Ich würde das mal aus der Sichtweise des einfachen Rumänen sehen

helmut-1, Siebenbürgen, Montag, 09.07.2018, 12:23 (vor 2111 Tagen) @ mh-ing4246 Views

Die rumänische Politik kennt man hier wenig, daher interessant, das zu
lesen.

Erlaube mir, dass ich das mal als Insider (und so fühle ich mich nach mehr als 15 Jahren)kritisch bewerte, was Du da schreibst.

Aber man muss bedenken, dass Rumänien ein armes Land ist und

aktuell sogar stark ausgebeutet wird (Wälder, Rohstoffe ....),

Stimmt, - aber die Rumänen beginnen, da umzudenken und sich dagegen zu wehren. Wenn man an den Namen Schweighofer denkt, und da bedaure ich es, dass ich dieselbe Staatsbürgerschaft habe wie dieser Profit-Österreicher, dann dreht sich mir der Magen rum. Wie er das geschafft hat, sich der rumänischen Justiz dauernd zu entziehen, und man "nur" alle seine Geschäftspartner zu langjährigen Haftstrafen verknackt hat (rechtskräftig), dann hat man dafür keine Erklärung. Wenn man Erklärungen dafür finden will, muss man vorsichtig sein, - denn es sollte dann schon klar beweisbar sein, was man behauptet.

Was aber stimmt, ist eine Tatsache: Er hat es geschafft, dass deutschsprachige Webseiten aus Rumänien, wo auf seine Holzdiebstähle und den Waldraubbau eingegangen wird, aufgrund höchstrichterlichen Beschlusses eines österreichischen Gerichtes blockiert werden, - sie sind in Österreich nicht zu enpfangen. Wien ist das Tor zum Balkan, so hat man immer gesagt, - und da ist was Wahres dran. Also sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man mit dem Finger auf Länder zeigt, in denen die Korruption geläufig ist. Es ist in Österreich genauso. Leider.

Zudem ist Rumänien ziemlich in Korruption verfallen. Ein leichtes, da
jede Regierung in Probleme zu bringen, wenn sie es mit der Sonderrolle zu> ernst nimmt.

Deshalb sollte man diese Bemerkung äußerst differenziert betrachten.

Auch, wenn sich Schweighofer die rumänische und die österreichische Justiz vor seinen Karren gepannt hat, - er ist - besonders in Rumänien - überaus vorsichtig. Klar will er sich davor bewahren, einen unerklärlichen Unfall zu erleiden....

einen massiven Abfluss an Leistungsträgern hat.

Das stimmt. Was in erster Linie damit zusammenhängt, dass man nach dem Umsturz die fachliche Ausbildung, insbesonders im handwerklichen Bereich, auf Null gefahren hat. Jeder, der heute unter 50 ist, wird keine fachliche Unterweisung bekommen haben, - aufgrund der dadurch bedingten geringen Dotierung seiner Arbeitskraft arbeitet er in Deutschland oder Österreich, oder in anderen EU-Ländern.

Solange er dort unter perfekter Kontrolle steht, funktioniert das, - in dem Moment, wo man da Vertrauen in ihn setzt und ihn selbständig was tun lässt, wird man seine blauen Wunder erleben. Viele, die sich schwarz ein Bad haben fliesen lassen, wissen davon Lieder zu singen. Da geht nicht nur die Qualität der Arbeit den Bach runter, auch das Material ist futsch. Das liegt aber nicht daran, dass der Mann das nicht will, sondern daran, dass er es einfach nicht kann und er das selbst nicht beurteilen kann.

Aber als unterbezahlte Hiwis auf Baustellen, in den Schlachthöfen und auf den Äckern sind sie nach wie vor willkommen.

Damit hängt es am Tropf der

Fördermittel und der bestimmt dann doch wieder vieles mehr. Die EU-Gesetze > müssen damit automatisch befolgt werden. Folglich können die sich zwar > wegen der geringen Wichtigkeit eine Sondersrolle heraus nehmen, aber sie > singen im Kreis der anderen das Lied mit und sind daher im selben Zug.

Theoretisch ja. Praktisch sieht es etwas anders aus. Mir als Wiener ist die Art "Küss die Hand, gnä Frau", - und in Wirklichkeit denkt man sich, "leck mich doch a.A." sehr geläufig. Das selbe habe ich in Rumänien wieder gefunden. Deshalb wird der Österreicher sich als Investor in Rumänien immer leichter tun als der bundesdeutsche Unternehmer, weil unsereinem diese Mentialität geläufig ist.

Deshalb gehen in Ro die Uhren doch anders, als es in Brüssel offiziell gefordert wird. Oft werden dadurch die Gelder aus Brüssel blockiert, aber an der Mentialität der Rumänen kann man dadurch nichts ändern. Offiziell aber singen sie im gemeinsamen EU-Kirchenchor mit.


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