Der Grösste Twitterer aller Zeiten

Kosh, Donnerstag, 12.07.2018, 17:20 (vor 2087 Tagen) @ bürgermeister6875 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 12.07.2018, 17:31

- Trump reagiert nur noch …

Meine Langfassung dazu: China MACHTe auf eigenem Gebiet bereits Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon and Facebook weitgehend obsolet und wenn man innert Kürze Markführer bei Hochgeschwindigkeitszügen werden kann, dürfte das bei E-Autos nicht allzu schwer fallen. Bereits gibt es Kooperationen mit Chinesischen Zahlungsapps auf europäischem Boden, damit chinesische Touristen von A-Z mit ihrer vertrauten Umgebung auskommen. Also nix US-Kreditkartenfirmen oder dergleichen. Und der ganze Wandel geht in einem Höllentempo, den man früher nur den US zugetraut hätte: Höher, schneller, weiter.

Das wird in Bälde auch Computerchips aller Art betreffen, wobei man hinzufügen muss, dass ein guter Teil des Know-Hows bereits in Asien angesiedelt ist. Nicht lange und die Lücken sind gefüllt, das kann Trump nicht einfach overtwittern, obwohl er es ziemlich sicher versuchen wird.

Trump kehrt die Scherben zusammen und versucht daraus die ursprüngliche Skulptur zu kitten, übersieht dabei aber, dass längst nicht mehr alle Teile vorhanden sind.

- … dass die Imperialpolitik nicht mehr mit Flugzeugträgern durchgesetzt werden kann.

Die neue Seidenstrasse ist eine strategische Win-Win-Situation mit rein zivilen Mitteln, also kein Kostenblock wie Verteidigungsausgaben, von der allenfalls Europa PRofitieren kann, aber die US nicht. V.a. nicht, wenn sie alles unternehmen, damit das auch so bleibt. Im Grunde geht der US-Vorwurf in Richtung Iran-Sanktionen, wo Europäer nach deren Aufhebung Geschäfte geMACHT haben, aber die US offensichtlich nicht zum Zug kamen. Wenn Trump Russland ans Bein pinkelt, ist damit China gemeint, was man dort ganz bestimmt genau beobachtet.

Solange man die EUraEliten aus dem Herzland raushalten kann, solange darf die Nato von Trumps geforderten 4% (BIP) soviel Flugzeugträger und anderen Klimbim von US-Gnaden bestellen wie sie will.

Nicht nur letztlich, sondern vor aller Augen im hier und jetzt - als Reality-Tragikomödie - schafft Trump eine Atmosphäre der Ablehnung, er legt es regelrecht drauf an. Ins Gesicht sagen wird ihm das kaum einer, genauso wenig wie ihm der Nordkoreaner den Stinkfinger gezeigt hat. Aber A sagen und B tun, dafür gibt ihnen allen der Donald jede Menge Futter - unser täglich Gift gib uns heute.

Trumps Twittergeschrei ist, das sollte man auch mal so betrachten wie in anderen Fällen auch, ein Zeichen der Schwäche. Seine an Schizophrenie grenzende “Diplomatie” von Nato ist Mist bis hin zum heutigen "Die Nato ist jetzt eine gut geölte Maschine" demonstriert eins ums andere Mal, dass man sich darauf verlassen kann, dass auf ihn kein Verlass ist. So wie er sich bei Kim verrannt hat, wird er auch in Europa stranden. Nach Trumps Friede-Freude-Eierkuchen-Slalom und Rechtsumkehrt haben die Nordkoreaner schnell klar geMACHT, was sie von seiner Zuverlässigkeit halten. Drum gehe ich davon aus, dass sich die US auch an der europäischen Streitkultur die Zähne ausbeissen werden, denn wirklich durchsetzen konnten sie sich nur mit 2 WeltKRIEGen auf dem Buckel ihrer Konkurrenten.

Mit seinen aussenpolitischen Hauruckübungen verdeckt er in den US aufziehende Gewitterwolken, die er höchst persönlich bestellt hat. Klar geht der Debitismus nicht auf sein Konto, aber die Vorverlegung der Abrechnung durch das Aufschaukeln von Krisen mit dem Riskiko eines noch kapitaleren Scheiterns durchaus. China weiss ganz genau, warum es seine Gegensanktionen demonstrativ auf einen Zeitpunkt nach Trumps Eröffnungszug angesetzt hat. Dieses Mal gibt es keine Unsicherheiten zu “seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen”, Trump hat bestellt, China hat posthum geliefert.

Irgendwie kommt mir Trumps Erscheinen am US-Firmament vor wie die Fortsetzung der Neo©onkarawane um die Jahrtausendwende, deren Scheitern nach einigen Jahren offenkundig wurde. Unglaublich harte Knochen, die alles besser und am besten wussten: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Gesehen hat das so mancher, der sich die nackten Zahlen angesehen hat, aber im öffentlichen Raum waren nicht nur viele US-Bürger fasziniert von der “neuen Grösse”, auch jede Menge Europäer, weil der Zweck der Achse des Guten die Mittel heiligte. Der Unterschied ist allerdings der, dass Trump noch weniger Munition in Händen hält als GrössenWahn Bush. Umso lauter ist sein Geschrei, das er allerdings PRofessionell beherrscht.

Ich frage mich eigentlich nur, wie lange es dauert, bis man sich an sein Geschrei gewöhnt hat. Ach, hat der wieder getwittert. Und sonst? Merkel ist für diese Aufgabe übrigens die ideale Besetzung.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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