Erst Stock und Stein, die so rumliegen...

Silke, Samstag, 14.07.2018, 18:43 (vor 2105 Tagen) @ Mephistopheles1903 Views
bearbeitet von Silke, Samstag, 14.07.2018, 19:01

Lieber Meph.,

dann sowas.

Nicht so viel "Tatort" gucken...

Eine Waffe ist ein komplexes System deren Kern die systemische Bemächtigung zur Entfaltung der Wirkung darstellt, da mögliches Potential soundso entfaltet wird und kein bisschen anders.
Nicht der Hubschrauberpilot feuert...sein Vorgesetzter lässt feuern, weil dem sein Vorgesetzter das so haben muss, weil das systemisch in diesem Zeitpunkt an diesem Ort wegen der bestehenden Machtverhältnisse kein bisschen anders geht.

Als „nicht Nichts“ hat sich historisch laut @dottore die

fachmännisch

eingesetzte Waffe bewährt.


- Waffen liegen nicht in der Weltgeschichte rum und auch nicht in der
ablaufenden Zeit, sondern müssen erst vorfinanziert werden.

Deine Argumentation dreht sich also im Kreis.

Da dreht sich nix außer der Meph.
Es geht um die fachmännisch eingesetzte Waffe…
...und nicht um einen beliebigen Schießprügel oder eine Personal Defence Weapon von einem tattrigen Greis oder bekifften Joungster der beim Versuch sich gegen eine vermeintliche Gefahr zu wehren, die halbe Nachbarschaft ins Jenseits befördert.

Ich hatte schon geschrieben, dass Stock und Stein überall rumliegen aber erst in dem Augenblick zum System Waffe (Stock + Motorik + Sensorik + Taktik + Strategie werden, wenn ich mich dazu entschlossen habe, dass es eine Waffe sein soll weil ich dazu ermächtigt wurde/gezwungen werde).
Angriff und Verteidigung beginnen eher im Kopf als in den Fäusten, aber eigentlich noch viel eher - in den Umständen...

- Es muss erst einmal ein Vorfinanzierer her, der mehr erwirtschaftet, als
er selber benötigt, also ein surplus Erzeuger. Erst dieser erzeugt die
Überschüsse, die man dazu benötigt, um Waffen zu produzieren.

Mitten aus der segmentären Gemeinschaft oder subsistenten Wildbeutergruppe heraus entfaltet sich aus einem vorhandenen Jagdgerät eine todbringende Waffe, wenn der Eigentümer zu ihrem Einsatz bemächtigt wird - z.B. Blutrache.
Das historisch folgende ist dann nur noch stete Optimierung der handwerklichen Befähigung wie bei einem Steinmetz - sieht er nicht die Figur im Stein und kann er nicht steinhauen, kann er sie nicht herausschlagen.

Wer aber macht das schon?

Schimpansen und ihre Vorgänger.
Und alles was evolutionär danach kam immer mehr mit der Endlichkeit von Raum (zunehmender Eroberung des Raumes per "Aneignung" bzw. "In Besitznahmen") und Zeit (Zinsentstehung bei höherer Zeitpreferenz vom Heute gegen das Morgen - der Aufpreis, für das "jetzt habende" von "morgen erst zur Verfügung stehendem") laut @dottore kein monetäres Phänomen sondern ein debitistisches.

- Nur derjenige, den man dazu zwingen kann.

Wen aber kann man zwingen?

- Nur einen Sklaven.

Jetzt kommt die Leier wieder.
Die Predatoren, die Sklaven, die Frauen...
Das bestreitet doch keiner, dass der Sklavenmarkt neben dem Söldnermarkt, wie von den Quellen von @Fidel immer wieder sehr gut und beeindruckend dargestellt, sehr wichtig war.

Aber gezwungen wurden die ersten Menschen zum Erheben der Waffe gegeneinander nicht durch Sklavenhändler sondern...
...durch die Natur und die schrecklichen Schwankungen zwischen Überfluss und Mangel oder durch andere Entsegmantarisierungsprozesse.
Am Anfang aller Macht steht also doch das Wort/der Laut/die Geste/das Bild - gesprochen oder gezeigt - erst dann wird eine Faust und alle ihre Zusatzoptionen zur Waffe.

Es gibt aber keine Gefängnisse und auch keine Lager. Ein Sklave wird bei
erster Gelegenheit das Weite suchen.

Genau wie die Schlachtkuh und der Truthahn zum Erntedankfest, gell?
Das Gefängnis der ersten waffennutzenden Menschen war ihr Denken in ihrer Umgebung.

- Also braucht man Sklaven, die nicht flüchten können.

Wer ist denn bei dir immer "man".

Wer könnte das sein?

- nur die Frauen und ihre unmündigen Kinder. Frauen können in der
Wildnis auf sich allein gestellt weder überleben noch sich ernähren. Sie
müssen also bei denen bleiben, die sie gefangengenommen haben. Zum Glück
sind sie biologisch darauf vorbereitet und entwickeln ein Stockholm
Syndrom.
Die unmündigen Kinder können auch dann, wenn sie erwachsen werden, nicht
entfliehen, weil sie das freie Leben niemals kennengelernt haben.

Das war sicher alles irgendwann einmal so, als ZMS's sich schon heftig entfalteten aber du projizierst (wie wahrscheinlich ich auch ein wenig) möglicherweise zuviel persönliches Denken in historische Sachverhalte.

Frauen und Slaven sind also die ersten Menschen, die arbeiten und einen
Überschuss produzieren, den man dann für Waffenproduktion verwenden kann.


Wie gesagt, unwahrscheinlich.
Weder die Kraft noch das Testosteron noch die Hirnstruktur von Nichtmännchen sind darauf ausgelegt.
Frau Birkenbihl noch einmal zum Unterschied Mann/Frau anschauen.

Aber das habe ich dir schon öfters erklärt. Du vergisst es aber immer
wieder.
Thorsten Veblen
Theorie der
feinen Leute.

Ja, ja - das fängt bei Socken und Unterhosen an. [[top]]

Liebe Grüße
Silke


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