Sozialsysteme sind stets Profiteure der Globalisierung (da systemstabilisierend)

Silke, Montag, 02.07.2018, 11:56 (vor 2097 Tagen) @ CalBaer4419 Views
bearbeitet von Silke, Montag, 02.07.2018, 12:56

Sie kannibalisieren sich nur auch gegenseitig im globalen Zentralisationsprozess.

Lieber Calbaer,

ohne Aufschuldungsfähigkeit (Finanzierung) keine Redistributionsfähigkeit (Sozialausgaben - fast die Hälfte des Bundeshaushaltes!) und ohne diese keine weitere Aufschuldungsfähigkeit der Systeme.

Die Sozialsysteme sind, den Menschen falsche Hoffnung gebende, systemstabilisierende Simulationen, die für die Masse das Phänomen des gewaltsamen Erzwingens von Abgaben zur Besicherung der Systemfinanzierung (Aufschuldung), der Rechts- und Handlungsräume des Wirtschaftens weg simulieren („mein guter, weiser, wohltätiger Staat“).

USA: Steuereinnahmen historisch

Mit FDR wurde nicht nur die Social Security eingefuehrt, sondern auch die
Spitzensteuersaetze von 25% auf 80% angehoben. Erst spaeter im 2.WK stiegen
sie sogar bis auf 94%. Die Eliten konnten sich dem nicht so leicht
entziehen und wollten es auch nicht. Mit dem New Deal entstanden auch jede
Menge gutbezahlte Jobs, die diese Sozialsysteme finanzieren konnten.

Der eigentliche New Deal hieß WKII, so wie der deutsche Gründerboom um die Jahrhundertwende Folge des gewonnenen französische-deutschen Krieges mit seinen irrsinnigen Reparationen und dann WKI mit den seinigen war.
Siehe Leih- und Pachtgesetz und die wahnsinnige Umsetzung dessen (damals 50 Mrd. $), nachdem Hitler hochfinanziert und die "geräuschlose Kriegsfinanzierung" angeschoben wurde.
…aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft, mehr als 5000 Jahre…

Geschätztes historisches BIP BC.

Mit Eintritt in die Globalisierung konnten sich die Eliten diesem System
massiv entziehen. Reaganomics senkte die Steuern radikal und finanzierte
dies ueber die Verdopplung der Staatsschulden, also der "Sozialisierung"
der bis dahin bestehenden Solidarsysteme. Weitere Liberalisierung des
Welthandels sorgte fuer Kapital- und Steuerflucht, sodass diese Systeme
immer weniger finanzierbar werden.

Nein.
Nur dadurch blieben die Systeme global überhaupt finanzierbar, weil Neuverschuldung geschafft werden konnte.
Daneben müssen immer wieder große Gläubigerbeseitigungen und Umschuldungen vorgenommen werden - darum gibt es nun einmal Kriege und Völkermorde und nicht wegen irgendwelcher Götter, Überzeugungen und Anlässe.

Heute traegt die Mittelschicht Dank
Inflation (Anstieg der Einkommen schneller als die Bemessungsgrenzen) und
ausufernden Staatsschulden fast die volle Abgabenlast, waehrend sich
Grosskonzerne und Spitzenverdiener damit ruehmen, ihre Steuerlast Dank
zahlreicher globaler Steuersparmethoden (z.B. Briefkastenfirmen in
Steuerparadiesen) auf Null zu senken.

Sie stellen die der Masse Hoffnung gebende Säule des Wirtschaftswachstums und sind darum systemisch die wichtigsten Elemente, die das System zu schützen und zu unterstützen hat, um nicht zu implodieren. Machtverbrauchende Enteignung hilft dem System nicht sondern nur Machtzession bis dicht an die Selbstaufgabe unter halten der Monopole Gewalt, Abgaben,Geld,Informationen um jeden Preis, wobei egal ist aus welcher Bevölkerungsgruppe die Abgaben gezogen werden (optimal von den weniger Wehrhaften), Hauptsache sie reichen zur Besicherung der Finanzierung.
Habenichtse und eine im Elend versinkende Mittelschicht können ein System nur per Neuverschuldung (stellvertretend per Staat oder aus eigener völlig verrückter Bedürftigkeit, nicht zu den Verlierern dazu gezählt werden zu wollen, die systemisch betrachtet ein immer größerer Teil der Gesellschaft werden muss) stabilisieren. Alimentierte Inländer und Migranten sind die perfekten Systemstabilisatoren - Neuverschuldung schaffend und den Staat mit Krallen und Zähnen verteidigend während nebenher noch eigene Süppchen im Rahmen des Zulässigen oder im grauen oder schwarzen Bereich gekocht werden können.

Sozialsysteme sind in Zentralmachtordnungen nie auf das Wohl einer Bevölkerung ausgerichtet sondern auf die Garantie einer weiteren Befähigung des Systems zur Aufschuldung per Neutralisierung des Unwillens und der Abwendung von der Systemsimulation der eingesperrten ohnmächtigen Masse (das ist die Kernumhüllung eines jeden Zentralmachtsystems weil sie dessen Ausbau und Verteidigung erst absichert). Eine Masse, die systemisch nicht mehr mitmacht führt zum Systemuntergang.
Genau dafür ist die moderne Migrationspolitik mit massiver folgender innerer und äußerer Militarisierung und Aufrüstung (weitere massive Entmächtigungen) eine genauso willkommende Expansionsmöglichkeit wie die „Heim ins Reich“, „Volk ohne Raum“ und „Wiedervereinigungs“konzepte vergangener Zeiten.
Römische Expansionspolitik im neuen Gewand – evolutionär gewachsen.
Aus teilmobilen und nie stark ortsgebunden gewesenen segmentären Gemeinschaften, die bei drohendem Mangel von aquirierbarem Potential und Ressourcen von außen einfach die Siedlungen und Territorien aufgaben und weiterzogen entstanden:
1. -> Stadt- Kleinstaaten und Königtümer
2. -> „geeinigte“ Territorialstaaten wie Akkad/ durch Sargon; Babylon/durch Ḫammurapi und Co.
3. -> Expansiv ihre Grenzen ausweitende Reiche wie Ägypter, Hethiter, Assyrer, Perser ff.
4. -> Imperien, die sich global aufstellten (z.B. geostrategisch geklammert und/oder über mächtige Finanzoligarchien)
5. -> Massiv ihre Leistungsfähigkeit und das dringend notwendige Wachstum (vulgo. Neuverschuldung) durch Verstärkung des Druck‘s nach innen simulierende Systeme, die immer massiver Menschen und Material von den Rändern reinziehen und Güter, Strukturen und Müll zu den Rändern raus stoßen müssen.
Wenn keine Ränder mehr da sind müssen welche geschaffen werden wie durch bunte Revolutionen, "Krieg gegen den Terror" und „Demokratisierung“sprozesse wie eben in Jugoslavien, Irak, Ukraine, Libyen, Syrien ff. geschaffen werden, gerne auch in den Kernländern selbst durch Bevölkerungsspaltung da moderne Zentralmachtsysteme weder national, ethnisch, religiös noch territorial aufgestellt sind.
Endstation vor dem Systemzusammenbruch (bis dahin funktioniert das System!):
Der totalitäre und maximal tief aufgestellte Staat, in dem alle ihn in beliebigen politischen, religiösen und gesellschaftlichen Strömungen gegen alle und die eigenen Interessen verteidigen – versunken in ganz persönlichen und Gruppensimulationen und ohne Rücksicht auf Verluste, wohl wissend, dass der Systemzusammenbruch der ultimative Verlust wäre.

Liebe Grüße
Silke


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