Entwicklung durch Wiederverkörperung des Menschen

Falkenauge, Freitag, 24.08.2018, 08:55 (vor 2069 Tagen)3820 Views

Für die Frage nach Sinn und Ziel des menschlichen Daseins, die tief in jedem Menschen lebt, kann die Idee der Wiederverkörperung oder Reinkarnation nicht ungeprüft übergangen werden, da sie die Möglichkeit ungeheurer Perspektiven des Lebens eröffnet. Vielfach wird behauptet, dieser Gedanke sei keine eigenständige Idee des durch das Christentum geprägten deutschen und europäischen Geisteslebens. Wenn er hier auftauche, sei dies auf die Beeinflussung durch die fernöstlichen Religionen wie Hinduismus und Buddhismus zurückzuführen, in denen der Glaube an eine Seelenwanderung eine große Rolle spiele.

Diese Behauptung, die vor allem von den Kirchen verbreitet wird, geht auf Unkenntnis der europäischen Geistesentwicklung zurück. Forschungen, selbst von evangelischen Theologen, kommen zu dem Ergebnis, dass der Gedanke der Reinkarnation, wie er in den letzten Jahrhunderten namentlich im mitteleuropäischen Geistesleben aufgetreten ist, seinem Inhalt nach mit dem orientalischen Seelenwanderungs-Glauben nichts zu tun und sich auch völlig unabhängig davon begrifflich selbständig entwickelt hat.

So fragte sich der junge Novalis (1772-1801): "Sollte es nicht auch drüben einen Tod geben, dessen Resultat irdische Geburt wäre?
Wenn ein Geist stirbt, wird er Mensch. Wenn der Mensch stirbt, wird er Geist."


Siehe näher: Entwicklung durch Wiederverkörperung des Geistes - eine ignorierte Erkenntnis deutschen Geistes


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