorerkrankung des Herzens "jederzeit"
zu einem tödlichen Herzinfarkt kommen können..

Hallo Neues,

hier werden Wahrheiten, Halbwahrheiten mit Lügen und Auslassungen sehr geschickt gemischt.

Es kann durchaus sein, dass er an einem Herzinfarkt gestorben ist und dass er auch aufgrund der Vorerkrankung am Herzen unabhängig davon hätte irgendwann sterben können (Halbwahrheit). Dies schliesst allerdings nicht aus, dass der Infarkt direkt oder indirekt durch die Gewalt ausgelöst wurde (glatte Lüge).

Es ist ziemlich banales Wissen, dass bei körperlichen Stressreaktionen (z.B. körperliche Auseinandersetzung) der nicht willkürlich steuerbare Teil des autonome Nervensystem (Sympathikusaktivierung) in den Flucht- und Kampfmodus umschaltet, was am Herz zu einer erhöhten Herzfrequenz und peripher zu einem erhöhten Blutgefässwiderstand (und Blutdrucksteigerung) führt. Dadurch wird der Widerstand, gegen den das Herz arbeiten muss (Nachlast) erhöht, und der Druck in der linken Herzkammer ebenso. Durch die erhöhte Herzfrequenz und den erhöhten Druck im Herzmuskel nimmt die Durchblutung des Herzmuskels ab, da die Herzkranzgefässe nur in bei erschlafften Herzmuskel mit Blut gefüllt sind und nur dann Sauerstoff dem Herzmuskel zur Verfügung stellen können. Ergo nimmt die Sauerstoffversorgung des Herzens bei zum nehmender Belastung ab und bei vorbestehender Schädigung kann diese nicht mehr ausreichend, was zu einer Durchblutungsstörung und Ischämie (Herzinfarkt) führen kann. Durch den HI ist also die gewaltsame Todesursache nicht widerlegt. Herzinfarkt als Ursache des plötzlichen Herztod bei sportlicher Belastung beruht darauf und ist ein sehr gut bekanntes Phänomen...

Unabhängig davon befinden sich die zentralen Schaltzentren für Herz- und Kreislauf im Hirnstamm, die durch eine gewaltsame Traumatisierung geschädigt werden und den oben genannten Mechanismus verstärken könn(t)en. Funktionsstörungen des Herzens nach traumatischer Hirnverletzung sind ebenfalls seit Jahren bekannt.

Patienten mit bekannten Herzerkrankungen nehmen praktisch immer Thrombozytenaggregationshemmer (Aspirin) oder Antikoagulanzien (Marcumar) ein, die zur "Blutverdünnung" gegeben werden und die Blutungsgefahr nach Verletzungen massiv erhöhen. Spontane oder traumatische Hirnblutungen sind dadurch dann oft tödlich (!).

Die gröbste Unterlassung ist somit die fehlende Aussage zu Hirnschädigungen. Liegen diese direkt vor, oder zeigen sich Hinweise auf grössere Hirnblutungen ? Liegen diese in einem Schweregrad vor, dass sie unabhängig vom HI mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Tode führen könnten ? Dann wäre es auch unabhängig vom HI Mord.

Das weiss der Rechtsmediziner natürlich auch, er wird nur mit einer Wahrheit zitiert, die durch Auslassung zur Lüge wird.

Ich habe letztens mit der Tochter eines Staatsanwalts gesprochen, der mit dem Barschelmord befasst war. Die Staatsanwaltschaft waren alle entsetzt, wie sie von oben an der Aufklärung des Mords behindert worden sind. Das dürfte hier für diese und die Rechtsmediziner auch so sein. Drecksstaat !


Gruss
Diego


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung