Realdemokratie oder die real existierende Demokratie

Kosh, Montag, 11.06.2018, 12:32 (vor 2139 Tagen) @ Langmut2784 Views

- Gesellschaft ist ein soziologischer Terminus und nur ein Konstrukt … eine "demokratische Gesellschaftsordnung" ist reine Fiktion.

Als Fiktion taxiere ich sonntagsredliche Demokratiefantastereien, deren Diskrepanz zur real existierenden Demokratie sich allwöchentlich von Montag bis Samstag offenbart. Um jüngerer Generationen gerecht zu werden, hierbei handelt es sich um eine Anspielung auf den real existierenden Sozialismus oder Realsozialismus:

- Der Begriff wurde von Erich Honecker auf der 9. Tagung des ZK der SED im Mai 1973 zum ersten Mal benutzt.[2] Er bringt zum Ausdruck, dass in den entsprechenden Staaten marxistischer Anspruch und empirische Realität auseinanderfallen.

Auf unsere Problemregierungsform bezogen hätte er auch sagen können, dass in den entsprechenden Staaten demokratischer Anspruch und empirische Realität auseinander fallen. Er hätte damit genauso ins Schwarze getroffen.

Zur Gesellschaft liefert wiki verschiedene Ansätze:

- Gesellschaft (Soziologie), eine durch unterschiedliche Merkmale zusammengefasste und abgegrenzte Anzahl von Personen, die als soziale Akteure miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt interagieren.

Da steht im Unterschied zur Ethnologie …

- Gesellschaft (Ethnologie), eine größere menschliche Gruppe, deren Mitglieder durch gemeinsame Sprache, Werte, Überzeugungen, Traditionen und Erfahrungen miteinander verbunden sind.

… nichts wahrhaft Erhellendes zu den Gemeinsamkeiten der Gesellschafter drin. Ergo finden in soziologischen Gesellschaften viele ethnologische ein Dach zur freien Entfaltung, ...

- Gesellschaft (Staatsrecht), dem liberalen Staat gegenüberstehende Bürger.

... erst recht wenn man liberal in Anführungszeichen setzt oder streicht.

Du schreibst:

- Wer regelt sein Privat- und Arbeitsleben schon demokratisch?

Ein etwas ungewöhnlicher Demokratieansatz, Demokratie herunter gebrochen auf das Individuum, aber denkbar ist er durchaus und interessant allemal. Ich komme aber zu einem wahrscheinlich etwas anderes Ergebnis. Ich regle Privates mit mir selbst grundsätzlich demokratisch, allerdings kenne ich mehr als nur ja oder nein. Was Wunder wenn ich als Privatier die Aufforderung “entweder für uns oder gegen uns” nur auf die Gefahr von Widersprüchen übernehmen kann. Mein Arbeitsleben regle ich ebenfalls demokratisch. Wenn es mir an einem Arbeitsplatz nicht passt, suche ich mir einen anderen. Wenn ich keinen finde, entscheide ich demokratisch, z.B. zu bleiben wo ich bin um des Lohnes und / oder Überlebens Willen. Liegt mir ein neuer Arbeitsvertrag vor, entscheide ich ebenfalls demokratisch mit mir selbst, ob ich ihn einer Unterschrift für würdig halte und wenn ja, habe ich mich infolge dessen demokratisch für die Einhaltung eines Vertrags verpflichtet, auf dessen anderer Seite ein ebenfalls demokratisch agierender Arbeitgeber eben das von mir erwartet und dafür einen vertraglich zugesicherten Lohn ausrichtet.

- "Wir schaffen das" ist nichts anderes als der "totale Krieg" der Regierenden gegen die Bevölkerung und dem hat sich alles unterzuordnen.

Dummerweise lassen auch KRIEGe nicht auf die Absenz von Demokratien schliessen, anders gesagt können auch KRIEGe demokratisch beschlossen oder passiv in Kauf genommen werden. Oder wie sonst ist zu erklären, dass Deutschland am Hindukush verteidigt wird? Jeder Deutsche, der sich nicht offen gegen diesen KRIEG gestellt hat, gab sein stilles demokratisches Einverständnis und verteidigt Deutschland am Hindukush mit. Alle anderen übrigens auch, weil in Demokratien üblicherweise von Minderheiten erwartet wird, dass sie Entscheide von Mehrheiten mittragen. Das soll hier aber kein Affront gegen Deutsche werden, Sachverhalte dieser Art sind demokratischer Alltag im System Homo sapiens und sie betreffen alle Staaten und deren Bürger.

- Deutschland gibt es nicht mehr, und untergehen kann nur etwas, was nicht mehr wert ist zu bestehen.

Ich möchte keinem Deutschen einen Bären aufbinden, aber ein historischer Vergleich aller Stationen deutscher Geschichte könnte ergeben, dass aus Sicht eines Gründerdeutschen Deutschland womöglich schon lange nicht mehr existiert. Dennoch existiert es - sich unablässig wandelnd seit geraumer Zeit. Absehbar wird sich das auch nicht ändern, zumal der Islam neuerdings zu Deutschland gehört, aber Deutschland nicht zum Islam.

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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