Ein Versuch, die Sinnlosigkeit der Frage zu Immigranten und Mietpreisexplosion aufzuzeigen

Odysseus, Sonntag, 05.08.2018, 21:46 (vor 2081 Tagen) @ BerndBorchert2730 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 05.08.2018, 22:13

und sei nur als Gegenpol zu den Mainstreamedien, die es beim Thema
Mietpreisexplosion teilweise nicht einmal erwähnen, dass die Immigration
die Städte so übervoll macht.

Kannst du ja machen, aber undifferenziert von Immigranten zu reden, macht es Mainstreamern einfach, dich als tumben besorgten Bürger abzukanzeln.
Die dir zustimmen, wollen einfache Antworten, die hier ein Mittel (Immigranten-Zuzug mindern/stoppen) als Lösung suggerieren, das völlig untauglich und unrealistisch ist.

Gedankenexperiments: Was wäre mit den Mietpreisen, wenn nur halb so viele
Immigranten in die Städte eingewandert wären?

Besser wäre: wenn nur halb so viele Menschen in die Städte eingewandert wären?

Ziemlich sicher wären durch weniger Nachfrage nur geringere oder keine Mieterhöhungen durchsetzbar gewesen. Für eine Weile. Ansonsten Angebot und Nachfrage eher ausgeglichen, Mietpreise steigen etwa paralell zur Inflation, sofern sich eben Zuzug und Neubau die Waage halten. Eben modellhaftes , kontrolliertes Wachsen einer Stadt.

Einfache Sache - Dafür brauchts nun wirklich kein Experiment.

Es geht aber eben vorallem an der Realität völlig vorbei.

Entscheidend wäre erstmal zu beziffern, wie hoch der Anteil der Immigranten am Zuzug in die (angesagten) Städte ist. Da dürften sich schon an der Definition, wer Immigrant ist und wer nicht, die Geister scheiden. Selbst wenn dann eine Definition steht, dann wäre zu klären, welche (Preis-) Kategorie Wohnungen von diesen in welchem Umfang nachgefragt werden.

Und erst dann könnte man Aussagen treffen, wer wen wo oder wie verdrängt oder benachteiligt, bzw. WER mit welchem Anteil an den steigenden Mieten durch seine bloße Nachfrage "schuld" ist.

Und nicht vergessen, da ist ja auch noch die Niederlassungsfreiheit in der EU. Und eigentlich haben alle "angesagten" Regionen/Städte in der EU das gleiche Problem.

Niedrige Zinsen bedeuten, dass es interessant ist, Mietwohnungen zu bauen.
Das ist also - im Gegenteil - mietpreis-drückend.


Möglich, wenn dadurch ein Überangebot entsteht. Ist aber in den (angesagten) Städten nicht der Fall. Der Neubau hinkt dem Zuzug schon seit Jahrzehnten hinterher.

Und zudem sind eben auch durch Sanierungen, die wegen des niedrigen Zinses massiv zugenommen haben, vormals günstige Wohnungen teurer geworden.
Zuzug von wohlhabender Klientel (auch der ex-London-Banker ist Immigrant), wie zum Beispiel in Frankfurt a.M. mit dem Bau der EZB, haben müheloses Vermieten und Verkaufen von teuren Wohnungen möglich gemacht. Zudem entstehen Eigentumswohnungen aus ehemaligen Mietwohnungen, die dann ebenfalls das Angebot verknappen.

Und das sind bei weitem nicht alle Faktoren, die das Angebot und die (Miet-) Preise bestimmen.

Klar ist, wer es sich (noch) leisten kann, wohnt dort, wer nicht, wird rausgedrängt oder wohnt in immer schlechteren Verhältnissen.

Gruß Odysseus


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