Inverse Schimmelbildung im Sommer

aliter, Freitag, 27.07.2018, 19:28 (vor 2099 Tagen) @ helmut-15327 Views
bearbeitet von unbekannt, Freitag, 27.07.2018, 19:31

Zur Ergänzung darf ich meine eigene Beobachtung an einer Kerndämmung beifügen.
Unser Altbau aus der vorigen Jahrhundertwende zweischalig bekam vor einigen Jahren nach sorgfältiger Recherche eine Kerndämmung in der ca 7 cm breiten Hohlschicht mit Styroporkügelchen (perlite), die man bei Problemen ohne weiteres wieder aus der Wand bekommt.
Nun muss ich zusagen, dass ich einige Hängeschränke an einer der südwestlichen Aussenwand hatte, die bisher nie Schimmelprobleme hatten.

Im ersten sehr heissen Sommer war deutlicher Schimmelgeruch zu spüren und die Rückwände der Schränke schimmelten (vorher auch im Winter nie). Die erste Reaktion: V.a. Baupfusch, der Unternehmer schickte jemenden vorbei, der untersuchte die Kügelchen hinter einem der Bohrlöcher, die rieselten ordentlich und waren nicht feucht.
Weiterhin maß er - was ich auch schon getan hatte die Feuchte der beanstandeten Wand, sie war feucht etwa der gleiche Prozentsatz, den ich auch gemessen hatte.
Er konnte sich das nicht erklären und zog ab.
Aus bauphysikalischer Sicht dürfte das so aussehen: früher schlug die Wärme der Aussenwand im Sommer durch auf die Innenwand, sodass diese mit erwärmt wurde. Nach Kerndämmung blieb die Innenwand kühl insbes. wenn die Luftzirkulation beeinträchtig war und die absolut - nicht relativ - feuchte Sommerluft des Innenraumes schlug sich nieder. Die Abhilfe war, alle Wandschränke abzubauen, für gute Belüftung zu sorgen und dann gab es kein Schimmelproblem mehr. Auffällig war, dass die "Experten" diesen Mechanismus nicht erkannten.

Vielleicht ist ja bei dem betrachteten Bau irgendwas ähnliches. Jedenfalls die Regel Schimmel nur im (feuchten) Winter gilt nicht.


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