Niedriglohn als Exportmotor?

Gernot ⌂, Sonntag, 03.06.2018, 17:23 (vor 2147 Tagen) @ Frances FreeToBe1934 Views

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Was ist falsch daran Zölle zu erheben für Länder - und da ist nunmal
China und Deutschland zu nennen - welche ihre Wettbewerbsfähigkeit dem
Lohndumping verdanken? Mag das hier jemand ernsthaft dementieren wollen?

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Ja. Meines Wissens, das auch nur Gelegenheitsmeldungen der Wahrheitsmedien geschuldet ist, machen die Lohnkosten ohnehin nur wenige Prozente der Gesamtkosten aus.

Einen Riesenunterschied verursachen die Währungswerte bzw. -defizite: Die chinesische Währung ist "nichts wert", Dollar oder Euro kaufen Unmassen an Kaufkraft chinesischer Währung im chinesischen Inland, weshalb man uns einst erzählt hat, der Chinese arbeitet für -,20 Pfennige in der Stunde. Davon lebt, wohnt, heizt, isst er, hat seinen Fernseher, sein Moped, heute sein Auto, kleidet er sich usw., also ist der Vergleich nach Währungswert absurd (wie auch der, in Dollar geringe russische Rüstungsausgaben mit den Dollar-Ausgaben der VSA zu vergleichen, man staune: die Russen zahlen ihre Rüstungsgüter nicht in Dollar).
Da die chinesische Währung "nichts kostet", kostet auch der Import chinesischen Halbzeugs "nichts" und ist allemal billiger, als die Herstellung im Inland.

Einen kleineren Unterschied machen Subventionen. Die Alu- und Stahlprodukte aus der EU sind m.W. subventioniert, und genau diesen Vorteil hat ein Zoll auszugleichen. Dazu und zum Ausgleich der Währungsdifferenzen ist er da, nicht nur dazu, arme Raucher zu schikanieren.

Somit handelt es sich nicht um "Straf-", sondern um gerechte Zölle.
Weniger gerecht dagegen wären EU-Zölle auf Erdnussbutter, ein Erzeugnis, das in der EU m.W. gar nicht hergestellt wird.
Freier Welthandel nutzt den Völkern, verkaufen sie sich, was das andere nicht hat, nicht, wenn man dem anderen durch Unterbieten die Wirtschaft kaputt macht. Das nennt man "internationalen Wettbewerb", ein Euphemismus der Wahrheitsqualität des Begriffes "Strafzölle" für "Konkurrenz".


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