Steht uns ein Wirtschaftskrieg um Vorherrschaft oder Ablösung des US $ bevor?

Vatapitta, Mittwoch, 06.06.2018, 10:14 (vor 2145 Tagen)4967 Views
bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 06.06.2018, 10:27

Moin moin,

es gibt einen interessanten Artikel zum Dollarindex in der WiWo.

WirtschaftWoche schrieb:
"Der Ausbruch des Dollar-Index aus dem Henkel nach oben wurde jetzt mit dem Indexanstieg über die etwa bei 82 Punkten verlaufende Trendlinie T1 vollzogen. Ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend ist damit etabliert, die Deflationsängste an den Finanzmärkten dürften wieder dramatisch zunehmen. So gesehen lässt sich T1 als Grenze definieren, an der Inflations- in Deflationssorgen umschlagen."
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Ich halte diese Szenario, besonders vor der politischen Agenda von Trump, für wahrscheinlich.


Den Weg, über den sich die Deflation durch das System frisst, beschreibt John Mauldin​ in seinem Artikel auf Goldseiten.de. Die ganzen 5 Seiten sind lesenswert!
John Mauldin schrieb:
Die etwa 2 Billionen Dollar in hochverzinslichen Anleihefonds und ETFs werden jeden Tag neu bewertet. Das bedeutete, dass jeder Investor beobachten können, wie seine Werte fallen und steigen. Wenn die Verluste eine ausreichende Anzahl an Investoren zum Abzug ihres Kapitals bewegen, werden diese Fonds gezwungen sein, an einem fallenden Markt zu verkaufen. Damit wird zusätzlich Druck auf die Bewertungen ausgeübt.
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An einem fallenden Markt verkauft man nicht das, was man möchte, sondern das, was man kann. Wenn die Investoren sich zurückziehen, müssen die Fonds Anteile tilgen und dafür Vermögenswerte verkaufen. Das bedeutet, dass eine zunehmende Menge an Anleihen mit schlechtem Rating für diejenigen Investoren zurückbleibt, die nicht früh genug handeln. Die Bewertungen fallen und es geht nur noch bergab.


Für die Rettung der vor er Pleite stehenden Institutionen gibt es dann eine einfache und bewährte Lösung. - Gary E. Christendon zieht das Fazit:
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"• Bailouts sind seit mehr als 80 Jahren relevant. Die Finanzkrise 2008 schuf das "Bedürfnis" für große Bailouts, Regierungsgarantien, beinahe Nullzinsen, Notfallkredite der Federal Reserve, QE, Schuldenzunahmen, "Anreize" und vieles mehr. Was hat sich mit Bank- und Finanzpraktiken verändert, eine ähnliche Krise zu verhindern? Banken, die "zu groß zum Scheitern" waren, sind nun noch größer.
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• Bailouts generieren massive Schulden und entwerten den Dollar weiter.
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• Bailouts generieren Gewinne für die Elite und Verlust für die Steuerzahler. Banker verlassen sich auf diese ungleiche Verteilung des Reichtums - Privatisierung von Gewinnen und Vergemeinschaftung von Verlusten.
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• Wenn der Dollar entwertet wird, steigen die Preise. Silber und Gold behalten im Durchschnitt ihre Kaufkraft bei. Weitere Bailouts für öffentliche Rentenfonds, staatliche und städtische Regierungen, private Rentenfonds und andere Institutionen sind wahrscheinlich (unausweichlich). Wir brauchen Silber und Gold als Schutz.
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• Amerika ist eine "Bailout-Nation". Politische Entscheidungen bevorzugen Bailouts und Programme, bei denen man etwas "ohne Gegenleistung" bekommt. Man sollte sich Gold und Silber als wesentliche Absicherung gegen inflationäre Konsequenzen von Bailouts im Kopf behalten."

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"Make America great again" bedeutet eben auch, dass man andern Nationen Probleme bereiten möchte und Dollarschulden sind für diesen Zweck ein sehr geeigneter Hebel.

Vor diesem Hintergrund sind die verstärkten Bemühungen zu sehen den bilateralen Handel zwischen Ländern in deren nationaler Währung abzuwickeln. Steht uns nun der ultimative Wirtschaftskrieg um Vorherrschaft oder Ablösung des US $ unmittelbar bevor?

Im internationalen Kampf um die Vorherrschaft haben die FED-Banken und Trump ein gemeinsames Ziel.

Nur steht Trump der Obama/Clinton/Demokraten/FED-Banken Mafia nicht wirklich freundschaftlich gegenüber und die Verweigerung von Bailouts böte ihm die Gelegenheit diese Mafia am Nasenring durch die Manege zu zerren, was seinem EGO - "Make Trump great again" gut tun würde.

Ich halte diesen Mann nicht nur für exzentrisch, sondern auch für klug genug es mit ein paar Exempeln an den Banken genug sein zu lassen (Deutsche Bank first und anschließend Angela wegen politischen Versagens).

Wie schon an anderer Stelle gesagt, leiden amerikanische Unternehmen weniger stark unter höheren Zinsen und steigendem Dollar, da sie Zinsen und Tilgung nicht in einer gegen den Dollar sich abschwächenden Landeswährung erwirtschaften müssen.


LG Vatapitta

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Chronisch sind die Schmerzen dann, wenn der Doktor sie nicht heilen kann. http://www.liebscher-bracht.com/


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