Genau, nicht die US Army und die US Air Force sind verantwortlich und haben das Zeug versprüht, sondern Bayer. (mT)

DT, Dienstag, 28.08.2018, 21:55 (vor 2065 Tagen) @ CalBaer3364 Views

Obschon bekannt ist, daß Häuptling Silberlocke Richard von Weizsäcker damals bei Boehringer Ingelheim fett von der 2,4D und 2,4,5T Produktion profitiert hat.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487619.html

http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2015/02/der-agent-orange-praesident-zum-tod-von-ric...

Dow Chemical wendet sich an die Firma Boehringer in Ingelheim, bittet um Hilfe. Die Deutschen schreiben zurück, man sei mit "einer Erweiterung des Abkommens vom 19. März 1965 einverstanden", weise aber darauf hin, daß bereits eine andere US-Firma "die Anfrage nach unserem Know-how für den gleichen Regierungszweck" gestellt habe.

Diese schwierige Gewissensentscheidung läßt man, wie zwischen ehrlichen Geschäftspartnern üblich, das Geld treffen: Dow werde die Hilfe und das Wissen der Deutschen erhalten, "wenn Ihre Vorschläge für eine Abfindung für die zusätzlichen Mengen für die Regierung, vor allem aber für den Fall, wenn diese zusätzlichen Mengen später für Handelszwecke zum Einsatz kommen, annehmbar sind". Auf deutsch: Für die zusätzlichen Kriegsmengen wollen wir einen Aufschlag, und wenn die nicht in Vietnam versprüht werden, wollen wir einen Auf-Aufschlag.

Zufrieden heißt es zwei Wochen später in einem hausinternen Bericht an den Produktionschef: "Solange der Vietnamkrieg andauert, sind keine Absatzschwierigkeiten zu erwarten."

Nach dem Krieg wird Boehringer erklären, man habe nicht zur Entlaubungsaktion in Vietnam beigetragen. "Wir sind nicht für die Entscheidungen der amerikanischen Armee verantwortlich." Niemand könne eine Aussage darüber machen, wird der Leiter des Hamburger Werkes versichern, "wohin Produkte gelangen, die im Weltmarkt vertrieben werden". Boehringer dürfe ruhigen Gewissens behaupten, "die U. S. Army in Vietnam zu keinem Zeitpunkt auf direktem Wege beliefert zu haben". Diese Gewissenhaftigkeit haben deutsche Unternehmer immer wieder, zuletzt im Nahen Osten, bewiesen.

"Mit großer Betroffenheit" habe er erst Jahre nach seiner Tätigkeit bei Boehringer von Agent Orange erfahren, sagt Richard von Weizsäcker, damals Geschäftsführer und Mitinhaber, heute. "Inwieweit und wann anderen in der Firma die Tragweite eigener Produktionsvorgänge bekannt wurde, die erst bei anderen Firmen zur Herstellung der einschlägigen Mittel dienten und deren Folgen durch den Einsatz der sogenannten Entlaubungsmittel erst allmählich offenbar wurden", darüber wisse er nichts zu sagen.

Während des Krieges in Vietnam, als immer mehr Kessel bei Boehringer dampfen, als alle Produktionsrekorde purzeln, als Tausende Tonnen Tetra-, Tri- und T-Säure auf dem vollkommen unübersichtlichen Weltmarkt zwischen Saigon und Hanoi versickern, möchte einer von Boehringers Direktoren "die derzeitige günstige Verkaufssituation ausgenutzt" sehen, "um die Qualitätsforderungen aufzulockern". <<


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