Immer wieder diese Marktfundis mit ihrem Geldfetisch

Nico, Samstag, 18.08.2018, 23:02 (vor 2049 Tagen) @ smiths746272 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 18.08.2018, 23:34

Bei 1:09:35 stellt jemand die entscheidende Frage nach einem „Schuldenschnitt“[sic], bei dem die EZB dann wohl Staatsanleihen kaufen würde.

Herr Dr. Krall, welcher sich ja bereits (und ganz wie gewohnt) zur „Österreichischen Schule“ bekannt hat, antwortet nun wie folgt:

„Die Frage nach dem Schuldenschnitt: die Zentralbank kauft das alles auf, und dann schreibt sie es ab.“

Abschreiben? Wozu?!

„… ich sage es mal ganz brutal, ist eine klassische Keynsianische Luftnummer.“

Da wittert man doch sofort die klassische marktfundamentalistische (neoliberale) Luftnummer als Gegenargument. Soviel sei schon mal verraten: wir werden nicht enttäuscht werden.

„Das geht nämlich davon aus, dass man aus „Nichts“ Wohlstand erschaffen könnte.“

Säufz! Das wäre ja schon irgendwie richtig, wenn man den genannten Wohlstand dann aber auch als einen solchen betrachten würde. Wohlstand resultiert nämlich aus nichts anderem als aus der rein mechanischen wirtschaftlichen Produktivität (Häuser und Autos bauen u.s.w.), wie auch immer diese herbeigeführt wird. „Geld“ mag alles mögliche sein, ist aber sicher kein Wohlstand an sich. So ist es der Geldfetischist MK also selbst, der Wohlstand aus dem Nichts erschaffen will.

Es ist eben auch komplett umgekehrt, als Markus glaubt. Genau dieses „Nichts“ („Hochgebuchtes Nichts“ - PCM) ist längst da und bedeutet auch das hier diskutierte Problem. Es wird mittels der „Luftnummer“ nicht erschaffen, sondern endlich beseitigt.

„Wenn das so einfach wäre, dann wäre die Staatsfinanzierung über die Zentralbanken in der Vergangenheit ja immer ein Erfolg gewesen.“

Waren sie doch wohl auch! Oder etwa nicht?! Die Zentralbanken waren 2008 also nicht erfolgreich?! Sie waren 1987 nicht erfolgreich?!

So kommt es MK‘s weiteren Ausführungen zu Folge damit zu Inflation, was wir der Einfachheit halber zunächst so stehen lassen wollen. Falsch ist nämlich in der Hauptsache seine daran geknüpfte Behauptung, dass diese den „Kleinen Mann“ treffen würde. Die Inflation an sich nagt aber an bestehenden monetären Vermögen, und trifft damit natürlich jene, welche über solche Vermögen auch verfügen. Das soll sie aber auch, denn wenn wir den Drift von Arm und Reich endlich zurückführen wollen, dann müssen die Reichen relativ ärmer werden.

Ansonsten ist solch eine (selbst prognostizierte) Inflation eben auch genau das zu bevorzugende Verfahren, die selbst angesprochene "Heiße Luft" endlich entweichen zu lassen.

Es mag schon sein, dass das Publikum heute so viel Angst vor Inflation hat, dass man eine Bereinigung vielleicht bei stabilen Preisniveau herbeiführen sollte – was theoretisch auch denkbar erscheint, und an dieser Stelle aber nebensächlich ist.

Nein, die Krise kommt nicht, weil sie längst da ist, und nur fälschlich für Normalität gehalten wird. Ein MK will diese Dauer-Krise auch nicht beenden, sondern aufrechterhalten.

Ich selbst setze hier zunächst auch mehr auf die Amis, welche unter der Führung von Mr. Trump sich ihre Notenbank (Fed) sicher bald zur Brust nehmen werden. Hierbei möchte ich gerne auf Ludwig Graz verweisen, welcher Tolkin‘s Werk „Herr der Ringe“ für eine verschlüsselte Prophetie hält, und die Entmachtung der Zentralbanken – also die spiegelbildliche Machtergreifung der Völker – für 2018/2019 angesetzt sieht. Graz spricht dabei auch von einer noch bevorstehenden Geldentwertung, welche er selbst aber allem Anschein nach nicht als das auch ausdrücklich erwünschte Ereignis erkennen kann.

Den Österreichern wäre hingegen dringend angeraten, sich doch lieber wieder ihrer Kernkompetenz – also dem Jodeln – zu widmen. <img src=" /> Geld- und Staatstheorie sind offenbar nicht deren Stärke.

Dass die Konjunktur durch Ackte der Sabotage (MK glaubt ja seinem eigen Bekunden nach hingegen an Inkompetenz) doch noch abgewürgt werden könnte, schiene zwar möglich, wird von MK aber gar nicht in Betracht gezogen. Dies erscheint aber auch unwahrscheinlich, weil ein solches Vorgehen kontraproduktiv gegenüber dem Hauptplan ist, und der darin besteht Europa zu fluten.

Was wir für die Zukunft brauchen sind verstaatlichte Notenbanken, und höchstwahrscheinlich die Rückkehr zu nationalen Währungen in Europa.

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


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