Zurück auf die richtige Seite

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Dienstag, 14.08.2018, 12:31 (vor 2075 Tagen) @ Frances FreeToBe3721 Views

Der Autor Kester Schlenz hält sich für einen guten Menschen, weil er glaubt, Gutes zu tun, indem er von Anfang an die Grünen gewählt hat und das auch heute noch tut, brav bei der staatlich verordneten Mülltrennung mitwirkt, eine Vereinigung wie Amnesty International unterstützt und Geld in die Dritte Welt schickt, damit dort Kinder das Erwachsenenalter erreichen können.

Das hört selbstverständlich alles gut an, Politik für Umweltschutz zu unterstützen, sich um den Müll zu kümmern, Eingesperrten gegenüber nicht gleichgültig zu sein und Kinder vor dem Verhungern zu bewahren, keine Frage, und wer würde behaupten, dass diese Anliegen etwas Schlechtes wären? Wer allerdings mit offenen Augen durch die Welt geht weiß, dass diese Medaille auch eine zweite Seite hat, die der bekennende Gutmensch allerdings nicht anschauen mag. Hier kommen wir zum Widerstreit zwischen dem radikalen Gesinnungs- und dem (vermeintlich) herzlosen Verantwortungsethiker, die sich gegenseitig nicht aufs Fell schauen können.

Offensichtlich gibt es jetzt tatsächlich Gutmenschen, bei denen ein ganz kleines Fünkchen Verantwortung aufglimmt, das, wenn nicht für Zweifel, so doch für ein erstes Nachdenken sorgt. Bei Herrn Schlenz bin ich allerdings nicht so richtig davon überzeugt, dass es ernstgemeinte Zweifel sind, sondern vielmehr ein Versuch, andere Menschen denen Zweifel an ihrer Gutmenschlichkeit gekommen sind, mit seinem scheinbar "offenen Bekenntnis" wieder auf die "richtige Seite" zu ziehen.

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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