Fortsetzung "Horrorthread" Eingriff der Depotbank ins Wertpapierdepot

Ötzi, Mittwoch, 20.06.2018, 15:11 (vor 2130 Tagen)6712 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 20.06.2018, 15:19

Hallo Gelbes,

da ich nun eine Antwort der Stuttgarter Börse habe, möchte ich gerne meinen am 12.06.2018 begonnenen Thread hier fortsetzen.
Es ging um WKN A18WLE, eine Staatsanleihe der Volksrepublick China. Diese Anleihe hatte ich am 19.04.2018 über die Stutgarter Börse gekauft und eine reguläre Kaufabrechnung von meiner Depotbank erhalten. Nachdem ich wegen der ausgebliebenden Zinsgutschrift bei meiner Depotbank nachgefragt hatte, wurde ohne weitere Rücksprache am 12.06.2018 der bereits ausgeführte Kauf rückwirkend wieder storniert.

Bei Clearstream, die laut Wiki die Zentrale Wertpapierlagerstelle für Alles in Deutschind sind, habe ich telefonisch nachgefragt. Die haben mich jedoch gleich abgewiesen, da sie keine Anfragen von Privatanlegern beantworten.

Dank des Tipps von M.S., mich an Richard Dittrich, den Leiter der Kundenbetreuuung an der Stuttgarter Börse zu wenden, habe ich nun nach einigen Tagen folgende, allerdings anonym verfasste Antwort bekommen.

Sehr geehrter Herr Z,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich haben den Sachverhalt eingehend für Sie recherchiert.
Die von Ihnen gekaufte Anleihe konnte aufgrund der sehr illiquiden Marktlage nicht beliefert werden.
Die Börse Stuttgart hat Ihre Depotbank, die XY, hierüber informiert und zwei Alternativen angeboten.

1. Der Kunde artikuliert uns gegenüber, dass er aufgrund der bestehenden Lieferproblematik von dem Geschäft zurücktreten möchte.
Dann können wir bei der Geschäftsführung der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse GmbH die Stornierung des Geschäftes beantragen.

2. Der Kunde verkauft 500.000 Nominale über die Börse Stuttgart.

Die Depotbank teilte uns daraufhin mit, dass eine Stornierung der Orderausführung gewünscht wird.

Grüße aus Stuttgart


Ich bin nun allerdings noch immer ratlos, da ich mich im Wertpapiergeschäft nicht auskenne, und mir daher auch der richtige Riecher fehlt, an welcher Stelle im System sich nun der Schuldige versteckt. Führt da jemand nicht autorisierte Leerverkäufe über die Stuttgarter Börse durch?

Macht es Sinn, Schadenersatz von meiner Depotbank zu fordern, da sie mir die zweite Möglichkeit - den Verkauf der Anleihe - gar nicht angeboten hat? Wobei sich da wiederum die Frage stellt, wie man etwas verkaufen soll, was man gar nicht hat. Der Käufer hätte dann ja wieder das gleiche Problem wie ich.


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