Nachtrag zu Skripal - weils hier gerade reinpasst

reefan, Ungarn, Donnerstag, 31.05.2018, 15:19 (vor 2151 Tagen) @ nereus3454 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 31.05.2018, 15:23

Hallo Nereus

vor wenigen Monaten habe ich mich mal etwas näher mit Kampfstoffen befasst und bin auf eine höchst interessante Webseite gestoßen, welche ich mir leider nicht abgespeichert habe und nun nicht mehr finde.

Aus dem Gedächtnis:
Novichok ist ein Überbegriff für mehrere Kampfstoffe, welche mindestens 10x schneller wirken als Sarin. Eine Kontamination ohne sofortige Gegenmittel mit Sarin führt innerhalb von 5 Minuten zum Tod. Das sind ungefähr 300 Sekunden, siehe z. B. das Attentat auf den Bruder von Kim Jong-Un mit VX (ist noch etwas giftiger als Sarin), der es nicht mehr in die Krankenstaton am Flughafen in Kuala Lumpur schaffte.

Novichok tötet dagegen in ca. 30 Sekunden.

Das heißt, dass allerspätestens zeitgleich mit der Kontamination ein passendes Gegenmittel verabreicht werden muss, um das zu überleben.

Zur Giftigkeit von Novichok:
Bisher gab es insgesamt 3 Todesfälle durch unvorsichtige Handhabung bzw. Unfälle.
Einer davon war ein Gerichtsmediziner, der - trotz Schutzmaske und Handschuhen - bei der Autopsie eines der Opfer starb. Als mögliche Erklärung nahm er eine unfassbar geringe Menge des Kampfstoffes durch seine Handschuhe auf, als er mit seinen Handschuhen mit dem Blut des Opfers in Berührung kam. Alle modernen Kampfstoffe sind so gebaut, dass sie Gummi (d. h. Gasmasken, Schutzplanen, etc.) leicht und sehr schnell durchdringen können.

Man stelle sich vor: das Opfer nimmt mit einem Atemzug eine minimale Menge des Kampfstoffes auf und stirbt sofort. Diese geringe Menge Kampfstoff verdünnt sich in dessen Blut nochmals stark. Ein kleine Menge dieses verseuchten Blutes kommt auf die Gummihandschuhe des Gerichtsmediziners. Davon dringt wiederum eine winzige Menge des Giftes durch den Gummi und tötet ihn.

Eine zweite mögliche Erklärung wäre, dass sich von dem verseuchten Blut des Opfers bei der Autopsie eine geringe Menge des Giftes verflüchtigte und der Mediziners davon etwas einatmete.

Beide Möglichkeite zeigen die extreme Giftigkeit selbst bei geringsten Dosen.

Und dann sollen die Skripals nach dem "Anschlag" tagelang im Krankenhaus erfolgreich behandelt worden sein.

Den Regierungen und Medien ist auch wirklich nichts zu peinlich...

Hauptsache, man kann mit seinen dreckigen Fingern auf Russland zeigen.


Viele Grüße

reefan


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