Peter Scholze – Paul C. Martin

Ostfriese, Montag, 06.08.2018, 13:20 (vor 2083 Tagen) @ Silke1747 Views

Liebe Silke,

… wo doch der von @Oblomow erwähnte Peter
Scholze es eher mit ALLEN ganzen Zahlen hat und dessen Vorträge auf
Youtube schon sehr herausfordernd sind.
Habt ihr den keine vernünftigen VT’s oder Standards?

die sehr lange Dauer von 350 Jahren bis zum vollständigen Beweis des 'Großen Fermatschen Satzes' im Jahr 1994 begründet Peter Scholze in seiner Antrittsvorlesung damit, dass "… in der Zwischenzeit immer mehr Mathematik entwickelt wurde, immer mehr Einsichten entwickelt wurden, die einen immer weiter weggeführt haben von dem einfachen Konstrukt der ganzen Zahlen zu immer mehr abstrakten Begriffen und es sind diese abstrakten Begriffe und ihre Beziehungen zwischen ihnen, die letztendlich zu dem Beweis geführt haben." Die am Beginn stehende einfache Fragestellung nach der Verallgemeinerung des uns allen bekannten Satzes des Pythagoras führte eben zu einer Expansion in diesem Bereich des mathematischen Wissens.

Warum sind die bisherigen neoklassischen Betrachtungsweisen jenseits des ewigen Verweises auf die falsche Annahme des Tauschparadigmas gescheitert? Warum war die Methodologie, also die Herangehensweise an ökonomische Fragenstellungen, seit mehr als zwei Jahrhunderten so falsch? Die entwickelten Fragestellungen, Modelle, Konzepte und überlieferten Methoden haben sich immer weiter entfernt von den ökonomischen Grundlagen und der ökonomischen Realität. Sie führten zu immer abstrakteren Begriffen und Beziehungen zwischen ihnen, die offensichtlich auch keine zufriedenstellenden Antworten im Hinblick auf die wahrgenommene ökonomische Wirklichkeit lieferten. Die Neoklassik bleibt vorwiegend im statischen Denken verhaftet.

Paul C. Martin und seine Mitdiskutanten haben mit dem Debitismus und der Machttheorie das statische Denken in den bisherigen ökonomischen Deutungsversuchen – alles läuft gleichzeitig ab – überwunden und hinter sich gelassen. Sie weisen immer wieder darauf hin, dass die Wirtschaft nur in relationaler/funktionaler Abhängigkeit der Zeit dynamisch zu deuten ist.

Die als Ausgangspunkt von Paul C. Martin ausgesprochenen 'alle ganz simplen' Anfangsbetrachtungen mit ihren Konsequenzen führen gegenwärtig zu dem Programm, das du in die Worte

… tztztz, oder der @Ostfriese der von
Phasenräumen, choc und punctum, Szepter, goldenem Schnitt/Fibonaccifolge
und den Implikationen schreibt, …

gekleidet hast und das ganz im übertragenen Sinne des Zitates von Peter Scholze für die zukünftige Methodologie der ökonomischen Deutungen gültig ist. Das ist der logisch vorgezeichnete Weg, den die Debitisten, die eine Generation jünger sind als ich, beschreiten werden – historisch war es früher insgesamt nicht möglich! Dazu vielleicht später etwas mehr.

Ich setze mich einfach einmal aus der Metaebene meines Denkens auf's Spiel.

Liebe Grüße – Ostfriese


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