Reichtumsminderer

Mephistopheles, Mittwoch, 05.09.2018, 13:15 (vor 2058 Tagen) @ MI3067 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 05.09.2018, 13:20

Hi Mephistopheles,

vielleicht gehst du doch mal auf die Worte von nereus ein, wonach eine
Yacht oder Penthousewohnung in Dubai vielleicht doch recht real sind?

Da ich kein guter Christ bin, geht mir der Neidfimmel der guten Christen einfach ab. Der Neidfimmel ist quasi die Quintessenz des Christentums und ihre hauptsächliche Werbemasche, da sie darauf hoffen, dass Gott es den Reichen nach ihrem Tode in der Ewigkeit schon heimzahlen werde. Und weniger als "ewig" ist für die Christen einfach nicht denkbar, um ihren Rachegelüsten zu genügen.
Worin die Seligkeit der Christen nach ihrem Tode denn nun besteht? Nach dem heiligen Augustinus besteht sie darin, dass die Christen sich an den Qualen der Sünder delektieren dürfen auf ewig und immerdar. Deswegen sind im Reich Gottes die Wohnungen der Heiligen auch nahe den Folterzentren untergebracht, in denen die Verworfenen gequält werden, damit die Christen das auch genau mitbekommen. Deswegen tehen auch die Verworfenen mit Leib und Seele wieder auf, weil ohne einen Leib, wie die Kirchenlehrer herausgefunden haben, könnten ja die Seelen keinen Schmerz empfinden.

Was soll das bedeuten: Reichtum existiert nicht? Wenn wir philosophisch
werden wollen, okay. Das Weltall existiert ja auch nicht. Nichts existiert,
alles ist nur Illusion.

Nicht real. Das, was als Reichtum bezeichnet wird, sind nur Rechte. Und die existieren logischerweise nur so lange, wie ein Rechtsstaat existiert und diese durchsetzen kann. Nach dem Ende des Rechtssstaates gibt es keinen Reichtum mehr.

Innerhalb dieser Illusion gibt es allerdings sehr konkrete Dinge. Z. B
Menschen, sich Dinge mit ihrem (teils ohne Leistung erworbenen) Taschengeld

Mit Leistung kann man sich kein Geld erwerben, sondern nur aufgrund bestehender Rechte. Ohne Rechte führt Leistung nicht zu einem Gelderwerb.

Dinge leisten können, wofür jemand anderes ein ganzes Leben lang arbeiten
muss, und es dann leider doch noch nicht bezahlen kann.

Diese Dinge, nämlich nicht existenter Reichtum, der sich materialisiert, st nichts anderes als ein Reichtumsminderer.
Beispiel: Jemand hat Aktien. Damit kann er Einfluss auf die Aktiengesellschaft ausüben. Das ist sein nichtexistenter Reichtum. Wenn er nun die Aktien materialisiert und sie umwandelt in eine Yacht, dann mindert sich genau in der Höhe des Kaufpreises der Yacht sein nichtexistenter auf Rechten basierender Reichtum und ändert sich in existierenden Reichtum um, der jedoch belanglos ist.

Das ist eine bedenkliche Schieflage, die - wie du selbst ja sagst - sich
irgendwann und immer wieder auflösen muss. Nur was hat das mit "Reichtum
gibt es nicht" zu tun?...

Die Schieflage kann sich nur in dem Sinne auflösen, indem alle Rechte und damit jeglicher Reichtum verschwindet. Eine andere Lösung sieht die Logik nicht vor.

Für mich beruhen alle Probleme, ich meine wirklich alle, auf der
mittlerweile untragbaren Verteilung von "illusionärem Reichtum".

Wenn endlich alle Nichts haben, dann zieht Gerechtigkeit ein. Leider gibt es niemanden mehr, der diese allumfassende Gerechtigkeit genießen kann, weil alle vollumfänglich mit dem Kampf um ihre nackte Existenz beschäftigt sind.
Mit dem Verschwindetn aller Rechte verschwindet selbstverständlich auch das Recht auf Leben.

Grüße,
MI

Gruß Mephistopheles


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