Cui bono? Wer stellt solche Berechnungen an und zu welchem Behufe?

Mephistopheles, Freitag, 01.06.2018, 23:10 (vor 2156 Tagen) @ Konstantin3357 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 01.06.2018, 23:53

http://www.dasgelbeforum.net/mix_entry.php?id=441069#p461919

Mir fällt als erstes ein der Generalstab einer Armee, welche in den Krieg zieht. Die wissen ganz genau, dass ab Kampfbeginn in einem Jahr höchstens noch jeder zweite Soldat kampffähig ist. Der Rest ist entweder gefallen oder kriegsuntauglich geschossen oder befindet sich gerade in körperlicher oder psychischer Rekonvaleszenz. Von dem Waffenarsenal ist die Munition bereits nach wenigen Tagen verschossen, die Waffen sind entweder zerstört oder reparaturbedürftig und es werden Ersatzteile benötigt.

Es ist also die Aufgabe des Generalstabs, ab Kampfbeginn Soldaten einzuziehen und sie auszubilden. Gleichzeitig muss Material beschafft werden. Eine sehr wichtige Aufgabe in jeder Armee, die jetzt ausgebildeten Soldaten und die jetzt beschafften Waffen dienen nur noch dazu, um die Gefallenen und Wehruntauglichen zu ersetzen.

Wem das zynisch erscheint, dem ist entgegenzuhalten, dass das die einzige Möglichkeit ist, sicherzustellen, dass wenigstens ein nennenswerter Anteil der Soldaten das Gemetzel überlebt. Wo das nicht geschieht, dem kann es passieren, dass von 600.000 Mann, welche mit Napoleons Grande Armee 1812 gen Russland zogen, nur noch 30.000, das sind etwa 5%, nach einem Jahr zurückkehren und wehrtauglich war davon wahrscheinlich keiner mehr.


Die zweite Möglichkeit, die mir einfällt, ist der Ausbruch einer Seuche. Wenn ich Zahlenmaterial habe, dass von einer soeben völlig überraschend ausgebrochenen Seuche etwa 10% der Bevölkerung betroffen sind und davon 30% innerhalb weniger Tage oder Wochen an dieser Seuche krepieren werden, dann muss ich genügend Ressourcen schaffen, damit 7% der Bevölkerung medizinisch versorgt werden können. Wenn das nicht passiert und die Seuche ungehemmt wüten kann, dann kann es durchaus sein, dass etwa 2/3 der Bevölkerung von der Seuche befallen werden und die Mortalität bei etwa 70% liegt, so dass am Schluss nur noch 50% der Bevölkerung überleben. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn die sozialen Systeme und die gesamte medizinische Versorgung zusammenbrechen, z.B., wenn sich die Ärzte und das Pflegepersonal selber mit dieser Seuche infizieren und dann natürlich nicht weiterbehandeln können.
Auch das könnte ein Grund sein, wie solche Listen wie die Deagle-Liste zustandekommen.

Für unwahrscheinlich halte ich einen Zusammenbruch des Finanzsystems. Gerade für einen solchen Fall haben unsere Eliten bereits vor Jahrzehnten durch die Notstandsgesetze vorgesorgt. Dann wird eben in kürzester Zeit auf Kommandowirtschaft umgestellt. Und dass die Eliten darauf vorbereitet sind, zeigt eben auch der Fall in Bremen recht deutlich. Wenn die Polizisten darauf gedrillt sind, nicht mehr zu diskutieren, sondern beim geringsten Widerstand sofort von der Schusswaffe Gebrauch zu machen, dann ist das eben ein überzeugendes Argument.

Gruß Mephistopheles


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