von Kulten, Zwingherrn und Krisenhelfern

nereus, Montag, 09.07.2018, 08:02 (vor 2090 Tagen) @ Silke4558 Views

Hallo Silke!

Du schreibst: Weil sie es als Kultobjekt (sie beten es innerlich oder mit Leib und Seele wie ein goldenes Kalb an) oder Waffenmetall (physisch oder psychisch) brauchen.

Ich bin schon etwas erstaunt, wie der einstige Gold-Liebhaber Paul C. Martin über sein Alter Ego (oder seine Fürsprecherin) vom Freund zum Feind des Edelmetalls mutiert ist.

„Gold schlägt Geld“ hieß es einst und unvergessen bleibt die Szene als der US-Präsident in seine Hosentasche griff, um etwas Blinkendes hervor zu kramen, um die US-Schulden zu begleichen.
Das zinsfreie – da unvergängliche – Gold wird nun zum reinen Kultobjekt erklärt, was es sicher wegen seiner einzigartigen Eigenschaften teilweise auch ist.

Dabei ist es in ersterem Fall egal, ob du es als 100-kg-Münze, Barren oder Götzenbild, goldenen Thron, Szepter, gewirktes Gewand oder Krone hast oder zur Beschwichtigung deines zornigen Bilanzgottes nehmen musst, wenn Aktive und Passive mal wieder nach Ausgleichposten schreien - es ist ein Kultobjekt wie Bernstein, Jade, Lapislazuli oder Glasmurmeln auch.

Na dann bieten wir doch dem zornigen Knecht des Finanzamtes ein gewirktes Gewand und dem Clan-Zwingherr ein schön gemaltes Götzenbild, um den fälligen Tribut zu entrichten. [[freude]]

Auch musst du bedenken, dass die meisten Menschen auf der Welt hier nicht mitlesen und deshalb nicht wissen können, dass Gold kein Geldträger mehr ist und nie mehr sein wird und darf und Geld kein Tauschmittel ist und so Sammlungsstücke wie das Posting von @Phoenix5 nicht lesen oder verstehen können.
Also fühle dich geehrt!

Geldträger ist all das, was allgemein akzeptiert wird und sich bewährt hat, abseits aller akademischen Diskussionen. Und wir sprachen in der bisherigen Debatte über die Krise und deren mögliche Bewältigung.
Das Beispiel aus Ex-Jugoslawien hat zumindest gezeigt, daß mit Edelmetall Munition beschafft werden konnte.

Um die Überreste von Jesus hat sich auch die halbe Welt gebalgt.
Wertlos ist ja Gold eher nicht als prima elektrischer Leiter und dehnbarstes Metall, das nicht oxidiert.

Da könnte etwas dran, aber mit dem Wert an sich ist es ja schon ein Problem, nicht wahr?
Jeder misst auf ganz individuelle Art anderen Dingen einen Wert bei.
Der Mäzen blättert ggf. 150.000 Dollares für den Beuys hin und die Putzfrau entsorgt das Kunstwerk als Schrott, wie einst auf der Documenta zu Kassel geschehen.

Weil sie ihnen einen Wert zumessen so wie gepressten Kohlestückchen mit entsprechender Reinheit, Farbe, fehlenden Einschlüssen und Schliff oder wie Ü-Ei-Figuren oder Briefmarken oder eine leere Coca-Cola-Flasche - "Die Götter müssen verrückt sein".

Ist es nicht herrlich?
Über den permanenten Vertragsbruch der modernen Finanzindustrie, die das Problem erst in seiner ganzen Monstrosität erschaffen hat, wird kein Wort verloren, da arbeitet man sich doch viel lieber an Überraschungseiern ab.

Na das wollen wir ja nicht.
Nur nicht zuviel wissen, sonst wackeln die eigenen Konstrukte und VT's.

Aha, daher weht der Wind.
Wer die debitistischen Dogmen nicht freiwillig und kritiklos inhalieren will, wird de-platziert.

Aber nun stoßen wir mal zum Kern der Sache vor.
Ich schrieb:

Und was ist dort als Extrakt der ganzen Litanei zu finden? Es ergab offenbar über alle Zeiten hinweg Sinn über etwas Gold zu verfügen, aus welchem Grund auch immer.

Es ging also in der Fragestellung nur darum herzuleiten, ob der Besitz von Edelmetallen in der Krise nützlich sein könnte.
@Meph lieferte nun ganz freiwillig klare Belege, dass dem in der Vergangenheit so war.
Die Frage nach den Motiven ist daher völlig sekundär.
Und was antwortet die Expertin?

.. entweder sanktionsbefreiend (Zahlungsmittel unter Verrückten im kollektiven Wahn oder Geldträger wenn vom Zwingherrn in Urkundenform mit Nominal dekretiert als StZM),
oder es gab auf die Mütze von Neidern oder von Zwingherren, die den Besitz verboten - eben je nach Machtkonstellation.

Und was soll mir das jetzt sagen?
Zwingherr, Urkunde, sanktionsbefreiend?
Zahlungsmittel unter Verrückten im kollektiven Wahn?

Das gesamte Geldsystem unterliegt dem kollektiven Wahn!
Da werden ungedeckte Checks ausgestellt, zweifelhafte Bonitäten suggeriert, Rechnungen nicht gezahlt und es wird gelogen und betrogen, daß es nur so kracht.
Und was machen die Wasserträge des Debitismus, die einst mit grandiosen Beiträgen die „Welt“ erschütterten?
Sie prügeln auf das harmlose „Göttergeschenk“ ein, das im Notfall Leid mindern könnte.
Mit ganzer Hingabe widmen sie sich dem irrsinnigen Gold-Kult aber bei einem Hinweis auf die kaum noch steigerbare kriminelle Energie der Finanz-Oligarchie werden die Lippen plötzlich schmal. Da schreit‘s dann nur noch VT aus der Ecke.

Da schreibt unser Meph. mal alles richtig und dann isses auch wieder nicht richtig...

Naja, das ist so wie mit dem Wert, die einen finden Dinge oder Textbeiträge wertvoll und die anderen weniger.

Übrigens, ein Schweizer Spaziergänger will kürzlich beobachtet haben, wie ein rüstiger älterer Herr – vermutlich deutscher Herkunft - mit großer Verachtung etwas längliches Blinkendes (früher Russenriegel genannt) im Zürichsee entsorgt haben soll, um seinen inneren Frieden wieder zu finden. [[zwinker]]

mfG
nereus


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