Der schleichende Realitätsverlust

nemo, Sonntag, 02.09.2018, 10:07 (vor 2035 Tagen) @ Oblomow3616 Views
bearbeitet von nemo, Sonntag, 02.09.2018, 10:24

Irrsinn bedeutet, dass die Sinne verwirrt sind und daher die Wirklichkeit nicht sehen,
sondern nur die eigenen Einbildungen wahrnehmen. Man könnte auch sagen, es handelt
sich um einen schleichenden Realitätsverlust. Dieser betrifft jedoch nicht nur Einzelne
und erfasst nach und nach das kollektive Unbewusste der Gesellschaft.

Niemand blickt mehr durch, egal wo man hinsieht. Das beginnt beim BER, geht weiter
mit dem NSU und endet bei unkontrollierter Zuwanderung mit allen unabsehbaren
Folgen. Es ist ein allgemeines Problem, das in allen Bereichen stattfindet und sich
immer weiter fortsetzt, weil niemand da ist, der Klarheit schaffen könnte.

Die Coen Brüder haben zu diesem Thema einen lustigen Film gedreht:
„Burn after Reading.“ Die Geheimdienste spielen da auch mit und zum Schluss
weiß keiner mehr, worum es überhaupt geht.

Wo es nach schrecklichen Ereignissen und Kriegen einen Moment der Ernüchterung
und der Besinnung gibt, ist das bei einem schleichenden Realitätsverlust nicht
der Fall. Die vorherrschende Situation wird einfach hingenommen und dadurch
zum neuen Status quo.

Vor zweitausend Jahren mahnte uns Sokrates zur Besonnenheit, damit uns
die Relationen nicht verloren gehen. Und nun sehen wir, dass Besonnenheit
längst durch Irrsinn ersetzt wurde. Ein Zustand der Verwirrung, der sich
fast unbemerkt immer weiter forsetzt, weil er nur von einzelnen Menschen
bemerkt wird, die ihrerseits von der Masse ignoriert oder niedergebrüllt
werden. Der Kontrollverlust in der äußeren Welt ist nichts anderes, als der
allgemeine Verlust des Verstandes, bei dem am Ende niemand weiß, wie
es dazu kommen konnte.

Sokrates meinte dazu, dass Besonnenheit sich durch sich selbst erklärt.

Gruß
nemo


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