Das Ziel der Geschichte

Mephistopheles, Sonntag, 24.06.2018, 21:19 (vor 2125 Tagen) @ Oblomow1775 Views

Hallo @Meph,

Danke für Deine Erklärungen.

Zur Prädestination gehört ein Ziel. Schopi kennt kein Ziel. Schopi kennt
auch keine Geschichte, ergo auch keine Entwicklung - weder zum Bessren noch
zum Schlechteren. Ich verstehe schon, dass man als Teufel für den Zufall
plädiert, denn sonst hätte sich der Teufel ja erledigt, wenn es das
Wunder nicht gäbe.
Die Lehre von den Zeitaltern ist antik, die Lehre vom Erscheinen Gottes in
der Geschichte, der sie erledigt, wohl, wie sie auf uns gekommen ist,
jüdisch.

Das Ziel der Geschichte ist der Kommunismus und die klassenlose Gesellschaft wie sie von dem Juden Karl Marx auf uns gekommen ist:

"Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muss es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden." - Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3, S. 33, 1846/1932
http://www.quotez.net/german/karl_marx.htm

Damit befindet sich Karl Marx aber im Gegensatz zu Oswald Spengler und den Elliottwellen, für den oder die es auch kein Ziel der Geschichte gibt, sondern ein ewiges Auf und Ab, ein Werden und Vergehen und dazwischen, unvorhersehbar und unplanbar, das Aufsteigen, Wachsen und Gedeihen, ihre Hochblüte und schließlich ihr Niedergang und Absterben von Hochkulturen.

Aber, ich vermute, das meinst du wohl nicht mit dem telos, sondern eher den Heilsplan Gottes, zu dem im Vergleich dazu der Heilsplan eines Karl Marx auf dich wie eine Parodie wirken dürfte. Im Heilsplan Gottes ist, wie die katholische Kirche und die Kirchenlehrer seit Augustinus ganz genau wissen, vorgesehen, dass die Auserwählten in ewiger Seligkeit der Anschauung Gottes teilhaftig werden und damit ihnen nicht langweilig wird, sind die Unterkünfte der Verdammten ganz in ihrer Nähe untergebracht, damit sich die Heiligen daran ergötzen können.
Allerdings tauchten Bedenken auf, ob die Gottlosen als Geister auch die entsetzlichen Qualen auf ewig und immerdar empfinden können, die Gott ihnen zugedacht hat. Dem hat aber Augustinus abgeholfen,indem er herausgefunden hat, dass die Toten mit Leib und Seele auferstehen werden, damit der Leib die Qualen auch spürt. So weit der Heilsplan Gottes.
Können die Interessierten alles bei Augustinus nachlesen und ich habe es aus dem Karl-Heinz Deschner.

Darüber ließe sich viel sagen. Walter Benjamin und Jacob Taubes

sagen das.

Ceterum censeo schopi esse legendam.

Danke, ich werde mir das echt zu Herzen nehen.

Herzlich grüßt der ewige Student den Professor aller Künste und
Nietzscheexegeten der Sonderklasse

noch vom Stoneskonzert enthusiasmiert
Oblomow

Gruß Mephistopheles


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