@Kosh, kommt auch auf die Strategie an.

M. S., Schwabenland, Mittwoch, 04.07.2018, 15:20 (vor 2116 Tagen) @ Kosh1475 Views

Hallo @kosh,

damit ist gemeint, dass ich prinzipiell versuche, dass die Option nicht zur Ausübung kommt.

Mein primäres Ziel ist es, dass die Aktie so läuft, dass der Käufer meiner Option seine "Versicherung" nicht in Anspruch nehmen muss/kann. Damit behalte ich einfach die von ihm gezahlte Prämie und fertig.

Ganz einfach zur Erklärung. Wenn eine Aktie heute bei 50 USD steht, und der Strike des Put ebenfalls bei 50, dann ist es sehr riskant für mich, dass die Aktien unter den Strike fällt.

Angenommen, die Prämie kostet dann bei Laufzeit 3 Monate 5 USD (nur beispielhaft). Danach bleibt der Kurs die ganze Laufzeit über bei 50 USD festgenagelt. Die Prämie wird zum Laufzeitende immer geringer, bis am Verfallstag gleich Null. Ich kann natürlich vorher schon bei stark gefallener Prämie die Option für vielleicht 2,50 zurück kaufen, dann habe ich eben nur 2,50 verdient.

Um die Chance zu erhöhen, dass man nicht die Aktien kaufen muss, weil der Käufer seine Option zieht, verkauft man den Put so weit "aus dem Geld" (vielleicht mit Strike 45 bei Kurs 50), dass man einigen Sicherheitsabstand hat. Aber das schmälert natürlich die Prämie dramatisch.

Je unwahrscheinlicher der "Versicherungsfall" wird, umso billiger die Prämie.

Man muss also eine Balance finden um genug Prämie einzunehmen, aber nicht zu gierig zu sein, und zu oft ausgeübt zu werden (oder wenn man das nicht will, die Option mit Verlust zurück zu kaufen).

Ich versuche also prinzipiell nie die Aktien kaufen zu müssen, trotzdem passiert es ab und zu.

Letztes Beispiel war mal TEVA. Da gab es einen Absturz, und ich dachte nach paar Tagen, sollte jetzt genug sein. Dann hatte ich einen Put mit Strike 17,50 verkauft. Prompt ging es wenig später noch einmal rapide abwärts bis auf weit unter 15. Damit war also der Put für den Käufer profitabel geworden und ich musste 1.750 für 100 TEVA zahlen, die dann nur 1.300 wert waren im Depot. Die habe ich dann einfach liegen lassen, es gab sogar noch kleine Dividende 2x.

Dann kam irgendwann die Nachricht, dass Buffett eingestiegen ist, und die Aktie stieg wieder. Als ich dann im Plus war, habe ich sie gewollt mit einem verkauften Call verkauft (den Strike so nah gelegt, dass die Wahrscheinlichkeit des Ausbuchens hoch war), da inzwischen die Dividende gestrichen wurde, und es dadurch kein Wert mehr für mich war.

Also wie gesagt, diese 70-80% beziehen sich auf meine Strategie der Vermeidung. Man kommt meist nicht umhin, dass man dennoch die Aktien beziehen muss. Aber das muss nichts Schlechtes sein. Man muss halt nur genug Kohle vorhalten dafür.

Grüßle
MS


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