Manipulation bleibt Betrug am Kunden

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Mittwoch, 20.06.2018, 13:42 (vor 2109 Tagen) @ Reffke3207 Views

Der Markt hätte sich inzwischen mit jedem Jahrgang längst quasi
"bereinigt".
Die Software war vernünftig.
Es ging primär um Ruß und CO2!!!
Das Gemisch NOX war immer eher nebensache im "Umweltschutz"...
Bis die DUH völlig unverhältnismäßig und unrealistisch "NOX"
instrumentalisiert hat.
Wahnsinn sowas.

Hallo Reffke,

die aktuell zu hochtoxischen Giftgasen hochstilisierten Stickoxide spielten in der Tat noch bis vor kurzem in der Diskussion über Dieselabgase eine untergeordnete Rolle. Als Hauptproblem des Dieselmotors wurde vor allem die starke Rußbildung angesehen, der man mit Katalysatoren und Filtern Herr werden wollte, was dann auch gelang. Die bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff gleichzeitig auftretende Bildung von Stickoxiden wurde praktisch kaum ernst genommen. Die Ingenieure wussten zwar von der Existenz von Grenzwerten, wollten diese aber mit möglichst geringem technischen Aufwand erreichen, was letztendlich dazu führte, dass man "Schummelsoftware" einsetzte, die sicher stellte, dass die gesetzlichen Normen auf dem Prüfstand eingehalten werden konnten. Kein Ingenieur und auch kein Verantwortlicher ging davon aus, dass irgendwann ein Verein daran gehen würde, die Prüfstandswerte auch in der Praxis zu kontrollieren.

Die von den Umweltverbänden angeprangerten Stickoxidmesswerte in Städten sind lächerlich, die motortechnischen Vorgaben der EU für Diesel aus technischer Sicht Blödsinn, weil man den Dieselmotor einseitig bei seiner größten Schwäche anpackt, die aber in Wirklichkeit kaum ein Problem darstellt. Wenn man die Grenzwerte nach und nach auf ein vernünftiges Maß abgesenkt hätte, wäre niemandem ein Schaden entstanden.

Auf der anderen Seite ist es Fakt, dass die Automobilhersteller ihre Kunden betrogen haben, indem sie Dieselfahrzeuge mit "Schummelsoftware" ausstatteten, die dafür sorgte, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide nur in der Prüfstandssituation eingehalten, also manipuliert wurden. Es hätte ausgereicht, wenn die Fahrzeuge die Grenzwerte ohne Manipulation auf dem Prüfstand eingehalten hätten, der Realbetrieb wäre nicht das ganz große Problem gewesen, weil hier so gut wie alle Fahrzeuge - Diesel wie Benziner - die Prüfstandswerte nicht annähernd erreichen. Dann wäre die ganze Geschichte ein Problem der Prüfstandsvorgaben gewesen, also nicht Sache der Hersteller.

So aber hat man nachweislich betrogen und sollte dafür auch entsprechend zur Verantwortung gezogen werden. Allerdings ist den Kunden der Hauptschaden erst entstanden, als der Hype um Messwerte und Fahrverbote losging. Eine Recherche nach dem "cui bono?" wäre hochinteressant.

Beste Grüße, Otto

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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