Leider gibt es dort auch nur eine kleine Portion Wahrheit.

nereus, Freitag, 03.08.2018, 08:47 (vor 2092 Tagen) @ Griba2410 Views

Hallo Griba!

Wir lesen u.a.: Als der Staat Israel gegründet wurde, kam viel Unterstützung aus Moskau, wo man hoffte, dass Israel ein sozialistisches Land werden würde. Die Tschechoslowakei lieferte auf russisches Geheiß Waffen, trainierte Kampfpiloten – eine Hilfe, die bis heute als Pfeiler für die israelische Selbstbehauptung in den Anfangsjahren gilt.
..
Als sich herausstellte, dass Israel sich nicht zum sozialistischen Bruderstaat entwickeln würde, reagierte Moskau denkbar brutal – vorwiegend in der Tschechoslowakei. Rudolf Slansky, der jüdische Generalsekretär der Kommunistischen Partei, wurde in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und mit ihm viele seiner Weggefährten.

Quelle: https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/32393/highlight/Prag

Das sind die Legenden, die gerne gestrickt werden, um die wahren Ursachen zu verdunkeln.
Das Thema hatten wir hier schon einmal vor sehr langer Zeit – im Jahr 2004!
Damals hatte ich das Buch „Israels langer Arm“ von Janusz Piekalkiewicz gelesen und daraus erinnert:

Die Russen haben alles dafür getan einen Staat Israel nach Kriegsende in die Welt zu setzen. Der Dauer-Außenminister Gromyko versuchte auf diplomatischer Ebene alles was möglich war.
Melchin, ein Jude, war lange Zeit Intimus von Stalin und beriet den Diktator in wesentlichen Fragen, so z.B. in der fast kompletten Liquidierung der Generals- und Offiziersriege (Schauprozesse).
Erst ein vergessenes Tagebuch (Anfang 50 er Jahre) in der Datscha von Berija verriet das Doppelspiel von Melchin (Verrat von sowjetischen Internas nach Israel) und machte den extrem vorsichtigen Stalin sehr mißtrauisch.

Kurz vor seinem Tod deckte er noch eine angebliche jüdische Ärzteverschwörung auf.
Wie angeblich diese tatsächlich war, läßt sich heute kaum noch rekonstruieren, doch der Tod Stalins ist mit mehr Schatten als Licht umwölkt.

Das soll kein Pläydoyer für Stalin sein, doch ausschließliche Paranoia - wie heute immer wieder gern unterstellt - dürften nicht die alleinigen Beweggründe für das rigorose Vorgehen (Entmachtung von Juden aus Regierungsstellen) damals gewesen sein.

Quelle: http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=254920

Später brachte ich dann die Zitate aus dem Buch und mußte zunächst den Namen des Mannes korrigieren, der nicht Mechlin hieß sondern Mechlis.

Hier nun die versprochenen Auszüge aus dem Buch.

S.228: "Der Wunsch.. deckt sich mit den Absichten Stalins, der den aufkommenden jüdischen Staat unterstützte. Im Januar 1948 werden die Verhandlungen zwischen Moshe Sharett und Andrey Gromyko abgeschlossen, und Stalin gibt grünes Licht für Waffenlieferungen, trotz strikten UNO-Embargos für den Nahen Osten. Für Stalin zählen die jüdischen Führer als einzig mögliche Partner in Nah-Ost, nicht zuletzt, weil sie alle aus Rußland oder Osteuropa stammen... Stalin hofft mit Unterstützung des Sozialisten Ben Gurion und seiner Partei die britische Vormachtstellung im östlichen Mittelmeer endlich ins Wanken zu bringen."

In diesem Kapitel geht es um ein größeres Waffengeschäft zwischen Tel Aviv und Prag (10.000 Gewehre, 1.000 MPi's usw.), daß mit absoluter Sicherheit von Moskau abgesegnet wurde. Wer im Ostblock von 1945 bis 1985 die Hosen anhatte, brauche ich Dir ganz sicher nicht zu erzählen.

S.246:"Am 6.11.1948" notiert Ben Gurion,"sandte ich ein Telegramm an Stalin, in dem ich ihm zum Jahrestag der Oktoberrevolution gratulierte und sagte, daß unser Volk niemals die Hilfe, die ihm von der SU geleistet wurde, vergessen könnte." Der erste Diplomat, der in Tel Aviv akkreditiert wurde, ist der sowjetische Botschafter Jershov. Aber der Herbst des nächsten Jahres bringt das Ende von Stalins Unterstützung für Israel."

Danach folgt die Beschreibung eines (von der Geheimpolizei) inszenierten Autounfalls, bei dem der bekannte jüdische Künstler Solomon Michailowitsch Michoels um's Leben kommt.

Michoels war das Opfer einer Unaufmerksamkeit, die einem anderen Juden, Lew Sacharowitsh Mechlis, kurz zuvor unterlaufen war. Der führende Mitarbeiter Stalins, engster Vertrauter und Berater - die graue Eminenz im Kreml - bekleidete auch zahlreiche Posten in den Sicherheitsorganen. Mechlis war Chefredakteur der Prawda und Stalins rechte Hand bei der Zerschlagung der"Tuchatschewski-Verschwörung", 1937 bis 1940 leitete er die politische Hauptverwaltung der Roten Armee, und nach 1945 avancierte er zum allmächtigem Minister für Staatskontrolle.

S.247: "Der gute Gesellschafter und unterhaltsame Plauderer war Stalins besonderer Liebling...
.. Eines Tages vergißt Mechlis in Berijas Datsha seine Aktentasche, worin sich ein Tagebuch mit wichtigen Notizen, Namen und Adressen befindet. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, daß Mechlis, der oft nach Frankreich reiste, sich seit langem in Paris mit führenden Leuten des Mossad traf und einer seiner Pariser Gesprächspartner, der im Gefolge der israelischen Botshafterin Gold Meir nach Moskau kam, sich regelmäßig mit ihm verabredete. Da im Tagebuch auch einige kritische Bemerkungen über Stalin und das Politbüro zu lesen sind, wittert der krankhaft mißtrauische Diktator eine zionistische Verschwörung und in seinem Intimus einen Mossad-Agenten.
Das kleine, in schwarzes Saffianleder gebundene Notizbuch bringt die Wende in Stalins Politik gegenüber Israel, und es schlägt die Stunde der Araber. In der SU eröffnet der Tod von Michoels eine Säuberungswelle."

Zunächst möchte ich den Namen Mechlin berichtigen, er hieß Mechlis.
Wenn diese Säuberungen schon viel länger konsequent durchgeführt worden wären, hätte es jener Mechlis nie und nimmer in diese exklusive Position gebracht.

Quelle: http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=255049

Also sagte auch Piekalkiewicz nur die halbe Wahrheit.
Stalin mag paranoid gewesen sein, aber er hatte sehr gute Gründe dafür, die noch aus den Zwanzigern stammten. Schon damals gab es Differenzen zwischen zwei bolschewistischen Flügeln, die am Ende zu den grausamen Säuberungen führten.

Es ging nicht darum, ob Israel sozialistisch werden würde, sondern darum, ob die Auserwählten überall ihre Intrigen spinnen und jedes Mal die Regeln aufstellen wollen.
Das war auch der Grund für die Säuberungen und Prozesse im gesamten Ostblock der 50er Jahre, denn seltsamerweise gab es in fast allen sozialistischen Staaten deutlich mehr Juden in Führungspositionen als es deren Bevölkerungsanteil repräsentiert.

Dabei gibt es interessante Parallelen in die USA.
Der bis heute verschriene Senator McCarthy war nämlich nicht ganz so dämlich, wie er heute dargestellt wird.

„Ihr Wirken“ wurde schon immer gerne verklärt, siehe z.B. hier: https://www.zeit.de/1972/37/antisemitismus-ohne-juden/komplettansicht

Schuld sind natürlich immer die Anderen und dies seit 2.000 Jahren.
Und dieser Mythos wird mit großer Inbrunst gepflegt.

„Die Juden spielten in der Geschichte der Neuzeit eine so bedeutende Rolle nicht deswegen, weil sie eine Mission zu erfüllen hatten (wenn auch dieser Aspekt nicht unterschätzt werden darf), sondern weil es ihr Schicksal war, als lebendiger Zeuge zu dienen, als Prüfstein, Sündenbock und Symbol – alles in einer Person.“ Diese Erklärung des israelischen Gelehrten J. L. Talmon mag emotionell gefärbt erscheinen, aber keiner, der an die Demokratie glaubt, kann ernsthaft bestreiten, daß â€žAntisemitismus unweigerlich einen krankhaften Zustand der europäischen Zivilisation reflektiert oder ansagt. Sein Aufstieg und Niedergang ist vielleicht das empfindlichste Thermometer der moralischen und politischen Gesundheit Europas (Isaac Deutscher)“.

Quelle: oben

Wenn man sich gegen Zudringlichkeiten wehrt, ist man krank.
Das erinnert ein wenig an die gerade aktuell aufgezwungene Migration.
Wer nicht mitmachen will, mutiert automatisch zum Nazi.
Aber eine Mission haben sie dann noch und die dient dann nur unserem Vorteil – sagen sie zumindest.
Nichts Neues unter der Sonne!

Nachtrag: Was damals in einem schwarzledernem Tagebuch stand, kann man heute in E-Mails nachlesen.

[[euklid]]

mfG
nereus


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung