Zum Glück gehen die Uhren in Rumänien noch anders

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 11.07.2018, 11:26 (vor 2088 Tagen) @ Otto Lidenbrock4623 Views

Es war einer der Hauptgründe, warum ich aus Deutschland, wo ich mehr als drei Jahrzehnte gelebt habe, nach Siebenbürgen umgezogen bin. Der Grund war die Erziehungsprinzipien sowie die Schulausbildung unseres Jüngsten.

Ein Volksschuldirektor in Deutschland, wo unser Junge später eingeschult worden wäre, riet mir: Wenn Du für Dein Kind was Gescheites tun willst, dann such Dir eine deutsche Auslandsschule.

Ehrlich gesagt, die Rechnung ist hier aufgegangen. Hier in einer siebenbürgischen Stadt gibt es mehrere Gymnasien, wo man sein Abitur machen kann. Das deutsche Gymnasium hat den höchsten Stellenwert, weil dort traditionsgemäß der meiste Zug drauf ist.

Der Haken: Wenn man nach der Grundschule aufs Gymnasium wechseln will, dann muss man eine Art Aufnahmeprüfung machen. Das Ganze beruht auf einem Punktesystem in den wichtigsten Fächern. Wenn man nicht eine gewisse Mindestpunktzahl erreicht, dann muss man statt des deutschen Gymnasiums eben mit einem anderen Gymnasium vorlieb nehmen, wo der Standard eben weiter unten angesiedelt ist. Oder, wenns ganz schlecht kommt, dann eben ohne Gymnasium.

Hier gibts keine Nachsicht, hier gibts Zensuren, die man sich erarbeiten muss. Da gibts keine Leistungskurse, wo man nur mitmachen muss, ohne benotet zu werden, - ohne Note geht hier gar nichts. Hier muss man noch für ein Schlusszeugnis, dass zum Weiterkommen berechtigt, echt ackern, oder man wiederholt die Klasse.

Wenn mir da irgendjemand erklären will, dass das der Psyche des jungen Menschen entgegenwirkt, dann soll er es bei jemanden anderen versuchen, - ich bin da kein Ansprechpartner für diesen Unsinn.


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