Analogie zu Deinem obigen Statement: Trump ist von seinen …

Kosh, Donnerstag, 21.06.2018, 14:25 (vor 2134 Tagen) @ Olivia2289 Views

- … "Sponsoren" an eine Stelle katapultiert worden, wo [er] nicht hingehörte (Peters Principle).

Die Bemerkung Kissingers, dass man Russland nicht weiter vor den Kopf stossen sollte, deutet auf einen “Bürgerkrieg” innerhalb des Establishments. Trumps Sponsoren dürften in etwa Kissingers Linie vertreten, aber Trumps Düpierung sämtlicher Verbündeter führt zu Spaltung, nicht Einigung. Statt eines gemeinsamen Auftritts gegen China arbeitet Trump an (s)einer Steilvorlage für China, sich ehemalige Verbündete einzeln zur Brust zu nehmen - divide et impera zum eigenen Nachteil.

Mittlerweile ist klar, dass Obamas Flügel und dessen Konfrontation Russlands die Probleme weiter verschärft haben. V.a. auch deshalb, weil Russland nicht so reagiert, dass die US eine Antwort darauf hätten. Hier gilt der alte Vergleich: Amis pokern, Russen spielen Schach. Um den Gegner zu verstehen, muss man ihn zunächst verstehen wollen. Das ist in den US weder bei den Reps noch den Demokraten der Fall. Als Rep-U-Boot hat Trump zwar einen schweren Stand, aber er MACHT es sich schwerer als nötig, denn seine europäischen Verbündeten zu demütigen, ohne gleichzeitig Russland zurück zu holen, ist ein schweres Versäumnis. Seine Lippenbekenntnisse zugunsten Russland sind soviel wert wie seine beste Freundschaft mit Xi.

Was Trump international besonders auszeichnet ist sein Unzuverlässigkeit. Zwar ist eine gewisse Konstanz feststellbar, aber das betrifft v.a. seine konstanten Attacken auf wirtschaftlicher Ebene.

Mittlerweile dürfte er auch in Russland nurmehr ein müdes Lächeln auslösen, wenn er mal wieder Russland irgendwie zurück holen will. Neulich sind in China die Alarmglocken endgültig angesprungen mit dem Effekt, dass man mit Beginn der US-Sanktionen geflissentlich daran geht, alles selbst zu MACH(T)en. M.a.W. die US technologisch überflüssig zu MACH(T)en und sich selbst zu überlassen. Ein Weltmarkt ohne die US ist immer noch ein lukrativer Weltmarkt.

- Dümmer als die Chinesen - die ja inzwischen ALLES produzieren - sind die Leute dort auch nicht. Also sollen sie wieder anfangen, ihre eigenen Dinge zu produzieren.

Wohlan, es geht allerdings kaum um Dummheit, sondern darum, wie hungrig die Amis sind. Wenn sie aber in Wohlmobilen und Zelten ihr Heil suchen, können sie nicht allzu hungrig sein.

- Um diese Ziele durchzusetzen, muss er die "verkrusteten" Strukturen aufbrechen. Dazu hat er seine eigenen Methoden, die den einen nicht "schön" genug sind und die den anderen überhaupt nicht gefallen, weil sie ihre Pfründe verlieren würden.
… Und hoffen wir, dass die Welt ein besserer Platz wird.

Mit einem Satz: Es geht lediglich um die Neuverteilung der Pfründe.
Manche werden sich halten können oder davon PRofitieren, andere nicht. Man nennt den Vorgang auch Wettbewerb, oder Evolution.

Donald kommt mir nebenbei bemerkt bisweilen vor wie Adolf, der hatte auch den Ansporn, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Seine Art Dinge anzusprechen hat auch was von Saddam, oder Gaddhafi, oder Erdogan. Wenn dem so ist, stünden auch die Amis in der Warteschlange.

Zu den Produkten, die den US in mehreren Branchen inzwischen entglitten sind, stellen selbst die eher konkurrenzfähigen europäischen Firmen fest:

aus https://www.nzz.ch/wirtschaft/den-europaeischen-firmen-vergeht-in-china-das-lachen-ld.1...
- Laut der Europäischen Handelskammer in China, die im Februar und März zusammen mit den Beratern von Roland Berger ihre Mitgliedsfirmen befragt hat, kamen 61% der 532 antwortenden Unternehmen zu dem Schluss, dass ihre chinesischen Konkurrenten puncto Innovation ihnen inzwischen ebenbürtig oder gar voraus sind; das sind 14 Prozentpunkte mehr als noch bei der Umfrage 2017.

Gegen die gelben Siebenmeilenstiefel wächst zurzeit kein weisses Kraut!

Spätestens unter Obama haben die US Russland verloren, nun schiebt Trump Europa weg. Aber “make America great again” will er MACH(T)en. Wie denn, wenn er seine HausMACHT eins ums andere mit Zwitscherspielchen vor den Kopf stösst? Der für China nette Nebeneffekt ist, dass man die traditionell eher wacklige Allianz mit Russland nicht selbst bearbeiten muss, das erledigen die Amis. Mit der Neuen Seidenstrasse kommen neue Nachschuldner ins Spiel, auf die die Amis je weniger zugreifen können, je unbeholfener sie sich anstellen.

Klar ist da noch Afrika, dessen “Flüchtlinge” in Europa offenkundig verwandtschaftliche Bande zu ihrer Heimat aufbauen sollen, um den Kontinent wirtschaftlich an den “Westen” zu binden. Aber wie es aussieht, MACHT auch EUropa nicht das, was es soll, jedenfalls nicht schnell genug, um dem agilen Riesen China die US-Stirn zu bieten.

Statt eines Versuchs in den 90ern Russland in den Westen einzubinden, um dem absehbaren Aufstieg Chinas adäquat zu begegnen, sind die Amis unter Trump inzwischen dazu übergegangen, das übrige Porzellan zu zertrümmern und zu glauben, die Geschädigten sähen sich ausserstande, es wieder zusammen zu kleben.

Sich den Kim auf die Fahnen zu schreiben, ist auch erstmal nur Lippenbekenntnis. Das weiss der Kim aus dem Nähkästchen, wo Intrigen an der Tagesordnung sein dürften und unabdingbar sind, um sich an der MACHT zu halten. Zumal v.a. Trumps erratische Art dessen Konstante darstellt. Für beide Seiten erstmal nur schöne Schlagzeilen, derweil man in Peking bestimmt nicht verschläft. Aber auch Brüssel ist nicht ganz auf den Kopf gefallen.

Die Gegensanktionen treffen wohl nicht unbeabsichtigt Trumps Wähler. Diese Woche las ich, dass die Preise steigen, obwohl die Gegensanktionen noch gar nicht in Kraft sind. Wenn sie so wollen, können sie sich auf gesalzene Preise einstellen oder schlechtere US-Qualität zu gleichen oder / und höheren Preisen einkaufen. Als sie damals die Japaner in die Knie zwingen wollten, kauften die Amis trotzdem Japaner und zahlten drauf. Eine Win-Win-Situation für Japan. Wirtschaftpatriotismus hat eben seinen Preis, den Trumps Wähler zu zahlen bereit sein müssen, wenn sie ihm folgen.

aus https://www.nzz.ch/wirtschaft/us-politiker-ueben-scharfe-kritik-an-ihrem-handelsministe...
- Für die meisten Amerikaner sei ein Auto die zweitwichtigste Anschaffung überhaupt, sagte Hatch. Dies bei einem Durchschnittspreis eines importierten Autos von 23 200 $. Sollte darauf ein Zoll von 25% erhoben werden, wie das offenbar der Trump-Regierung vorschwebe, würde dieser Preis um 5800 $ steigen – und das bei einem mittleren Haushaltseinkommen von 59 000 $. Solche Zölle seien nichts anderes als Zusatzsteuern für amerikanische Familien.

Gut geMACHT Donald! Dafür haben sie ihn gewählt, dass er ihnen eine Konsumentenpreisinflation beschert, die ihnen ins Gesicht schlägt.

Wenn er die US überhaupt wieder gross MACH(T)en will, geht das nur über wettbewerbsfähige PRodukte, nicht über den Schutz ineffizienter Branchen. Diese Erfahrung haben die Amis in den 70ern höchstselbst geMACHT und wenn sie ihre Wirtschafthistoriker konsultieren würden, könnten sie sich auch dran erinnern.
Kann aber auch sein, dass die Amis nur lange genug in prekären Verhältnissen leben müssen, bis sie chinesische Verhältnisse akzeptieren, um wenigstens die Grundvoraussetzung einer wieder auferstandenen Wettberwerbsfähigkeit zu erfüllen.

Bis es soweit ist: HandelsKRIEG. Gegen den Rest der Welt - der Stoff aus dem Helden geboren werden. Trumps Platz in der Geschichte ist ihm gewiss.

Wenn sie dieser Restwelt, die sie so schlecht kennen wie ihre Allgemeinbildung eben zulässt, keinen echten KRIEG aufzwingen können um auf dem Trümmern eines Debitismus nach US-Lesart zu frönen, werden die Amis aber nicht “Great Again” sein, sondern bestenfalls so “Great” wie ihnen als einer unter mehreren zusteht. Wenn es Trump nur darum geht, ist er auf dem besten Weg und auf dem gleichen Weg dabei, seine Wähler zu veräppeln. In einem solchen Fall wird das chinesische Gewicht ausschlaggebend sein, insbesondere inkl. Russland und Europa, die Hauptregionen der “Achse der Seidenstrasse”. Wenn es aber Dicke kommt, dürfen US-Lobbyisten versuchen, in Peking Schlange zu stehen zusammen mit allen Farben der Welt.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

--
PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung