Da kommen mehrere Dinge zusammen

helmut-1, Siebenbürgen, Donnerstag, 31.05.2018, 11:12 (vor 2150 Tagen) @ Gernot2500 Views

Das mit den Weiden ist in mehrerer Hinsicht ein Hammer. Es geht nicht nur darum, was diese Viecher verdunsten, sondern auch darum, welche Eigenschaften sie zur Bodenfestigung haben.

Weiden, Erlen, auch Robinien (landläufig als "Akazien" beizeichnet), - alles Gehölze, die in feuchtem Medium gedeihen, haben ein Wurzelbild, das ziemlich tief in den Boden hineingeht. Ein Deich, an dem Weiden wachsen, ist gegen Ausspülung wesentlich widerstandsfähiger als der "nackte" Deich.

Dort, wo anstelle von Weiden der englische Zierrasen bis ans Wasser geführt wird, dort gibts keine Nistplätze für Vögel in den Büschen, sondern allenfalls den Einsatz von erstmal Totalherbizid (Glyphosat), damit der Boden unkrautfrei wird, und dann von den verschiedenen Selektivherbiziden, damit der Rasen brav unkrautfrei bleibt. Was da in diesen Selektivherbiziden alles drin ist, das ist mir bekannt.

Und da kommen irgendwelche Hirnis (einschl. mich) drauf, dass es viel weniger Vögel gibt, weils anscheinend viel weniger Insekten gibt, die Bienen miteingeschlossen.

Ich weiß nicht, ob man da über die Dummheit und die Unfähigkeit der Leute, hier die Querverbindungen zu ziehen, lachen oder weinen soll. Aber der jahrzehntelange Trend, dass man in den Schulen darauf getrimmt wird, nur mehr linear in irgendwelchen fachlichen Exzessen zu denken, und dass man keine Querverbindungen zwischen den einzelnen Fächern wie Chemie, Physik, Biologie etc. ziehen soll (darf), dieser Trend macht sich bereits heute voll bemerkbar.

Wir können, sollen und dürfen nicht mehr "querdenken". Die Übersicht behalten, das soll denen vorbehalten bleiben, die uns sagen, was wir zu tun und zu lassen haben. Wir haben als Lemminge zu funktionieren.

Vielleicht werde ich als träumerischer Spinner hingestellt, wenn ich diese Gedanken transparent mache. Aber alleine das Beispiel, dass jemand in der Lage ist, den Verlust der Weiden am Flussrand als Verlust für Leben, Sicherheit und Biosysteme zu begreifen, und das als "Ausnahmeesoteriker" (sicher wird er von vielen als solcher bezeichnet), das bestätigt doch meine Beobachtung.

Früher war es die Aufgabe der Grünen, diese Dinge aufzugreifen. Das ist lange vorbei. Die haben andere Interessen. Solche Dinge beim Namen zu nennen, dazu sind nur mehr die Leute in der Lage, die über den Tellerrand drübersehen können. Und die werden immer weniger. Leider. Die Umerziehung hat voll gewirkt.


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