Eine realistische Einschätzung der Situation

nemo, Freitag, 17.08.2018, 17:35 (vor 2076 Tagen) @ Otto Lidenbrock2106 Views

„Ein Widerstand hat überhaupt dann erst Erfolg, wenn wir eine realistische
Einschätzung der Situation haben. Davor drücken wir uns.“

Prof. Rainer Mausfeld


Eine realistische Einschätzung beruht darauf, das Böse und Falsche
ebenso wie das Gute und Richtige zu sehen.

Das Böse und Falsche wird jedoch ignoriert, obwohl es einen
großen Teil unseres Lebens ausmacht. Oder sogar den größten Teil.

Das Bösee und Falsche wird als notwendiges Übel betrachtet, ohne
dabei jedoch zu erkennen, was die Ursache dieses Übels ist.
Im Menschen selbst befindet sich das Übel und nur dort kann es
erkannt und verworfen werden.

Ein Denker oder Philosoph, der die Übel dieser Gesellschaft aufzeigt,
redet sich um Kopf und Kragen und wird letztlich von der Masse
getötet, wie Platon sagt: „Wer in der Demokratie die Wahrheit sagt,
wird von der Masse getötet.“

Die Masse, der ein Spiegel vorgehalten wird, erkennt in diesem Bild,
dass sie nicht nur das Falsche und Böse toleriert, sondern auch,
dass es in jedem selbst existiert und dort seine Ursache hat.

Die Masse will nicht mit dem Falschen und Bösen in sich selbst
konfrontiert werden. Denn das würde bedeuten, dass sie sich darüber
klar wird, dass sie in der Vergangenheit selbst dieses Übel
geschaffen und sich über seine Existent getäuscht hat.

Eine realistische Einschätzung der Situation ist nicht möglich,
weil der Wille fehlt, die Situation realistisch zu sehen und das
was falsch läuft, als solches zu erkennen. Das kollektive Unbewusste
ist ein Schutzmechanismus, der die Menschen vor unangenehmen
Erkenntnissen und Wahrheiten abschirmt. Denn wenn das Übel dieser
Gesellschaft wirklich erkannt würde, wäre es dem Menschen kaum
möglich, so weiter zu leben wie bisher.

Gruß
nemo


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