Sie bringen es auf den Punkt

Diogenes Lampe, Freitag, 07.09.2018, 14:51 (vor 2030 Tagen) @ NST7780 Views

Es ist tatsächlich so, wie Sie es beschreiben: Die Informationen aus Geschichte und Gegenwart sind so vielfältig, die Zusammenhänge so labyrinthisch, dass es schwer ist, den Mitmenschen, die sich noch nie oder kaum damit beschäftigt haben, die Augen zu öffnen. Schon weil das eine große Prägnanz und die Kunst des Weglassens erfordert, wie ich neulich erst unserem kritischen Kommentator Oblomow schrieb, der meinen "breit getretenen Quark" natürlich zurecht kritisierte. Er hat meine Schwäche diesbezüglich "gnadenlos" auf den Punkt gebracht, an der ich wirklich noch arbeiten muss. Solche Feedbacks bringen mich weiter.

Schwierig ist es, wenn Leser schon in der einen oder anderen Richtung selbst geforscht haben aber Falschinformationen aufgesessen sind. Leider nicht selten aufgrund eigener Ressentiments. Solche Leute reagieren dann oft wie Sektenmitglieder. Man ist dann in ihren Augen der große Irreführer und wird entsprechend beschimpft, wenn man ihren Glauben nicht bestätigt.

Das betrifft vor allem die Themen: Juden, Freimaurer, Jesuiten, Weltverschwörung. Ich bin aber froh, dass immer mehr Menschen schon aufgrund der jetzigen Ereignisse aufwachen. Vor noch nicht vielen Jahren hätte man kaum jemandem klar machen können, dass der Vatikan die Steuerungszentrale des Transatlantischen Imperiums ist. Dass seine Jesuiten Kommunismus wie Faschismus erfunden haben. Die Jesuiten hatten bisher die Wenigsten überhaupt auf dem Plan. Die halten heute noch viele für so harmlos wie irgendwelche Mönche.

Selbst wirklich sehr gut informierte Historiker und Aufklärer wie Wolfgang Eggert (dessen Arbeiten ich sehr oft bewundere und nur empfehlen kann) verharmlosen zu meinem großen Erstaunen ausgerechnet die Jesuiten immer noch, wenn sie sie überhaupt erwähnen. Sein Thema sind ja die messianischen Sekten, also das, was er "Israels Geheimvatikan" nennt. Ich finde aber gerade den Titel dieser drei Bände sehr gut gewählt, wenn man die Betonung auf Vatikan legt. Denn die Rolle zu erforschen, die die Juden jahrhundertelang für den Vatikan übernehmen mussten, bringt viel mehr Licht ins Dunkle. Davon finde ich aber bei Herrn Eggert viel zu wenig. Insofern hielt der Titel für mich nicht das, was er versprach. Dennoch betreibt Herr Eggert keine Desinformation, denke ich. Für mich sind seine Texte jedenfalls nicht selten Fundgruben.

Was mir aber noch wichtiger erscheint ist, dass man sich nicht einbilden sollte, man hätte sich aufgrund der Lektüre von antisemitischen Büchern der Weimarer Republik oder des 3. Reichs tatsächlich über das "Weltjudentum" aufgeklärt. Denn "DAS" Judentum gibt es nicht. Das aber versteht man erst dann, wenn man nicht nur historische Bücher über Juden liest sondern auch mal von Juden. Oder von Freimaurern oder von Jesuiten.

Sie haben also völlig recht, wenn sie andeuten, dass es tatsächlich das Schwierigste ist, den ungeheuer komplexen Stoff so aufzuarbeiten, dass die Fülle an Informationen nicht verwirrt sondern aufklärt. Deswegen schreibe ich auch immer, dass es beim Leser vor allem darauf ankommt, dass er meine Informationen wirklich für sich selbst prüft. In diesem Sinne hoffe ich immer auf den aktiven Leser, der nicht einfach hinnimmt, was er liest. Ich bin bestenfalls nur einer von vielen Hinweisschildern und als normaler Mensch dazu einer, der sich irren kann.

Monty Python ist auch für mich immer wieder eine wahre Fundgrube an Anspielungen. Nicht nur die Ritter der Kokusnuss. Das Leben des Brian ist sogar noch brillanter, finde ich. Das sind beides wirklich kynische Kunstwerke in dem Sinn, dass sie sich immer deutlicher in ihrer Symbolik und Allegorie erschließen, je öfter man sie sieht. Ich mag auch Jabberwocky mit Michael Palin sehr, der gerade jetzt wieder sehr aktuell ist.

Das waren eben nicht nur Komiker, wie die heutigen "comedians", sondern hoch gebildete Leute, die hinter ihrem Klamauk feinste philosophische Nuancen verbargen, die sich aber eben nur dem erschließen, der über entsprechende Bildung verfügt. Und doch waren die Filme für das ganz große Publikum auch über den Klamauk hinaus als Metaphern verständlich.

Ich habe bisher noch keine so gründliche Fundamentalkritik gegen die Linken gelesen, die dem Aufklärungsgehalt allein der Szene in der Gladiatorenaraena gleich käme. Der fundamentale Konflikt zwischen Judäischer Volksfront und der Volksfront von Judäa, in die Brian aufgenommen werden möchte. Hier ist auch bereits der ganze Irrsinn des Genderismus vorweggenommen: "Ich möchte, dass Ihr mich ab heute Loretta nennt!" Genial!

Nicht umsonst sind gerade diese beiden Kinofilme echte Klassiker.

beste Grüße
DL


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