Dein Frage zum Raketenantrieb

paranoia, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 22.07.2018, 20:52 (vor 2077 Tagen) @ Ashitaka10695 Views

Hallo paranoia,

Das ist falsch. Eine "Massebeschleunigung" ist nicht erforderlich.
Die Teilchen sind permanent in Bewegung.


Damit ein Teilchen seine Bewegungsrichtung ändert ist eine von außen auf
das Teilchen einwirkende Kraft (Massebeschleunigung) notwendig. Passiert in
Gasflaschen entgegen deiner Vorstellung ununterbrochen (p = F/A).

Das ist eine Unterstellung von Dir. Wo soll ich das behauptet haben?
Brown'sche Molekularbewegung, Random Walk, Rauchteilchen unterm Mikroskop, alles dasselbe.
Die Teilchen stoßen aneinander.
Möchtest Du gerne das Standardphysikmodell zur Darstellung der Phasen fest, flüssig und gasförmig verneinen?

In der gasförmigen Phase stoßen die Moleküle permanent gegeneinander.

In der Brennkammer herrscht kein Vakuum, das herrscht hinter dem

Ausgang

der Brennkammer.


Hat das Vakuum hinsichtlich seiner physikalischen Bedeutung etwa eine
Nummer gezogen und steht hinten an? Nein, es ist sofort da und bietet
keinem Teilchen eine einwirkende Kraft (Massebeschleunigung in Richtung
Brennkammer). Nix stört die Moleküle mehr, sie können keine Arbeit in
diese Richtung vollrichten. Kältefrei!

Falsch herum. Im Vakuum können gasförmige Teilchen nirgendwo anstoßen, außer gegen ihresgleichen.
Sie können am Ausgang des Raketentriebwerks keine Arbeit verrichten, die die Rakete in irgendeine Richtung bewegen würde.

Druck ist nichts anderes als die Wahrnehmung der Kollisionen der

Teilchen

wenn Druckdifferenzen vorhanden sind.


Nein, Druck ist keine Wahrnehmung, sondern eine physikalische Größe die
angibt mit welcher Kraft (Massebeschleunigung) ein Körper auf eine Fläche
(1m²) wirkt.

Die von Dir beschriebene Kraft ist bei einem gasförmigen Medium die Summe aller "Teilchenkollisionen" auf einer Fläche.

Nochmal: Ohne Massebeschleunigung (Kraft) in Vektorrichtung

Austrittseite

(Vakuum) keine Massegeschwindigkeit (Impulse) in Vektorrichtung
Austrittseite.


Nein. Das ist vollkommen irrelevant.


Für dich und viele andere vielleicht. Tatsächlich ist aber für jede
Änderung des Bewegungszustandes und der Bewegungsrichtung eines Teilchens
eine auf das Teilchen einwirkende Massebeschleunigung (Kraft) notwendig.
Kein Teilchen kann seinen Bewegungszustand im Raum aus sich selbst heraus
ändern.

Irrelevant.
Die Teilchen stoßen permanent gegeneinander. Brown'sche Molekularbewegung eben.

Es sind nicht die Teilchen, die die Brennkammer verlassen, die die

Rakete

antreiben. Es sind die Teilchen, die in die andere Richtung fliegen und
gegen die Wand der Brennkammer stoßen.


Wodurch wird ihre Masse in diese Richtung beschleunigt? Durch denselben
Körper? Es gibt nämlich keine in die Brennkammer einwirkende Kraft aus
dem leeren Raum.

Die Teilchen fliegen in alle Richtungen, beschränkt durch die Wände des Raketenmotors. Durch Kollisionen werden sie verlangsamt und beschleunigt.

Wie schaffst Du das eigentlich die Tastatur zu bedienen, wo da doch keine externe Kraft ist, die Deine Finger beschleunigt? [[hae]]

Die Teilchen, die die Brennkammer verlassen, stoßen mit gar nichts
zusammen.
Deswegen wirken sie auf die Rakete nicht ein.
Daraus ergibt sich eine Asymmetrie und ein Kraftvektor zur

Raketenspitze

hin.


Eben hieß es bei dir noch, dass keine Kraft (Massebeschleunigung)
notwendig sei. Jetzt ist sie in Vektorrichtung Brennkammerwand einfach da,

Die Gasteilchen sind sowieso alle schon in Bewegung - in alle Richtungen.

ohne dass ihre Herkunft physikalisch erklärt werden kann. Was beschleunigt
die Moleküle in Richtung Brennkammerwand? Anscheinend bleibt in der Kette

Einfach mal das Standardmodell verwenden, wie sich Temperatur und Teilchen in den verschiedenen Phasen verhalten.

der Kraftstöße aller Moleküle am Anfang und am Ende der Überlegung
nichts über, als derselbe Körper, der im Raum beschleunigt werden soll.

Überleg mal, in welche Richtung jedes Molekül durch von
außen einwirkende Kraft beschleunigt werden muss, bevor es in
Vekotrrichtung Austrittseite beschleunigt werden kann. Die Teilchen

Zum zweiten Mal, es muss nichts beschleunigt werden. Alle Gasteilen bewegen sich permanent. Die Geschwindigkeit folgt irgendeiner Verteilungskurve.


Alle Teilchen in der Brennkammer befinden sich sowieso in Bewegung.
Die Verbrennung erhöht die mittlere Fluggeschwindigkeit der Gase, die
durch die Verbrennung des Treibstoffs entstehen.


Sowieso befindet sich nichts in Bewegung. Die Moleküle bewegen sich
solange in eine Richtung, wie aus der entgegengesetzten Richtung eine Kraft
auf sie von außen einwirkt. So zum Beispiel der Körper (die Innenwand)

Der Körper einer Gasflasche wird von zig einzelnen Kollisionen der Teilchen mit der Flaschenwand versucht zu bewegen.
Die einzelnen Kollisionen heben sich auf, da sie symmetrisch erfolgen.

einer Gasflasche. Die Krafteinwirkung aus der Austrittseite wird nicht nur
schwächer, sondern es gibt sie gar nicht. Der Druck beträgt 10^-15mBar.

Nochmal, es gibt keine Wirkung von außen auf den Raketenmotor.
Es ist der Rakete scheißegal, ob sie bei atmosphärischen Druck auf der Erde startet oder im Fastvakuum fliegt.

Der Brennstoff wird in überhaupt keine Richtung beschleunigt.
Es ist alleine die fehlende Kollision der hochenergetischen Gasteilchen
mit der Raketenwand auf der Austrittsseite, die die Rakete

beschleunigt,

genauso wie den Luftballon im Beispiel.


Jeder Bewegungszustand > 0 einer Masse basiert auf der Beschleunigung der
Masse. So zu tun, als gäbe es nur Impulse (Bewegungszustände), als könne
man die auf das zu bewegende Teilchen einwirkenden Kräfte aus den
Gleichungen streichen, hat mit Physik nichts mehr zu tun, ist Metaphysik.

Leider kann ich Dir an dieser Stelle nicht mehr weiterhelfen. Selbst das beste Beispiel, das mit dem Luftballon ignorierst Du oder verstehst Du nicht.

Was beschleunigt die Teilchen in Vektorrichtung Austrittloch?

Fantasie?

Irrelevant, für den Raketenmotor braucht es keine Beschleunigung von Teilchen zum Austrittsloch hin.

Lediglich die kinetische Energie der einzelnen Teilchen wird über den Verbrennungsprozess maximiert.


Kein Teilchen wird in Richtung Austrittsloch beschleunigt.
Die Verbrennung des Raketentreibstoffs erhöht lediglich die mittlere
Energie der Gasteilchen.


Jetzt geht das wieder los. Was passiert denn wohl bei einer Oxidation bzw.
exothermen Reaktion in physikalischer Hinsicht? Sind sie neuerdings ohne
Massebeschleunigungen (Kraft) der beteiligten Endukte/Produkte, ohne einen
Energieumsatz, möglich?

Bitte jetzt nicht mit chemikalischen Reaktionen ablenken, irrelevant.

Und hier gilt es in Bezug auf die Massebeschleunigung der Teilchen
beidseitig statt einseitig zu denken (Aktion = Reaktion). Das

Austrittloch

bewirkt, dass keines der Teilchen in Vektorrichtung Innenkammer
beschleunigt werden kann,


Nein. Das Austrittsloch bewirkt, dass hier keine Kollision mit der

Rakete

stattfindet, die die Rakete in die umgekehrte Richtung drücken würde.
Der Antrieb rührt alleine daher, daß die "actio" der heißen Teilchen
keine "reactio" verursachen kann, weil auf der Austrittsseite keine
Kollision der heißen Teilchen mit der Rakete stattfindet. Diese

fehlende

"reactio" auf der Austrittsseite ist der Grunde für die Beschleunigung

der

Rakete.


Wenn dir klar wäre, was bei einer Oxidation physikalisch passiert,
würdest du dir auch Gedanken darüber machen, was notwendig ist, damit die
Teilchen überhaupt ihre Geschwindigkeit erreichen, heiß werden. Für dich
scheint die Verbrennung etwas zu sein, was physikalisch ohne einwirkende
Kraft funktioniert. Es wird einfach heiß und die Teilchen fliegen auch bei
fehlender, einwirkender Kraft auseinander, was?

Small Bang Theorie?!

Bitte nicht vom Thema ablenken.

Teilchen beschleunigen sich nicht von selbst ( in +Richtung), auch

nicht

in einem Gas, sondern nur wenn eine Kraft auf sie von außen

(aus-Richtung)

einwirkt und damit einen Druck bildet (siehe Gasflasche).


Nein. Betrachte mal den Luftballon.


Es wirkt eine beschleunigende Reaktionskraft von außen auf den Luftballon
ein. Lass einen aufgeblasenen aber nicht zugeknoteten Luftballon im leeren
Raum los und er bewegt sich aufgrund der fehlenden auf die Moleküle
einwirkenden Kräfte kein Stück in Raum. Die Moleküle können keine
Arbeit vollrichten, weil da keine Reaktionskraft aufwartet.

Keine Aktion ohne Reaktion.

Und trotzdem können wir zum Mond fliegen. Da bin ich bei euch.

Nach Deiner Anschauung geht das gar nicht.

Fazit:

Es ist bedrückend, was Du schreibst. Auch ein Erklärungsversuch mit den einfachsten zur Verfügung stehenden Modellen schlägt fehl.
Du negierst die banalste Schulphysik.

Ich hoffe, Du fällst noch einmal vom Baum der Erkenntnis.
Ich kann Dir leider nicht mehr weiterhelfen.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.


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