die Probleme sind anderer Art

Kaladhor, Münsterland, Sonntag, 08.07.2018, 16:13 (vor 2090 Tagen) @ nereus4764 Views

Hallo Meph!

Du schreibst: Wenn sie nicht gerade einen modernen Fendt-Trecker mit
klimatisierter Kabine vollautomatisch gesteuert von einem Navigationsgerät
und dem Gewicht eines Leopard-Panzers zum Neupreis eines Rolls Royce haben,
der mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h das Glyphosat über die Felder
versprüht.
Da geht ohne elektronische Diagnosegeräte beim Ausfall der Maschine
nichts mehr.

Werden denn solche technisch hochsensiblen Erntemaschinen in der großen
Krise überhaupt noch fahren?
Kann Navigation noch erfolgreich betrieben werden und stellen die großen
Saatgut- und Pflanzenschutz-Hersteller noch ausreichend Produkte her?
Wir reden ja von der Krise, nicht wahr?

Das Problem sehe ich eher an dem Punkt, dass es immer weniger Maschinen gibt, die noch nicht diesen ganzen technischen Schnickschnack haben. Die wurden nämlich in den letzten Jahren fleissig gegen neues Zeug ausgetauscht, das man über günstige Kreditlinien erworben hat.
Ich behaupte jetzt mal ganz einfach, dass wir im Fall des großen Crash mit gleichzeitigem Kollaps der Energienetze nicht mal mehr in der Lage wären, Felder zu pflügen und die Ernte einzubringen, da wir einfach keinen "primitiven" Maschinen- und Fahrzeugpark mehr haben.
Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass es selbst mit erforderlichen Produktionsstätten für solche primitiven Werkzeuge heute eher schlecht bestellt ist.
Und mit primitiven Werkzeugen meine ich handbetriebene und/oder bespannte Pflüge, Eggen, Erntemaschinen. Über das mittlerweile generell fehlende Know-How verliere ich dabei noch nicht mal ein Wort.
Ums kurz zu machen: Wir haben für einen solchen Fall kein Backup!

Die 500 Kühe, die nicht mehr mit Melkmaschinen gemolken werden, die
2.000 Schweine und die 20.000 Hühner verenden dann jämmerlich, sobald der
Diesel für die Notstromaggregate aufgebraucht ist.

Das halte ich für vorstellbar.
Aber 20 Kühe kann man auch mit der Hand melken, 50 Schweine auf
herkömmliche Art füttern und Hühner halten sogar manche Kleingärtner.

Auch hier kann es allein schon daran scheitern, dass die erforderliche Infrastruktur - selbst für einen Minimaleinsatz - schlicht nicht mehr vorhanden ist.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!


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