Jede Veränderung bringt nach der Sichtweise neue Chancen oder Probleme

Silke, Dienstag, 28.08.2018, 01:03 (vor 2062 Tagen) @ Oblomow1467 Views
bearbeitet von Silke, Dienstag, 28.08.2018, 01:33

Lieber Oblomow,

Der Tod ist ein Nichts, der Tod ist Alles. Die Frage ist, was der jeweilige
Gedanke macht. In ca. 30, 40 Jahren biste tot. Und nun?

Das Ereignis ist nicht entscheidend sondern mein Umgang mit der Erwartung seines Eintritts.
Ich kann mich:
- darauf freuen, oder
- mit einem "jetzt noch nicht" dankend ablehnen bzw. gespannt sein oder
- Angst davor haben.
Das verändert oft genug nicht das Ereignis an sich (oft genug doch aber schon), aber meine Zeit davor und es reduziert/erhöht die Chance auf Eintreten des negativ/positiv besetzten Ereignisses.
Nur was ich für machbar annehme, kann z.B. überhaupt geleistet werden, weil ich die volle Potentialentfaltung zulasse.
Ob das Potential reicht, weiß ich doch bei vielen neuen Herausforderungen erst danach.

Crash hin, Crash her - tot bin ich erst zum Termin. Bis dahin habe ich noch Einiges zu tun.

Und wenn dieser eintritt heißt das noch lange nicht, dass das dann nicht besser für mich ist bzw. eine neue Chance darstellt, so wie nach dem Schlaf jeder neue Tag - ein Wunder.
Ich war schon mal auf dem Weg.
Hineinkommen in etwas Großes, ein gutes Gefühl, ich wollte bleiben.
Das Zurückkommen war nicht so meins, aber nun ist es auch gut so.

Diese Einstellung zu Ereignissen ist sicher abhängig von den erlebten äußeren Umständen (wo viel schief ging herrscht mehr Angst - je mehr gelungen ist, um so mehr Mut)aber die Ereignisse werden wiederum von der Einstellung beeinflußt.
Das Salutogenese-Konzept ist da schon ganz spannend.
Nach Antonovsky hat Kohärenz drei Aspekte:
- Die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen - das Gefühl der Verstehbarkeit.
- Die Überzeugung, das eigene Leben gestalten zu können - das Gefühl der Handhabbarkeit.
- Der Glaube an den Sinn des Lebens - das Gefühl der Sinnhaftigkeit.

Habe ich ein wozu, dann finde ich auch ein wie, bis es halt nicht mehr geht.

"Wenn ich so viel innerlich noch zu sagen habe, und mein Körper verweigert mir seine Dienste – dann hat die Natur mir einen anderen Körper zu verschaffen"
Herbert von Karajan
Das ist doch eine klare Ansage...
Bis jetzt isser nicht wieder aufgetaucht, also kann es "dort" so schlecht nicht sein.

Vielleicht ist auch an der Theorie etwas dran, dass ein Bewusstsein kein Individualphänomen ist, sondern immer nur der jeweilige Zustand einer Differenzfokussierung der Aktivitäten von mehr oder weniger großen Gruppen von übergeordneten Strukturen, so wie beim Machtphänomen auch (additives Phänomen). Alles was mein Bewusstsein umfasst ist letztlich von außen hinein getragen.
Fäden wurden zu Knoten.
Ein Knoten ist das gleiche wie ein Faden aber eine viel komplexere Struktur.
Aus einem Faden kann ich einen Knoten machen, aus einem Knoten keinen Faden.

Die Sippe hat samt Mystik und Tabus und Ahnen das Bewusstsein ihrer Mitglieder geformt.
Schau dir das letzte Bild an. Der dreidimensionale Würfel existiert nicht, sondern ist nur eine Differenzergänzung der fehlenden Kreisanteile.

Was wenn ich nur so ein Würfel bin?
Dann ist doch mein Tod etwas ganz anderes als verrottende Gebeine.[[zwinker]]

Wer weiß schon, wie wir getäuscht wurden und werden...

Trivialgemüt Oblomow grüßt herzlich

trivial ist anders...

Liebe Grüße
Silke


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