Denke, wir sollten mal da genauer hinsehen

helmut-1, Siebenbürgen, Sonntag, 02.09.2018, 01:17 (vor 2062 Tagen) @ Otto Lidenbrock4687 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 02.09.2018, 01:20

Hoffentlich versteht man mich nicht falsch. Aber ich versuche, bei allem die Kirche im Dorf zu lassen und - soweit es als Außenstehender geht - an die Wahrheit ranzukommen.

Nun schreibt die Berliner Morgenpost und auch so manche andere von einem schweren Fall des Mißbrauchs. Die Polizei sagt, mit Rücksicht auf das Opfer werden keine Details bekanntgegeben. Soweit so gut.

ntv sagt was ganz anderes. Nämlich, dass das Opfer vergewaltigt worden ist.

https://www.n-tv.de/panorama/Kind-soll-Mitschueler-vergewaltigt-haben-article20602441.html

Jetzt gehts mal um die deutsche Sprache, auch um die Amtssprache, auch ums Juristendeutsch. Was ist ein schwerer Fall von Mißbrauch? Denke, dass es da ein weites Feld gibt.

Eine Vergewaltigung ist (in meinen Augen - bitte mich zu verbessern, wenns nicht stimmt) der erzwungene Geschlechtsverkehr zwischen einem Aggressor und einem Opfer, das mit dem sexuellen Kontakt nicht einverstanden ist. Erfahrungsgemäß geht die Aggression überwiegend von einem männlichen Teilnehmer aus. Hab aber auch schon mal gelesen, dass eine Frau einen Mann vergewaltigt hat.

Jetzt stelle ich mir die Frage, wie denn ein 10-jähriger einen so hochkriegt, dass er einen Gleichaltrigen penetrieren kann. (Ich bitte um Entschuldigung für die triviale Aussprache, aber ich wills nun genau wissen). Ich war zwei Jahrzehnte lang in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit tätig, - aber da sträubt sich was in mir. Speziell die biologische Logik.

Wir haben natürlich das Problem der Schreiberlinge. Journalisten, die genau recherchieren, die gibts schon lange nicht mehr, deshalb haben wir meist Voluntäre resp. Schreiberlinge. Jetzt kanns natürlich sein, dass da Unsinn verzapft wird. Genauso ist es möglich, dass ein 13-jähriger als 10-jähriger hingestellt wird.

Analysieren wir mal weiter:
Es gibt bei Kindern und Jugendlichen verschiedene Formen des Mißbrauchs. Zum Glück musste ich persönlich da keine einschlägigen Erfahrungen machen, aber wenn man in dieser Richtung tätig ist, dann unterhält man sich ja auch mit Kollegen. Da gibts Fälle, wo zwei oder drei Zeitgenossen einen Jungen oder ein Mädchen festhalten und es derart entblößen (entkleiden), damit man den Geschlechtsbereich sehen kann. Dann wird drüber gelacht, das "Opfer" lächerlich gemacht, usw.

Es gibt Fälle, - z.B. in Jugendherbergen - wo die Jungs untereinander versuchen, sich zum "ins-Bett-pinkeln" zu bringen. Da wartet man ab, bis das Zielobjekt eingeschlafen ist, dann nimmt man einen Becher lauwarmes Wasser und steckt einen oder zwei Finger des Schlafenden da hinein. Manche reagieren darauf und pinkeln ins Bett - im Schlaf.

Natürlich ein schlimmes Erlebnis für den/die Betroffene, - aber es ist mit Sicherheit keine Vergewaltigung. Ich will das nicht herunterspielen, - aber wir sollten auch nicht bei jeder Meldung hysterisch reagieren. Für mich besteht ein himmelhoher Unterschied, ob unter Kindern irgendwas querläuft oder ob sich da ein Erwachsener (pädophiler) an einem Kind vergeht.

Ich hab meine Tätigkeit mit den Kindern und Jugendlichen Anfang der 90er beendet. Ich hab wirklich keine Ahnung, wie man heute den Begriff "schwerer Mißbrauch" definiert. Wenn sich die Polizei bedeckt hält, dann finde ich das zum Schutz des Kindes in Ordnung. Aber aufgrund der dilletantischen Berichterstattung der Medien kann ich wirklich nicht ermessen, was hier Sache ist.

Schlimme und abartige Aktionen unter Kindern hats immer schon gegeben, auch früher, und da brauche ich keine Afghanen oder Syrer dazu, um das anzusprechen. Ich meine, versuchen wir- soweit das möglich ist - zu eruieren, was Sache ist. Leider gibt es genügend Fälle von Gewaltverbrechen an Unschuldigen, die von den "neuen Facharbeitern" ausgehen. Wenn wir da aber generell das Kind mit dem Bad ausschütten, ohne zu differenzieren, dann stellen wir uns selbst ad absurdum und machen uns unglaubwürdig.


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