Es gibt kein Ziel

Oblomow, Sonntag, 02.09.2018, 11:46 (vor 2034 Tagen) @ nemo3153 Views

Irrsinn und Besonnenheit waren offensichtlich schon vor 2400 Jahren ein Thema. Die ersten Philosophen gingen auf die Jagd nach der ArchÄ“, weil sie sich Klarheit verschaffen wollten, weil sie es nicht aushielten, dass alles unverstehbar ist. Die Wirklichkeit sive Realität ist ein Rätsel. Eben schrieben Du, @Ashitaka, @Ostfriese und versuchten sich an einer Rätsellösung so wie Heraklit oder Parmenides. Wer kann das verstehen? Die Verwirrung, der totale Irrsinn war m.E. zu allen Zeiten gleich groß. Und auch die Leichtgläubigkeit, die Faulheit. Hätte sonst Kant über die Unmündigkeit geschrieben? Gerade die Coens machen den Versuch, zu zeigen, dass alles mit allem zusammenhängt, aber uns das, wie der Geheimdienstler am Ende selber verwirrt fragt, kein Deut weiterbringt. Auch die Coens erzählen nur Geschichten, auch ein Versuch der Besonnenheit und die Komplexität zu fassen, der natürlich zum Scheitern verurteilt ist, wie alles. Ein Kind ist gequält worden. Ein anderes Kind hat es gequält. Das andere Kind kam aus Afghanistan. Andere Kinder haben dem afghanischen Kind beim Quälen zugeschaut. Kinder sind gequält worden und werden gequält auf der ganzen Welt von Pfaffen und anderen Monstern. Andere haben geholfen, werden helfen und zusehen. Gerade verlassen irrsinnige Menschen den Sonntagsgottesdienst. Genug Irrsinn? Frag mal Schopenhauer, ob er Sinn oder Irrsinn für die Regel hält. Du unterstellst da irgendeine Entwicklung, die ich komplett verneine. Weder historischer Verfall, noch Entwicklung, sondern nur Irrsinn und der Versuch, zu überleben. Ich relativiere nichts, schon gar nicht die Bösartigkeit, die mir zum Glück in ihrer miesesten Form noch nicht begegnet ist und die wir uns nun ins eigene sowieso schon verrottete Haus geholt haben. Ich weiß, dass ich nichts weiß, das scheint mir die höchste Besonnenheit. Kann mich ooch irren.

Herzlich Oblomow


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