Recht ist kein Voodoo

tar ⌂, Gehinnom, Montag, 20.08.2018, 10:59 (vor 2070 Tagen) @ Friedrich4825 Views

Ja, und Deine Betrachtungen sind aus meiner Sincht nicht haltbar. Immer
wenn etwas Einfaches kompliziert gemacht wird, wirds echt mühselig mit dem
Aufräumen. Vielleicht finde ich die Zeit für ne Antwort, nur soviel:

Der Wahrheitsgehalt einer jeden Aussage (oder fast jede) steht und fällt
immer mit der zugehörigen Perspektive, aus der heraus sie entstanden ist.

Aus der Perspektive derjenigen, die für Geld arbeiten müssen, kann eine
Bank Geld aus dem Nichts erzeugen und davon auch noch profitieren!
Was ist daran so schwer zu begreifen?

Dass das aus besagten rechtlichen Gründen schlicht nicht korrekt ist: ohne die vertraglichen Verpflichtungen, die ein Eingriffsrecht in das Vermögen beider zugehöriger Vertragspartner beinhaltet (die eben beide mit ihrem Vermögen haften), kann kein genuines "Geld" erzeugt werden. Allerhöchstens "Willkürgeld" und dieses bildet nun einmal nicht die Grundlage des Wirtschaftens (Bewertung am freien Markt (=> freie Preisbildung!), Innovation).

Siehe auch hier ausführlich von MM: Was macht eine Nominalforderung zu einem Zahlungsmittel (umlauffähig)?

Jetzt kommst Du auch daher und fängst an mit Besicherung und
Verbindlichkeit und ... das ist doch alles Voodoo! Ich habe es oben bereits
geschrieben und sage es noch einmal:

Recht als Voodoo zu bezeichnen, ist Vorschulniveau.

die Regeln, nach denen das Spiel läuft und nach denen Papier schmutzig
gemacht werden muss ändern nichts an der Tatsache, dass der Eine für Geld
arbeiten muss und der Andere mit dem Finger schnipst.

MM dazu #1:
"Nun, die Vorstellung beruht auf einer Wertvorstellung, einem "Soll" - eine Vorstellung von Gerechtigkeit (je mehr und je smarter jemand arbeitet, desto mehr hat er).

Die gesamte Arbeitswerttheorie beruht auf dieser Wertvorstellung. Daß sie mit der Wirklichkeit einer Geld-/Kreditwirtschaft nicht übereinstimmt, in der sich alles um Risiken und Zukunftserwartungen (d.h. um Vorstellungen) und nicht um Arbeit dreht, steht auf einem anderen Blatt."

MM dazu #2:
"Der "Wert" hat keine Substanz, er hat zu tun mit Erwartungen innerhalb eines Geflechts von Nominalverbindlichkeiten (im Kontext von Schuldrecht).

Am einfachsten machst Du Dir das klar, wenn Du Dich fragst: wie und nach welchen Kriterien bewertet eine Bank das Vermögen (Sicherheiten) eines potentiellen Kreditnehmers?

Wert ist nichts materielles, sondern etwas soziales, er drückt Ertragserwartungen aus, die auf Kontrakte und zukünftig erwartete Zahlungsströme bezogen sind.

Das bedeutet: sowohl die Grenznutzentheorie als auch die Arbeitswerttheorie sind Schrott, weil sie mit der praktischen Realität (der Bewertungsprozesse) wenig zu tun haben. Sie sind mögliche Beschreibungen von Zusammenhängen, die sie aber nicht realitätsgerecht erklären.

Und Liated hat völlig recht, daß der "Geldwert" gesamtwirtschaftlich immer Null ist, egal wie hoch die Summe aller Schulden und aller gleich hohen Guthaben ist."

Hier noch eine ausführlichere Erklärung von PE dazu.

Geld entsteht aus dem Nichts. Der Kreditnehmer muss dafür auch noch
gerade stehen, den Kredit besichern und danach auch noch die Werte
erschaffen, wie er es mit dem Geld vorhatte.

Wo liegt jetzt die Arbeit der Bank?? Der Eine ist doppelt gearscht, der
andere kassiert nur. Feine Sache.

Sie stellt Liquidität bereit und setzt sich damit einem Vermögensrisiko aus (potentieller Soforteingriff in deren Vermögen, unsichere Rückzahlung, unsichere Wertentwicklung und Liquidierung der verlangten Kreditsicherheit). Der Kreditnehmer benötigt Liquidität und setzt sich damit ebenfalls einem Vermögensrisiko aus. Für die Bereitstellung der Liquidität seitens der Bank muss er Zins bezahlen, um das Risiko der Bank zu kompensieren.

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


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