alles richtig - völlig klar

nereus, Donnerstag, 06.09.2018, 08:47 (vor 2049 Tagen) @ Silke2907 Views

Hallo Silke!

Du schreibst: und die Christliche Religion mit ihrer ganzen Verlogenheit ist auch nicht so meins...bei allem Respekt für unsere gläubigen Foristen.

Mir ist zwar schleierhaft wie man die christliche Religion – also die Frohe Botschaft von Jesus Christus – als verlogen darstellen kann, denn ausgerechnet er war es ja, der sein ganzes kurzes Leben gegen Lüge und Doppelzüngigkeit angekämpft hat, aber das ist wieder eine neue Nummer und das Thema war auch ein anderes.

Lieber nereus,
Liebe Silke,

gleich zu Beginn gestatte ich mir Folgendes:
Bevor hier wieder der ganze Sermon der debitistischen Wahrheiten herunter gebetet wird, um in einer Endlosschleife zu verharren, werde ich mich auf die wesentlichen Punkte konzentrieren.

Der Reichtum, um den es hier geht, ist ausschließlich materieller Natur und kann in Geld (Anspruch auf materielle Güter) Gold (ebenfalls Anspruch auf materielle Güter- ja jetzt wird gleich wieder ein Einspruch erhoben) und eben in materiellen Gütern (Immobilien, Fortbewegungsmitteln, Kleidung/Schmuck, Nahrungsmitteln und aller Arten von Konsumgütern bis hin zu Antiquitäten dargestellt werden.
Daher überspringe ich gleich großzügig den Geld-Macht-Bericht.
Er wurde nun schon gefühlte 17.357 mal herunter gebetet.

Es ging nur um den exorbitanten Reichtum der Finanzoligarchie – und was damit gemeint ist, siehe oben, inkl. Geldvermögen.

Du schreibst: Er kann sich stante pede von öffentlichen und privaten Schulden befreien und er kann investieren um Gewinne zu erzielen (mehr Rechte), Beziehungen zu knüpfen - er kann sich Soldaten, Leibwächter und Mörder oder andere Befähigungen einkaufen und Privilegien erstreiten und verteidigen.
Das geht mit einer Jacht nicht wirklich. Die wird nur als Spielzeug gekauft.
Kauft sich ein Kind vom Taschengeld ein Spielzeug ist das Geld weg und damit das Recht, den großen Jungs auf dem Schulhof die geforderte Abgabe darzureichen und diese Woche von der Prügel verschont zu bleiben.

Du weißt aber schon, daß die großen Jungs – neben dem Geld - auch gerne das Apple-Smartphone, die schicken Klamotten und die Uhr oder Kette „beanspruchen“.
Wozu soll man den Umweg über das Geld gehen, wenn das Gute liegt so nah. [[zwinker]]
Außerdem werden hier Ursache und Wirkung vertauscht.
Um den Status zu bekommen oder zu wahren, umgibt man sich mit Reichtum.
Geld ist da nur Mittel zum Zweck.

Das wir offenbar aneinander vorbei reden, offenbart sich hier:
Ich schrieb: .. das ist gequirlter Käse, weil es für materiellen Reichtum - und nur um den geht es hier - überhaupt keinen Rechtsstaat braucht.

Du antwortest, ähnlich wie @Meph:

Wie bitte? Verteidigst du dein Hab und Gut neuerdings gegen den freundlichen Pistolero um die Ecke selbst?

Im Notfall ja, aber das ist überhaupt nicht der Punkt.

Ich schrieb weiter: "Der Einbrecher, der Bankräuber oder die Mafia holen sich was sie brauchen."

Du antwortest: Von dir, nicht vom Staat. Du solltest besser den Rechtsstaat hinter dir haben als guter Bürger (Pozilei und Gerichtsbarkeit) und vor dir auch (Recht und Gesetz, die Angriffe auf den @nereus bei Strafe verbieten).
Herumballern darfst du nicht. Beim Herumfuchteln mit dem Messer verletzt du noch jemanden und wirst verklagt. Ein Verprügelversuch kann auch mal schlecht für dich ausgehen, wenn der Gegenüber bei seinem Rechtsbruch sauer und besser trainiert/bewaffnet ist oder seine Kumpel holt. Du kannst nur zur Polizei dappeln. Selbstjustiz geht noch nicht bis auf ..

Was soll das Silke?
Es ging hier nicht um rechtliche Konstruktionen, die mal mehr oder weniger potent oder impotent agieren, sondern um den Bezug zur Wirklichkeit, wie diese sich dem Betrachter bietet.
Wie der Rechtsstaat WIRKLICH funktioniert – sehen wir allerbestens unter dem Merkel-Regime, aber dies nur am Rande.
Und wenn man einen Juwelierladen überfällt oder eine Villa ausraubt, dann kümmert es den Banditen nicht, ob er dabei Recht bricht oder nicht – er holt sich einfach, was er braucht.
Daher schrieb ich auch: .. und überwindet dabei den Rechtsstaat.

Was antwortest Du darauf?

Der Rechtsstaat bleibt mal fein so wie er ist, da das System nur so noch ein bischen weiter funktioniert.
Der wird nicht überwunden, so lang er nicht verschwunden ..

Das ist jetzt in etwa so, als wenn ich an der Fleischtheke nach 4 Steaks frage und die Verkäuferin mir die ganze Zeit den Unterschied zwischen Seelachs und Heilbutt erklären würde, ich aber weiterhin Steaks kaufen möchte.
Ich denke aber nicht, daß Du intellektuell dazu nicht in der Lage bist, sondern Du bist nur @Meph zu Hilfe geeilt, um nun irgendwie die verfahrene Kiste noch vom Eis zu holen.
Deswegen verweise ich nochmals auf den Reichtum.

Mit Geld kannst du dir nur Privilegien verschaffen (@dottore), aber nicht den Rechtsstaat überwinden, wie es auch die von dir erwähnten rührigen Gesellen nicht können - sie brechen Recht und kommen damit natürlich nicht durch, wenn sie nicht cleverer als unser Rechtsstaat sind.

Sag ich doch.
Man möchte Geld um Privilegien – also auch Reichtum – zu erlangen, da hatte der @dottore schon recht.
Die Überwindung des Rechtstaates spielt dabei keine Rolle, zumindest nicht primär.
Sekundär schon, denn der geraubte Schatz muß vermutlich vor Zugriff geschützt werden.

Brechen kannst du, so viel du kannst, aber nicht überwinden.

Also bitte!
Wenn man eine Tür oder ein Fenster aufbricht, dann macht man es um den versperrten Zugang zum Erwünschten freizubekommen und damit ÜBERWINDET man die Sperre.
Damit ist das Gesetz an sich nicht überwunden, aber darum ging es auch überhaupt nicht, denn ein Betrüger erkennt das Gesetz überhaupt nicht an.

Kommen wir zum Lagergeld.

Das ist richtig, auch wenn es in den Geschichtsbüchern nicht eben überbetont wird. Das Lager"geld" war aber wie die Aluchips im Osten nur ein Bezugsmarkensystem, bei dem willkürliche Paritäten wie beim EVP festgelegt wurden - eben Kommandowirtschaft.

Das hatte ich befürchtet.
Jetzt sind wieder bei der Kiste, wo es um die Definition von Wirtschaften, Markt oder Geld geht.
Das machen wir hier seit dem Jahr 2000 – jedenfalls so lange ich schon dabei bin – und es wurde ewig über diese Dinge debattiert.
Am Ende wurde es genauso schräg, wie es heute leider noch ist.

Und zu @Mephs Ergüssen über den Reichtum schreibst Du nun allen Ernstes:

Ich finde so gut hat er lange nicht geschrieben.
Wenn wir das hier einmal ohne Beleidigungen Satz für Satz abhandeln, bekommen wir eine spannende Lektion von (sorry, jetzt tut es ein bischen weh)... Debitismus für Anfänger.
Davon können aber alle profitieren, wenn wir uns ein wenig fokussieren und mal die ganzen unnötigen Sachen weglassen.

Jetzt geht vermutlich die ganze Leier wieder von vorne los.
Zediertes Recht, Abgaben, Gewaltmetall usw. und sofort.

Zu @Mephs Reichtumsverminderung schrieb ich .. Die Villa, das Flugzeug, die Luxuskarren sind alles Reichtumsminderer! Endlich sagt es mal einer. .. und fügte einen großen Euklid als Satire-Icon dahinter.

Und was sagst Du?

Yepp so ist es. Nur noch Müll, der noch nicht verrottet ist und dessen Unterhalt mich ein Vermögen kostet, mich meiner Verteidigungsfähigkeit beraubt nur um andere und vor allem mich selbst zu beeindrucken und zu belügen und mir dies und das zu simulieren (Freiheit, Selbstwert, Liebe, Glück, Blah - alles Simulationen).

Mir kommen gleich die Tränen.
Ich sehe schon wie sich der Roman A. beschwerlich aus dem Bett seiner Villa wälzt, weil der Gang zum Frühstücks-Buffet so beschwerlich (so weit weg) ist im 85 Zimmer-Gebäude und wie er gramgebeugt, noch in aller Früh – damit sein Leiden auch niemand sieht – sich auf die Yacht schleppt, um das kümmerliche Dasein zu fristen.
Das hingereichte Champagner-Glas wehrt eher unwirsch ab, weil er viel lieber den französischen Hauswein zu 99 Cent bei Ali konsumieren würde.
Habe ich das jetzt halbwegs vorstellbar dargelegt? [[freude]]

Wer sich mal in eine Bikerkluft gezwängt hat und im Korso schwitzend und wie ein Kosmonaut herumgezockelt ist weiß, dass das ebenso wenig Freiheit ist wie eine Segelturn, nach der wirklich alles weh tut, eine Cabriofahrt nach der man taub, blind und sonnenverbrannt ist oder eben die Villa, die Unsummen verschlingt, und in der man sich dann noch irgendwie wohlfühlen muss - ein Unding. Kann man alles von Bekannten ausleihen bei denen das Zeug nur ungenutzt herumliegt.
Das fliegt alles bald in die Ecke und man sucht sich neue Spielzeuge.
Es bleibt aber Müll, der bloß noch nicht verrottet ist.

So etwas muß man ungekürzt stehen lassen, um es für die Nachwelt zu erhalten.
Das sind also die Gedankengänge des fleischgewordenen Debitismus, einer Idee, die mich in den Neunzigern mal richtig begeistern konnte, weil ein Autor mit viel Verve und Geschick mehrere Sachbücher geschrieben hatte, die Lust beim Lesen erzeugten.

Was, in Herrgotts Namen, ist davon noch übrig geblieben?
Daher kann ich mir den Rest auch sparen.
Diese Argumentation verströmt inzwischen den Geruch des Bundeskanzleramts.
Da können mehrere „Institutionen“ behaupten in Chemnitz gab es kein Progom, das ficht die Kanzlerin nicht an, denn sie hat es gesehen – wo auch immer.

Ein paar Highlights greife ich aber noch heraus, wie z.B.

.. da du die blöde Jacht weder verkaufen kannst (außer für einen Schleuderpreis) noch beleihen kannst (Vielleich bei einem Verrückten für den Bruchteil des EVP).

Ach, Roman A. wenn es ganz schlimm kommt, sende ich Dir ein Paket mit Mehl, Zucker, Gries und Haferflocken.

Ich fragte @Meph am Ende:
Wie kann man von NICHTS auch noch etwas abziehen?

Er meint halt nicht "nichts" sondern keine Zugriffsrechte auf BIP (@dottore) oder auf Waren/Dienstleistungen bzw. die Entschuldungsfähigkeit.
Debitismus = Schulden an allen Ecken und Enden...
Urschuld muss bedient werden...
Abgabeschulden sind zu tilgen...
Schulden halt - deshalb heisst das System Debitismus.
Schulden müssen getilgt werden zum Termin mit Schuldentilgungsmittel.
Dafür eignen sich Jachten nicht so gut aber Geldscheine um so besser, weil diese GZ und StZM (letztere nach Einzahlung auf ein eigenes Konto um giral überweisen zu können) sind.

Das kann dann nur heißen, je ärmer man ist, um so besser.
Dann braucht man nur seine Urschuld bedienen und, das wissen wir seit Thilo Sarrazin, dies ist überhaupt nicht so schwer. Wenn es fröstelt streift man halt den Pullover noch über.

Mein lieber Schwan!
Ich bin @Meph wirklich dankbar, daß er die Büchse einmal geöffnet hat, um zu zeigen welche Geisteshaltung hinter diesen Theorien steht.
Sie wurde jetzt eindrucksvoll bestätigt.

Ich werde die Quandts, Schwarz, Albrechts oder die Abramowitschs und die Rotschilds in meine Arme nehmen – falls ich ihnen jemals begegnen sollte – und wir werden gemeinsam ihr fürchterliches Schicksal beweinen.

.. Nachschuldner stellen heißt das Spiel und besser nicht Nachschuldner sein wie der Jachtbesitzer.

Genau, der Roman, der Machtlose mit seinem Fußballvereinen, seinen Schlössern und seinen Yachten – er hat nämlich mehrere, gell?
Er ist einfach nur eine arme Sau und weniger glücklich als die blonde Christel, die Friseuse, die mit 1.050 Euronen monatlich (vor Steuern und Abgaben) frohgemut aus dem Salon schlendert.

Wie gut, daß wir das einmal besprochen haben. [[zwinker]]

mfG
nereus


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