Noch eine Dimension: Die Konsumentenhilfe

Kosh, Mittwoch, 20.06.2018, 14:23 (vor 2109 Tagen) @ Otto Lidenbrock3131 Views

Seit Jahren, und damit meine ich Jahre vor den Abgasskandalen, lebe ich zusammen mit meinen Mitmenschen nun schon mit dem Wissen, dass die Motoren mehr saufen als im PRospekt angegeben. Was Wunder, wenn da auch an der Abgasqualität gedreht wurde, die man als Konsument ja nicht einfach an der Zapfsäule mit dem Kilometerstand abgleichen kann.

Und das Spiel geht weiter, statt für 32’000km reicht der Harnstofftank für weniger als die Hälfte und mir liegen seit über einem Jahr Medienbeiträge vor die besagen, dass es an der Dosierung liegt. Woraus ich mir zusammenreime, dass die Abgasqualität nicht erreicht wird. Was bestätigt wird in einem Beitrag, dass ein LKW aus dem Hause Daimler sauberer fährt als eine Limousine aus dem gleichen Haus, weil der viel mehr Harnstoff einspritzt, was wiederum erklärt, warum es an Tankstellen Harnstoffzapfsäulen gibt, weil Kanister nicht die Lösung sind, um mal eben einen LKW-Harnstofftank zu füllen. Was letztlich zur Kritik führte, dass die PKW-Harnstofftanks viel zu klein sind, um PRaktikable Reichweiten UND Abgaswerte zu erzeugen.

Trotzdem leiste ich Konsumentenhilfe, wie jeder andere der solche PRodukte finanziert und das sind viele, sehr viele, um nicht zu sagen, die MASSE. Es ist immer das Gesamtsystem, welches sich auf solcherlei Spiele einlässt.

Schummelsoftware geht für mich in die Kategorie Schummelpneu oder Schummelwindkanaloptimierung zwecks Prüfstand. Das eine kann ich nicht sehen und mit mir die meisten Experten / Politiker / Umweltapostel, das andere schon. Trotzdem soll das Unsichtbare ein Verbrechen sein, aber ausgerechnet das Offenkundige nicht.

Die nunmehr Angeklagten sehen mir auch nicht aus wie Mafiabosse, sondern mehr wie Edelspiesser, die sich über die Jahre ihrer Sache allzu sicher wurden und folglich schwach fahrlässig handelten, eben weil es auf allen Ebenen funktionierte.

- Kein Ingenieur und auch kein Verantwortlicher ging davon aus, dass irgendwann ein Verein daran gehen würde, die Prüfstandswerte auch in der Praxis zu kontrollieren.

Schliesslich haben sich alle - PRoduzenten bis Konsumenten - daran gewöhnt bis auf ein paar vorgebliche Weltverbesserer hüben wie drüben, die irgendwas zur richtigen Zeit mit tatkräftiger Unterstützung der Posaunen PRopagierten. Wiederum war es die MASSE, die sich davon beeindrucken liess und nichts dagegen unternommen hat, obwohl sie damit ihrer vorherige Mehrheit in Frage stellte, bloss um eine neue, andere Mehrheit zu erzeugen. Die zwar das Gegenteil von dem unterstützt, was vorher gelebt wurde, aber das ist das PRivileg des Systems Homo sapiens - der Widerspruch ist Teil des Systems. Die MASSE stellte den NOx-Vertrag mit sich selbst in Frage und setzte einen neuen auf, der sich wie üblich der Sündenbockmechanik bedient. Ich nicht, er auch, pflegte ein Lehrer stets zu sagen, weil ihm die Suche nach dem “wahren Schuldigen” zu blöd war.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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