Haben die Sachsen überhaupt die genetishe Ausstattung, um die feinen Geschmacksnoten eines fränkischen Sauerbratens genießen zu können?

Mephistopheles, Mittwoch, 20.06.2018, 12:28 (vor 2130 Tagen) @ Oblomow3953 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Mittwoch, 20.06.2018, 12:38

Guten Tag!

Dafür würde ich diese ganze französische Küche erst mal stehen lassen.
Lecker aber liest sich das schon.

Das hängt natürlich mit der Epigenetik zusammen. Wer über Generationen die derbe sächsische Kost mit Kartoffeln und Sauerkraut und Bier und Schnaps gewohnt ist, bei dem wurden eventuell die Gene nicht aktiviert, die für die Wahrnehmung des fränkischen Weinaromas erforderlich sind und er wird überhaupt nicht die verschiedenen Nuancen wahrnehmen zu können.

Dieses Marketingsprech, immer das Gleiche

wiederholen, bis es auch der Doofste verstanden hat, ist wohl auch deutsch.
Am Deutschesten ist es wohl, immer wieder über das wahre Deutschsein zu
reden, besonders, wenn man ferne dieses wunderbaren Landes lebt. Das ist
ein abstrakter Gedanken, kein ad hominem.

Das ist natürlich Martin Walser in seinem Roman Halbzeit, der seinen Protagonisten in des 60er Jahren des vergangenen Jahrtausends genau so schwadronieren lies.
Nein, ich suche dir das Zitat jetzt nicht raus. Ich habe den Roman mal gelesen, wie der verheiratete Protagonist nach unendlichen Seiten die Jüdin Susanne mal vernascht hat - wenn sie heute noch leben würde, dann wäre sie wohl geeignet für einen Auftritt in einer Metoo-Talkshow mit der sächsischen Hexe Sibylle Berg; aber ich glaube, heute könnte ich den Roman nicht mehr lesen.

Am deutschesten ist es natürlich, wiederum nach Martin Walser, sich über den "typisch(en) Deutsch(en) zu echauffieren.
Gut wegkommen tut - wieder bei Walser - lediglich der schwule Freund Edi des Protagonisten. Der ist als einziger geschmacksicher und kann wunderbare Fischsaucen zubereiten.

Gruß Mephistopheles


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